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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zuckte mit den Achseln.
    »Ich habe weder die Daten noch die Analyse mit eigenen Augen gesehen, Benjamin. Und vielleicht liege ich falsch, aber als ich gestern Abend den Brief des Earls las, erhielt ich diesen Eindruck. Ich bin mir sicher, der Erste Lord wird mir mehr dazu sagen können, sobald ich wieder auf Manticore bin.«
    »Das bezweifle ich nicht«, entgegnete Benjamin langsam und runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Und wenn Admiral Givens recht hat, Mylady?«, fragte Clinkscales leise.
    »Wenn Admiral Givens recht hat, dann sind wir zahlenmäßig ernsthaft unterlegen«, sagte Honor nüchtern. »Und diese Unterlegenheit wird sich stark verschlimmern, ehe das Verhältnis sich wieder bessert. Die Frage ist natürlich …« – sie lächelte ohne eine Spur von Fröhlichkeit –, »ob die havenitische zahlenmäßige Überlegenheit groß genug ist, um unseren technischen Vorteil auszugleichen. Und das ist, angesichts des Führungsstabes, den Haven sich geschaffen hat, im Augenblick allerdings die Frage, die am meisten drängt.«

 
     
    2
     
     
    »Aha, da sind Sie ja, Aldona! Kommen Sie herein. Setzen Sie sich doch.«
    Aldona Anisimovna nickte ihrem Gastgeber mit sorgsam bemessener Ehrerbietung zu und gehorchte dem mit einem Lächeln erteilten Befehl. Denn ein Befehl war es, ganz gleich, wie freundlich er ausgesprochen war. Albrecht Detweiler war vermutlich die reichste und mächtigste Einzelperson der erforschten Milchstraße. Ganze Sternnationen waren ärmer als er, und darunter nicht nur Gebilde voller Neobarbaren oder Systeme mitten im Nirgendwo der Schale. Und nicht wenige.
    Hinter ihr schloss sich leise die Tür. Obwohl mehr als ein Dutzend Menschen zugegen waren, strahlte die Kombination aus Büro und Bibliothek eine gewisse Geräumigkeit aus. So war es gedacht, wenn auch kaum fünf Prozent der Bevölkerung Mesas von der Existenz des Raumes wusste. Der Prozentsatz der Menschen außerhalb Mesa, die davon wussten, lag, so hoffte Anisimovna zutiefst, noch beträchtlich geringer.
    Der Raum war das bei weitem luxuriöseste und am schönsten möblierte ›Büro‹, das sie je betreten hatte, und bei einem vollgültigen Mitglied des Vorstandes von Manpower Incorporated wollte das einiges heißen. Die exquisiten Lichtskulpturen in ihren maßgefertigten Nischen; die Wände, mit exotischen Hölzern von wenigstens einem Dutzend verschiedener Planeten vertäfelt; die altmodischen, unschätzbar wertvollen Gemälde in Öl und Aquarell, von denen einige von Alterde aus der Zeit vor Anbeginn der Raumfahrt stammten; die antiken gedruckten Bücher; der spektakuläre Blick über die zuckerweißen Strände und das funkelnde blaue Wasser des Mendelmeeres – alles dies zusammen schuf einen zwangsläufig passenden Rahmen für die Macht und die Entschlossenheit, die sich in dieser Sitzung konzentrierten.
    »Ich glaube, wir sind nun vollzählig«, stellte Detweiler fest, während sich Anisimovna auf einen der Schwebestühle gegenüber seinem Schreibtisch setzte, und die Unterhaltungen verstummten rasch. Lächelnd drückte er einen Knopf am Bedienfeld seines Schreibtischs. Die Panoramasicht auf das Meer verschwand hinter einer plötzlich undurchsichtigen Fensterwand; die Sicherheitssysteme, die es jedem unmöglich machten, diese Sitzung auszuspionieren, waren in Aktion getreten.
    »Gewiss haben die meisten von Ihnen zumindest eine Vorstellung, weshalb ich Sie heute auf die Insel gebeten habe«, sagte Detweiler, und sein Lächeln wich einer entschlossenen Miene. »Falls ich jedoch den IQ eines oder einer Anwesenden überschätzt haben sollte, sei gesagt, dass der unmittelbare Grund für diese kleine Zusammenkunft die jüngst erfolgte Volksabstimmung im Talbott-Sternhaufen ist.«
    Gesichter wurden ernst, und fast spürte man die Mischung aus Zorn, Anspannung und – ob jemand es zugegeben hätte oder nicht – Angst, die seine Worte hervorriefen. Detweiler nahm die Empfindung mit Sicherheit wahr, und er zeigte die Zähne, doch diesmal lächelte er eindeutig nicht.
    »Mir ist klar, dass für die meisten Sollys Manticore und Haven genauso gut Shangri-La oder Nimmerland sein könnten. Die Sternnationen liegen irgendwo am Rand des erforschten Universums, und es wimmelt dort von kriegslüsternen Neobarbaren, die so primitiv und bigott sind, dass sie ihre ganze Zeit damit vertun, einander gegenseitig umzubringen. Das kommt der Wahrheit nur leider nicht besonders nahe, und wir alle sind uns dessen recht schmerzlich bewusst. Einige von

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