Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami
Prisenmannschaft daran zu hindern, ihre bewaffneten Begleiter vor einem manticoranischen Kampfschiff im System zu warnen. Sie musste genügend von den Pinassen und den LACs geortet haben, um zu wissen, dass sie zurückkehren würden, um sie in Gewahrsam zu nehmen. Wieso hatte man nicht einfach abgewartet?
Die Antwort erhielten die Manticoraner, als sie endlich den Maschinentrakt des Schiffes erreichten.
»Vorsicht, Sir«, sagte Corporal McCollum. »Alverson ist vor dem Kraftwerkssaal und sagt, die Luke ist verriegelt. Wie es aussieht, von innen, aber er hat noch nicht versucht, sie aufzubrechen.«
»Jeder bleibt, wo er ist«, befahl Mann und sah Abigail an. »Wollen Sie die Sache übernehmen, Lieutenant?«
»Nun«, sagte Abigail, deren Gedanken ihren Worten voreilten, »wenn diejenigen, die drin sind, Selbstmord verüben wollten, hätten sie bereits reichlich Zeit gehabt, das Schiff zu sprengen. Es sei denn . «, sie lächelte ernst, ». man wollte mit Vorbedacht abwarten, bis feststeht, dass wenigstens einige von unseren Leuten an Bord sind.«
»Klingt aber unwahrscheinlich«, erwiderte Mann. »Andererseits tun die Menschen andauernd unwahrscheinliche Dinge. Und jeder, der selbst jetzt noch eine SyS-Uniform trägt, hat sich vermutlich schon von vornherein ein bisschen vom Rest der Menschheit ferngehalten.«
»>Ein bisschen ferngehaltene« Abigail überraschte sich mit einem rauen Auflachen. »Lieutenant, jeder von denen muss sich so weit von der Menschheit entfernt haben, dass er sie schon nicht mehr im Rückspiegel sehen kann!«
»Wir Marines besitzen halt eine natürliche Begabung für treffende Zusammenfassungen«, sagte Mann bescheiden. »Außerdem habe ich per E-Mail Jura studiert. Trotzdem, ich würde sagen, es ist wahrscheinlicher, dass, wer immer sich dort eingesperrt hat, versucht, jemand anderen vom Sprengen des Schiffes abzuhalten.«
Abigail nickte und blickte die beiden Kadetten an, die links und rechts von ihr standen und so taten, als spitzten sie nicht die Ohren. Nicht dass es einen Grund gegeben hätte, weshalb sie nicht zuhören sollten. Sie gaben sich größte Mühe, gelassen zu erscheinen, und machten ihre Sache sogar gut. Von einer gewissen Starre in Ragnhilds Schultern und dem Umstand abgesehen, dass Aikawa mit der rechten Hand leicht auf die Tasche mit seinem Pulser trommelte, verriet nur sehr wenig ihre Anspannung. Abigail sagte sich, dass sie die beiden auch gut an Bord der Pinassen hätte lassen können; es bestand nicht gerade dringender Bedarf an Subalternoffizieren. Doch zukünftige Offiziere in Watte zu packen nützte niemandem etwas.
»Empfehlungen, Ms Pavletic? Mr Kagiyama?« Beide Middys zuckten zusammen, als hätte Abigail sie gestochen, dann tauschten sie - rasch - einen Blick und wandten sich ihr zu.
»Ich glaube, dass Lieutenant Mann wahrscheinlich recht hat, Ma'am«, sagte Ragnhild. »Wie Sie sagten, wenn jemand sich umbringen und das Schiff sprengen wollte, wäre dazu mehr als genug Zeit gewesen. Aber wenn sonst jemand es sprengen wollte und ich etwas dagegen hätte, würde ich wahrscheinlich auch versuchen, ihn aus der Reaktorhalle auszusperren.«
»Ich bin der gleichen Ansicht, Ma'am«, sagte Aikawa. »Und wenn dem so ist, dann ist der wahrscheinlich so nervös wie eine 'Katz mit einem Hexapuma an den Wurzeln ihres Baumes. Ich würde empfehlen, ein bisschen vorsichtig auf ihn zuzugehen.«
»Das kommt mir wie ein fundierter Rat vor«, sagte Abigail ernst. Sie las in Mateo Gutierrez' Gesicht, der die Midshipmen von hinten überragte und versuchte, nicht zu grinsen. Kein Zweifel möglich, sagte sie sich, er denkt gerade an eine andere Kadettenfahrt.
Sie musterte ihn kurz, dann straffte sie die Schultern und ging mit forschen Schritten zu der Gegensprechanlage am Schott direkt neben der Luke zur Kraftwerkshalle und drückte den Rufknopf.
Einige Sekunden lang geschah nichts, und sie drückte erneut. Zwei oder drei weitere Sekunden verstrichen. Dann .
»Was?«
Das einzelne Wort klang barsch, gereizt und erfüllt von Feindseligkeit, aber dennoch verwaschen durch die Erschöpfung.
»Ich bin Lieutenant Abigail Hearns von Ihrer Majestät Sternenschiff Hexapuma.« Es war einfach nicht der passende Augenblick, um die Dinge zu komplizieren, indem sie zu erklären versuchte, was eine Grayson so weit entfernt von zu Hause tat. »Wir haben diesen Frachter aufgebracht. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Sie dort herauskommen.«
Im Intercom war es vielleicht drei
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