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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Berg, der nur durch die Extrapolation des Sternenhimmels >sichtbar< wurde, den er mit seinem Rumpf verdeckte. Dadurch, dass Lichter fehlten, mangelte es Aikawa an jedem Bezugspunkt, und er fühlte sich unbehaglich wie eine Ameise, die sich unter einem herabsausenden Stiefelabsatz duckte.
    Nach den schneidigen Kommentaren und Befehlen, die zwischen Lieutenant Mann und seinen Marines hin und her gingen, waren zumindest sie unbeeindruckt von Aikawas schlimmen Vorahnungen. Sie bewegten sich flink, und die strahlenden Lichtkreise der starken Scheinwerfer an ihren Panzeranzügen hoben solide Scheiben aus der absoluten Schwärze, während sie über die Rumpfplatten tanzten. Die Leute brauchten eigentlich gar keine Lampen, die leistungsstarken Sensoren und Bilderzeugersysteme ihrer Anzüge genügten völlig. In diesem Wissen fragte sich Aikawa, ob sie die Scheinwerfer nur einsetzten, um den unglücklichen Navyleuten zu helfen, die nicht ganz so großzügig ausgestattet waren, in der völligen Schwärze zu sehen? Oder bedrückte sie die Dunkelheit doch mehr, als ihre schnoddrige, sachliche Art vermuten ließ?
    Er stellte fest, dass er hoffte, letztere Möglichkeit treffe zu.
    Sie benötigten noch eine weitere halbe Stunde, bis sie eine Wartungsschleuse fanden. Die äußere Luke öffnete sich bereitwillig, als der übliche Notfallcode ins Tastenfeld eingegeben wurde, und sie war groß genug, dass die gesamte Gruppe darin Platz fand, wenn man sich ein wenig drängte. Aikawa ließ sich bereitwillig zusammendrücken, denn er ahnte recht genau, welche zwei Angehörige der Gruppe sich wegen ihres niedrigen Ranges auf jeden Fall hätten hinten anstellen müssen, wenn zwei Durchgänge erforderlich gewesen wären.
    Die innere Luke öffnete sich zu einer geräumigen Werkstatt. Die eiförmigen Umrisse von schweren Wartungsanzügen Typ Hardsuit hingen an einem Schott säuberlich in einer Reihe, und helle Deckenlampen beschienen Werkbänke, Regale mit Werkzeugen und Behälter voller elektronischer Bau- und Ersatzteile. Die Werkstatt war nicht ganz so sauber, wie sie es an Bord der Hexapuma war, aber die Ausstattung war offenbar gut in Schuss und geordnet.
    Die Marines schwärmten aus. Anzugsensoren und altmodische Augen musterten vorsichtig die Umgebung. Aikawa hatte noch nie richtig begriffen, wie viele mögliche Verstecke für einen Menschen ein Sternenschiff bot. Zwar handelte es sich keineswegs um eine Umgebung, die einen Konstrukteur ermutigte, viel Raum zu verschwenden, aber dennoch gab es genügend Nischen und Winkel, in denen sich ein Mensch verstecken konnte, notfalls sogar zwei oder drei. Nicht dass jemand, der kein Idiot war, sich plötzlich aus dem Hinterhalt auf einen ganzen Trupp Marines in Panzeranzügen gestürzt hätte.
    Natürlich tröstet der Umstand, dass nur ein Idiot so etwas tun würde, diejenigen von uns, die nicht gepanzert sind, kein bisschen. Ich bin mir natürlich sicher, dass jeder, der es täte, tot wäre, ehe er auf das Deck aufschlägt ... aber wenn ich es recht bedenke, wäre es mir trotzdem kein großer Trost.
    Lieutenant Hearns hatte sich einen Plan des inneren Aufbaus eines Standard-Dromedars in ihr Memopad geladen und zog ihn zurate, während die vordersten Marines sich dem Ausgang der Werkstatt näherten. Gutierrez ging hoch aufragend rechts neben ihr; er trug zusätzlich zu seiner Dienstwaffe ein Schrapnellgewehr, und Mann folgte links, von wo er das Display des Memopads sehen konnte. Sie wandten sich nach Steuerbord - oberschiffs -, und Lance Corporal McCollum stellte zwei Marines als Nachhut ab. Aikawa hielt es für eine ausgezeichnete Idee, wenn jemand ihm den Rücken deckte.
    Sie waren etwa fünfzig Meter weit vorangekommen und hatten ein offen stehendes Sperrschott durchquert, als sie die ersten Leichen fanden.
    »Was halten Sie davon, Lieutenant?«
    Aikawa verblüffte, wie gefasst Lieutenant Hearns klang, während sie vor den zerfleischten Toten stand, die in einer Pfütze aus geronnenem Blut am Boden lagen, und sie betrachtete. Er war froh, dass er seinen Helm trug, und versuchte an den Gestank des Blutes und der zerfetzten inneren Organe nicht einmal zu denken, der den Gang erfüllen musste.
    »Mehr als eine Waffe, Ma'am.« Der Marine klang fast wie ein Arzt. Er ließ sich auf ein gepanzertes Knie nieder und betrachtete eingehend eine der Leichen, während McCollums Trupp ausschwärmte, Pulsergewehre und Dreiläufer im Anschlag. »Was denken Sie, Sarge? Schrapnellgewehre aus dem Gang

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