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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bestand aus wenigstens dreißig Vögelchen, und noch während sie zusah, stabilisierte sich der angeblich >fluktuierende< Impellerkeil. Die Beschleunigung des Schiffes schoss hoch und erreichte mehr als vierhundertachtzig Gravos. Das Schiff rollte um die Längsachse. Neunzehn Sekunden später, nachdem die Drehung die andere Breitseite auf die Hexapuma gerichtet hatte, startete eine zweite massive Salve.
    Und diese zweite Salve war sogar mit noch höherer Anfangsbeschleunigung gefeuert worden. Sie schloss bereits zur ersten auf, und Helen wusste genau, was geschehen würde.
    Angeschmiert, verdammt noch mal!, dachte sie. Das ist kein Schwerer Kreuzer - sondern ein verflixter Schlachtkreuzer, der so tat, als wäre er ein Schwerer! Und er hat sich nur beschädigt gestellt, damit ich ihn ignoriere, während ich mich mit dem Ausschalten der Zerstörer befasse. Und das sind Mehrstufenraketen. Mehrstufenraketen mit genügend Leistung in der ersten Stufe, dass sie wie eine einzige, sich am Ziel vereinigende Salve hier ankommt!
    »Ruder hart backbord! Eloka, zwo NovemberCharlie-Täuschkörper - steuerbords oben! Taktik, Bandit-Eins wird zum Primärziel!«
    Sie hörte ihre Stimme, wie sie die Befehle hervorstieß. Sie kamen klar und deutlich, fast augenblicklich, trotz der Verblüffung und des Selbsttadels, die in ihr wallten. Doch noch während Helen sie erteilte, wusste sie, dass es zu spät war.
    Bei der Entfernung, aus der das Feindschiff gefeuert hatte, blieben der Hexapuma einhundertfünfzig Sekunden zum Reagieren, ehe die einkommenden Laser-Gefechtsköpfe den Angriffsabstand erreichten und detonierten. Wenn ihr noch zwei Minuten mehr geblieben wären, vielleicht sogar nur eine, hätten die Täuschkörper, die auszusetzen Helen befohlen hatte - aber zu spät, verdammt noch mal zu spät! -, vielleicht Zeit gehabt, einen Teil des Beschuss von ihrem Mutterschiff abzulenken. Doch wie sich zeigte, schafften sie es nicht.
    Helen beobachtete ihren Plot und fluchte, als die beiden havenitischen Breitseiten sich vereinigten und die Beschleunigung der neuen Salve plötzlich in die Höhe sprang.
    Der Taktische Offizier auf der anderen Seite wusste genau, was er tat, verdammt noch mal. Ihm blieb mehr als genug Reichweite übrig, um das Ziel zu erreichen, und deshalb hatte er die erste Antriebsstufe programmiert, sich abzuschalten, und die zweite Stufe, sich zu aktivieren, sobald die beiden Breitseiten einen gemeinsamen Basisvektor besaßen. Auf diese Weise brannten die Raketen zwar eher aus, aber die neue Einstellung führte sie noch rascher an die Hexapuma, als d'Arezzo - und Helen - vermutet hatten. Und sie schlossen außerdem mit höherer Geschwindigkeit auf. Selbst wenn die zweite Stufe völlig ausbrannte, besaßen die Raketen noch eine dritte. Für die letzten Manöver vor dem Angriff blieb ihnen genug Brenndauer.
    Und die Bastarde haben das genau so geplant, dachte sie wütend. Wir müssen die Verbindungen zu unseren Angriffsraketen unterbrechen, damit wir alle Datenund Ortungskapazität auf den verdammten Schlachtkreuzer richten können!
    Die Angriffsraketen würden weiterhin auf den anvisierten Zerstörer zuhalten, doch ohne Steuerung durch die Ortungsgeräte und Computer an Bord der Hexapuma sank die Wahrscheinlichkeit, dass eine von ihnen eine gute Zielerfassung erhielt, drastisch - vor allem bei dieser großen Entfernung. Folglich würde der Zerstörer wahrscheinlich ebenfalls überleben.
    »Dritter feindlicher Raketenstart!«, verkündete d'Arezzo, als der noch immer rollende Schlachtkreuzer weiter Raketen in Richtung der Hexapuma pumpte. Helen schlug frustriert auf die Armlehne des Kommandosessels. Die Hexapuma würde schwer beschädigt, selbst wenn sie die EröffnungsDoppelbreitseite überstand. Senkten die Gefechtsschäden aber erst ihre Kapazitäten, mussten die Folgesalven tödlich sein.
    D'Arezzos Antiraketen zuckten heraus und rasten der ersten Welle entgegen. Zeit blieb nur für zwei weitere Abwehrsalven, und Helen biss sich auf die Lippe, während sie zusah, wie die Finger des Midshipmans tanzten und flogen. Er hatte sich in vollkommener Konzentration leicht aus dem Brückensessel vorgebeugt, und sie sah, wie die Lichtkennungen seines ersten Gegenangriffs von blinkendem Bernsteingelb nach Blutrot wechselten, sobald die einzelnen Suchköpfe der Antiraketen das zugewiesene Ziel erfasst hatten. Kaum >sah< eines der Vögelchen sein Ziel, schied es aus der Bordlenkung durch die Hexapuma aus und setzte Ortungs- und

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