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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Imperator , die weit länger ging als geplant, hatte sie sechs Stunden hinter ihren Zeitplan zurückgeworfen, doch dadurch hatte die Menge nur Zeit gefunden, sich zu sammeln. Schlimmer noch, irgendjemand hatte offensichtlich ihre aktualisierte Ankunftszeit ausgeplaudert. In der Halle ging es zu wie in einem Irrenhaus. Wachpersonal von Capital Field, hastig durch herbeigerufene Landinger Polizei verstärkt, bildete einen Kordon, der die Reporter – und wie es ihrem voreingenommenen Auge erschien, wenigstens zehn Millionen Privatpersonen – auf Abstand hielt.
    Größtenteils.
    Ein Trio von besonders einfallsreichen Reportern stürmte plötzlich aus der Tür eines Betriebsraums, die aus irgendeinem Grund unbewacht geblieben war. Mit laufenden Schulterkameras eilten sie auf sie zu, riefen Fragen, dann kamen sie abrupt zum Stehen, als sie sich einer sich unvermittelt gebildeten, soliden Reihe aus grüngekleideten Waffenträgern gegenübersahen.
    Bewaffneten Waffenträgern.
    Ernsten bewaffneten Waffenträgern.
    Andrew LaFollet hatte geahnt, was geschehen könnte, und eine zusätzliche, zwölfköpfige Abteilung vom Haus an der Bai zum Shuttlehafen entsendet. Sie hatten Spencer Hawke, Clifford McGraw und Joshua Atkins an der Ankunftshalle verstärkt, und auch LaFollet persönlich hätte den steinharten Blick aus braunen Augen, mit dem Captain Hawke nun den vordersten Reporter fixierte, nicht übertreffen können.
    »Äh, hm, ich meine …«
    Die Dreistigkeit schien den Journalisten im Stich gelassen zu haben. Hawke machte keinerlei bedrohliche Gesten, doch sie waren auch nicht nötig. Und während Honor würdevoll zusah, verbarg ihr ernstes Gesicht ein inneres Auflachen, als sie sich fragte, ob ›Grundlagen der Einschüchterung von Reportern‹ wohl irgendwo im Ausbildungsplan eines graysonitischen Waffenträgers als Pflichtfach auftauche.
    »Verzeihen Sie, Sir«, sagte Hawke mit formvollendeter Höflichkeit, »aber Sie versperren der Gutsherrin den Weg.«
    »Wir wollten nur …«, begann der Reporter und verstummte. Über die Schulter blickte er seine beiden Kollegen an, als erhoffe er sich von ihnen Unterstützung. Wenn er danach gesucht hatte, so fand er sie. Beide blickten eifrig in die andere Richtung.
    Dann, als sei es das Ergebnis einer telepathischen Unterredung, wichen die drei Presseleute wie ein Mann zur Seite.
    »Ich danke Ihnen«, sagte Hawke höflich und sah Honor an. »Mylady?«
    »Ich danke Ihnen, Spencer«, sagte sie mit bewundernswertem Ernst, und die gesamte Kavalkade nahm den unterbrochenen Gang zu den wartenden Fluglimousinen und eskortierenden Stingships wieder auf.
     
     
     
     
    Spencer Hawke sah geflissentlich aus dem Fenster der Limousine, als Hamish Alexander-Harrington einen Arm um seine Frau warf und sie rippengefährdend an sich drückte.
    »Gott, was bin ich froh, dich zu sehen!«, rief er leise, als Honor neben ihm auf der Sitzbank Platz nahm und den Kopf an seine Schulter lehnte. Den Scheitel drückte sie an seine Wange, und die Baumkatzen auf ihren Schultern umarmten sich und rieben ebenfalls die Backen.
    »Und ich dich«, murmelte sie ihm ins Ohr. Einen Augenblick lang gestattete sie sich, völlig zu entspannen, dann richtete Honor sich auf; sie blieb in seinem Arm sitzen, rückte aber so weit ab, dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte.
    »Wie geht es Emily?«, fragte sie. »Und Katherine?«
    »Gut, beiden geht es gut«, versicherte er ihr rasch. »Emily wollte mitkommen, aber Sandra wollte kein Wort davon hören. Was das angeht, war Jefferson bereit, ein Machtwort zu sprechen, wenn sie es trotzdem versuchen sollte.« Er schüttelte den Kopf und blickte mit einem schiefen Grinsen auf Hawke. »Wie zum Teufel ist es dir bloß gelungen, dir auch nur einen Fetzen Illusion zu bewahren, du hättest in deinem Leben noch etwas zu sagen, nachdem sich schon so lange graysonitische Waffenträger um dich kümmern?«
    »Jefferson tut nur seine Pflicht, Liebling«, erwiderte Honor ihm steif; auch sie beobachtete Hawke aus dem Augenwinkel. Ihr persönlicher Waffenträger schien an diesem Tag allerdings besonders stark zur Schwerhörigkeit zu neigen.
    »Und Sandra hat nichts weiter als simple Vernunft bewiesen. Denk doch nur an dieses Irrenhaus!«, fuhr Honor fort.
    Sie zeigte mit einer ruckhaften Kopfbewegung auf die Gebäude des Raumhafens hinter ihnen, die rasch kleiner wurden, und er schnaubte.
    »Gewöhne dich lieber daran«, riet er Honor. »Die Nachricht kam erst gestern. Zusammen mit Terekhov

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