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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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graysonitischen oder andermanischen. Dennoch wurde ihm der Transit gestattet, denn sein Code wies es als dem Königreich Torch zugehörig aus.
    Die Einheit als ›Kriegsschiff‹ zu bezeichnen war vielleicht allzu großzügig, denn es handelte sich um eine Fregatte – ein Schiff einer solch kleinen Klasse, dass keine größere Raummacht sie seit über fünfzig T-Jahren mehr baute. Allerdings war es ein sehr modernes Schiff, keine drei T-Jahre alt, und von manticoranischer Fertigung, vom Hauptmann-Kartell für die Anti-Sklaverei-Liga gebaut.
    Was, wie jedermann wusste, tatsächlich bedeutete, dass das Schiff für den Audubon Ballroom gefertigt worden war, und zwar vor dessen Sprung in die Ehrbarkeit. Diese besondere Fregatte – TNS Pottawatomie Creek – war recht berühmt, um nicht zu sagen berüchtigt, weil es das persönliche Transportmittel eines gewissen Anton Zilwicki war, ehemals Captain Ihrer Manticoranischen Majestät Navy.
    Der Mordanschlag auf Zilwickis Tochter war im ganzen Sternenkönigreich bekannt, und in der augenblicklichen blutgierigen manticoranischen Stimmung machte niemand irgendwelche Probleme, als die Pottawatomie Creek die Erlaubnis erbat, sich HMS Imperator zu nähern und zwei Besucher überzusetzen.
     
     
     
     
    »Hoheit, Captain Zilwicki und … ein Gast«, verkündete Commander George Reynolds.
    Honor brach das Sinnieren über die am nächsten treibenden Einheiten unter ihrem Kommando ab und zog eine Augenbraue hoch, als sie die eigenartige Färbung von Reynolds' Empfindungen schmeckte. Sie hatte sich entschieden, sich so rasch wie möglich mit Zilwicki zu besprechen, und hatte ihn darum von Reynolds empfangen und in die relativ kleine Beobachtungskuppel gleich achtern vom vorderen Hammerkopf der Imperator führen lassen. Dort bot sich eine spektakuläre Panoramasicht, aber die Kuppel lag deutlich außerhalb ihrer Kajüte oder der offiziellen Umgebung der Flaggbrücke.
    Nun allerdings veranlasste das eigenartige Kräuseln in Reynolds' Geistesleuchten sie zu der Frage, ob Zilwicki nicht vielleicht genauso froh wie sie sei, die ›inoffizielle‹ Natur des Besuches zu wahren. Reynolds, der Sohn eines befreiten Gensklaven, war ein begeisterter Befürworter des großen Experiments im Congo-System und, man brauchte es kaum zu erwähnen, ein Bewunderer von Anton Zilwicki und Catherine Montaigne. Unmittelbar vor Honors Einsatz im Marsh-System hatte der Commander mit Zilwicki sehr eng zusammengearbeitet, und er hatte sich sehr gefreut, als sie ihn bat, Zilwickis Kutter zu empfangen. Jetzt allerdings wirkte er fast ein wenig … besorgt. Nein, das war nicht ganz das richtige Wort, aber es kam der Sache nahe, und Honor bemerkte, wie Nimitz' Interesse erwachte, als der 'Kater sich auf der Sessellehne, wo sie ihn abgesetzt hatte, zu voller Größe aufrichtete.
    »Captain«, sagte sie und reichte Zilwicki die Hand.
    »Hoheit.« Zilwickis Stimme dröhnte so tief wie immer, aber sie klang ein wenig schroff. Abgehackt. Und als sie sich ihm ganz zuwandte, schmeckte sie einen brodelnden Zorn, den er hinter seinem augenscheinlich ruhigen Äußeren verbarg.
    »Mir hat es sehr leid getan, als ich hörte, was auf Torch passiert ist«, sagte Honor ruhig. »Aber ich bin froh, dass Berry und Ruth unversehrt davongekommen sind.«
    »›Unversehrt‹. Das ist ein interessantes Wort, Hoheit«, brummte Zilwicki in einer Stimme, die rumpelte wie kullernder gryphonischer Granit. »Berry wurde nicht verletzt, nicht physisch, aber ich finde nicht, dass sie wirklich ›unversehrt‹ geblieben ist. Sie macht sich Vorwürfe. Sie weiß, dass sie es nicht zu tun bräuchte, und sie ist einer der vernünftigsten Menschen, die ich kenne, aber sie macht sich Vorwürfe. Nicht so sehr wegen Laras Tod oder der vielen anderen Menschen, die ihr Leben verloren haben, sondern weil sie davongekommen ist. Und auch, glaube ich, wegen der Art, wie Lara starb.«
    »Es tut mir leid, das zu hören«, sagte Honor und verzog das Gesicht. »Mit Survivor's Guilt hatte ich auch schon ein- oder zwomal zu tun.«
    »Sie steht das schon durch, Hoheit«, sagte der ärgerliche Vater. »Wie gesagt, sie ist einer der geistig gesündesten Menschen, die existieren. Aber dieses Erlebnis wird seine Narben hinterlassen, und ich hoffe, sie zieht daraus die richtigen und nicht die falschen Lehren.«
    »Das hoffe ich auch, Captain«, sagte Honor voll Aufrichtigkeit.
    »Und wo wir davon sprechen, die richtigen Lehren zu ziehen – oder Schlüsse , wie ich

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