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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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damit er jemand anderen tötet, sondern sich selbst.«
    Pritchart sah Trajan scharf an. »Worauf wollen Sie damit eigentlich hinaus, Wilhelm?«, fragte sie.
    »Grosclaude war fast mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Giancolas Werkzeug«, erklärte Trajan. » Giancola wurde bei einem Verkehrsunfall getötet, der eindeutig echt gewesen ist, aber Grosclaude wurde vorsätzlich eliminiert, und auf den ersten Blick betrachtet von der gleichen unbekannten Partei, die anscheinend ungehindert durch die Galaxis zieht und andere Menschen so gut wie beliebig ermordet. Wie Kevin gezeigt hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass Grosclaudes Tod und das gefälschte Belastungsmaterial gegen Giancola uns tatsächlich von Giancolas Unschuld überzeugen sollte. Unsere unbekannte Partei schützte also die Interessen des vielbetrauerten Arnold Giancola, als er – oder sie – Grosclaude tötete.«
    Rachel Hanriot schürzte die Lippen und pfiff leise vor sich hin. »Himmel!«, rief sie. »Wollen Sie andeuten, Arnold hat von Anfang an für diese ›unbekannte Partei‹ gearbeitet? Dass der ganze Krieg gegen Manticore absichtlich von jemand anderem provoziert worden ist?«
    Trajan nickte. »Ich halte das durchaus für möglich. Und wenn es wirklich so geschehen ist, dann werden diejenigen, die von vornherein wollten, dass wir auf die Mantys schießen, alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass wir das Feuer einstellen.«
    »Aber wer soll das sein?«, wollte Nesbitt wissen, das Gesicht frustriert verkniffen. »Wem nutzt es, wenn sich Haven und Manticore einander zerfleischen?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Trajan zu. »Angesichts der Operation auf Torch wäre ich geneigt, Mesa für die Schuldige zu halten. Schließlich und endlich mögen Mesa und Manpower aus einer Reihe von Gründen weder uns noch Manticore. Ich bin mir nur nicht sicher, wieso sie Hofschulte benutzt haben sollten, um den jüngeren Bruder des andermanischen Kaisers zu töten. Was das angeht, so könnten die wahren Schuldigen sich natürlich auch gesagt haben, dass wir automatisch auf Mesa verfallen würden, wenn sie einen Anschlag auf die Herrscherin von Torch verüben. Dabei könnte es sich um eine Irreführung handeln, und ich sehe für Mesa keinen Grund, die Zeit und die nicht unbeträchtlichen Ressourcen einzusetzen, die nötig waren, damit Manticore und wir Manpower in Ruhe lassen und wenigstens in unseren jeweiligen Sektoren den Sklavenhandel nicht stören.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, das wäre kein Grund?«
    »Nein, Minister Nesbitt. Ich sage nur, dass weder ich noch meine erfahrensten Experten sich einen möglichen Grund denken können. Und wir müssen vorsichtig sein, sonst verleitet uns die Torch-Komponente des Geschehenen, einer falschen Spur hinterherzuhetzen. Wir können es uns nicht leisten, unsere Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Möglichkeit Mesa und Manpower zu konzentrieren, ohne einen tieferen Grund dafür zu haben als den physischen Ort des Anschlags auf Berry Zilwicki.«
    »Das ist alles sehr beeindruckend«, sagte Thomas Theisman. »Ich meine das ehrlich, und ich möchte unbedingt die Antworten auf die Fragen hören, die sich uns stellen. Leider haben wir ein unmittelbareres Problem. Damit meine ich Manticores Entscheidung, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen.«
    »Das ist wohl wahr, Admiral«, sagte Leslie Montreau. »Der Formulierung zufolge wird Manticore zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Operationen fortsetzen. Möglich, dass man uns in dem Moment, wo wir hier sitzen, bereits angreift. Nach den Buchstaben des interstellaren Rechts könnte Manticore behaupten, uns über seine Absichten informiert zu haben, ehe es den Waffenstillstand brach, da wir in unserer ursprünglichen Zustimmung zum Waffenstillstand nicht festgelegt haben, wann eine Mitteilung ›rechtzeitig‹ ist.«
    »Glauben Sie, dass man uns bereits angreift, Tom?«, fragte Pritchart.
    »Vom diplomatischen Blickwinkel kann ich diese Frage nicht einmal entfernt beantworten«, sagte Theisman. »Aus der militärischen Perspektive wäre ich erstaunt, wenn Manticore so rasch eine Operation in Gang setzen könnte. Ich gehe davon aus, dass man schon vor dem Waffenstillstand Operationspläne in Arbeit hatte und sie vorsichtshalber konstant aktualisiert hat. Aber dennoch wird man Zeit brauchen, um die Pläne abzustauben, die nötigen Kräfte einzuweisen, um dann tatsächlich die Ziele zu erreichen. So gesehen haben wir wahrscheinlich noch eine Woche. Ich

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