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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gesehen wäre es in fast jeder Hinsicht besser, wenn Honor endlich selbst einen Erben zur Welt brächte.«
    »Das wird in der nächsten Zeit nicht geschehen«, widersprach Honor fest. »Dafür habe ich im Augenblick wirklich ein bisschen zu viel am Hals!«
    »Die Zeit verrinnt, Honor«, entgegnete Katherine beharrlich. »Und du ziehst nun wieder in den Krieg. Der Prüfer weiß, wir beten alle um deine sichere Wiederkehr, aber …«
    Sie zuckte mit den Schultern, und Honor sah sich gezwungen einzuräumen, dass sie nicht ganz unrecht hatte. Und trotzdem …
    »Wie du schon sagst, ist Faith eine vollkommen geeignete Erbin«, sagte sie. »Und während ich mich wahrscheinlich an dynastisches Denken gewöhnen sollte, ist es mir nicht gerade angeboren.«
    »Ich sage es nur ungern, Honor, aber auch unter einem anderen Gesichtspunkt hat Cat vielleicht recht«, warf Benjamin bedächtig ein. »Gewiss, es gibt keinen juristischen Grund, weshalb du jetzt auf der Stelle einen Erben oder eine Erbin von deinem eigenen Fleisch und Blut produzieren müsstest. Besonders wo, wie du selbst sagst, Faith von jedem als deine Erbin anerkannt wird. Du bist jedoch eine Prolong-Empfängerin. Du sagst, du seist dynastisches Denken nicht gewöhnt, aber was geschieht, wenn du noch zwanzig oder dreißig Jahre wartest und dann ein Kind zur Welt bringst? Nach graysonitischem Gesetz würde dieses Kind automatisch Faith verdrängen, ganz gleich, welche besonderen Regeln das Konklave vielleicht für sie getroffen hat, als dich jeder für tot hielt. Da hätten wir dann eine Faith, die sich dreißig oder vierzig Jahre lang für die gesetzliche Erbin des Guts von Harrington gehalten hat und plötzlich feststellen muss, dass sie von einem brandneuen Neffen oder einer brandneuen Nichte ausgestochen worden ist.«
    Honor sah ihn an, und er seufzte.
    »Ich weiß, dass Faith ein wunderbares Mädchen ist und dich von Herzen liebhat, Honor. Aber wir sind hier auf Grayson. Wir haben tausend Jahre lang dynastische Politik beobachtet, in deren Begriffen du nicht denkst, und es hat einige wirklich hässliche Vorfälle gegeben. Und die hässlichsten sind gewöhnlich geschehen, weil die Leute, denen sie zustießen, sich so sicher waren, dass so etwas in ihrer Familie niemals passieren könnte. Außerdem, selbst wenn keine offene Feindseligkeit ausbricht, meinst du denn, es wäre Faith gegenüber fair, ihr die Erbfolge einfach so wegzureißen? Wenn du nicht bald ein Kind zur Welt bringst, wächst sie als Miss Harrington auf, mitsamt allem Drum und Dran, was das so mit sich bringt. Dir erging es anders, aber sie ist in einer völlig unterschiedlichen Lage, und die Erbfolge wird deshalb im Mittelpunkt ihres Selbstbildes stehen, weißt du.«
    »Vielleicht, aber –«
    »Kein Aber, Honor. Hier nicht«, unterbrach Benjamin sie sanft. »So wird es kommen. So muss es kommen. Ich weiß, dass es Michael härter angekommen ist, als er jemals zugeben würde, und dabei wollte er überhaupt nie Protector werden. Aber er steckte genau in der gleichen Situation, in der Faith nun ist, und als Bernard Raoul zur Welt kam und ihn aus der Erbfolge verdrängte, war er für eine Weile wie … verloren. Er musste neu definieren, wer er war und was er mit seinem Leben anstellen wollte, als er plötzlich nicht mehr Lord Mayhew war.« Der Protector schüttelte den Kopf. »Erst letzten Monat habe ich mit Howard darüber gesprochen, und er sagte …«
    Nun unterbrach sich Benjamin Mayhew plötzlich, denn Honor verzog schmerzvoll das Gesicht.
    »Tut mir leid«, sagte er dann noch sanfter. »Und ich möchte auf keinen Fall irgendwelchen unfairen Druck auf dich ausüben. Aber Howard hat sich große Sorgen gemacht. Er liebt Faith beinahe so sehr wie dich, und er sorgte sich, wie sie reagieren würde. Außerdem«, er lächelte schief, »glaube ich, dass er gehofft hat, er würde dein Kind noch sehen.«
    »Benjamin, ich …« Honor blinzelte heftig, und Nimitz summte ihr beruhigend ins Ohr.
    »Nicht«, sagte Benjamin und schüttelte den Kopf. »Wir brauchen nicht jetzt darüber zu reden, und du brauchst mich nicht daran zu erinnern, dass wir Howard verlieren werden. Ich hätte das Thema gar nicht angeschnitten, aber ich glaube, Cat hatte vielleicht recht, dir den Gedanken wenigstens vorzulegen. Jetzt, wo das geschehen ist, kannst du später vielleicht noch darüber nachdenken. Und soweit es Howard betrifft, so liebt er dich natürlich. Er hat mir einmal gesagt, dass er dich immer wie eine seiner eigenen

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