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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vorstellung, wie verkorkst diese Metapher ist, Naomi?«
    »Verklagen Sie mich.« Sie schnitt ihm ein Gesicht. »Verkorkst heißt noch lange nicht, dass sie nicht zuträfe, oder?«
    »Nein, das würde ich auch nicht sagen.« Er wiegte sich mit seinem Sessel von einer Seite auf die andere, die Lippen nachdenklich geschürzt. »Nach allem, was Sie sagen, sind Sie also mit ihrer Leistung zufrieden?«
    »Jawohl, das bin ich«, sagte Kaplan mit ungewohntem Nachdruck. Plötzlich grinste sie. »Übrigens, habe ich Ihnen schon erzählt, wie unsere Middys das Schiff nennen?«
    »Die Middys?« FitzGerald zog eine Augenbraue hoch.
    »Jawoll. Es klingt ganz, als stünde der offizielle Spitzname fest - die Nasty Kitty.«
    »Nasty Kitty.« FitzGerald rollte den Namen auf der Zunge und lachte leise. »Na, ich habe schon schlimmere gehört. Wissen Sie zufällig, wer darauf gekommen ist?«
    »Nein. Abigail sagt, Pavletic hätte ihn in ihrer Gegenwart als Erste benutzt - und wäre fast gestorben, als ihr klar wurde, dass sie sich verplappert hatte. Und natürlich hat Abigail die Gelegenheit ergriffen, sie alle ein bisschen zurechtzustutzen. Auf eine sanfte, freundliche Weise natürlich.«
    »Aber natürlich!«, stimmte FitzGerald zu. Er überdachte den Namen noch einmal und entschied, dass er dem Schiff vermutlich erhalten bliebe, wenn die unteren Dienstgrade nicht schon etwas Griffigeres ersonnen hatten. Und wie er gesagt hatte, gab es schlimmere Spitznamen. Erheblich schlimmere.
    »Nun, jedenfalls ist es gut, dass sie ihren neuen Namen hat und klar ist zum Auslaufen«, sagte er. »Und noch besser ist, dass sie mit Abigails Leistungen zufrieden sind«, fügte er hinzu und lächelte säuerlich, als sie an der Reihe war, beide Brauen zu wölben. »Anscheinend hatte Captain Terekhov recht. Wir bekommen keinen erfahreneren Zwo-TO mehr zugewiesen, ehe wir uns in Marsch setzen. Zumal besagter Auslauftermin gerade um fünfundvierzig Stunden vorverlegt wurde.«
    Kaplan lehnte sich zurück. Sie sah plötzlich nachdenklich aus. Fünfundvierzig Stunden entsprachen zwei Manticore-Tagen.
    »Darf ich fragen, ob ein Grund genannt wurde, unseren Aufbruch vorzuverlegen?«
    »Nein, wir haben nichts gehört. Natürlich könnte es eine Reihe von Gründen geben. Einschließlich des Umstands, dass Hephaistos offenbar unsere Aufschleppe braucht. Von der Front kommen Schiffe mit Gefechtsschäden nach Hause. Ich könnte es den Werftheinis nicht verdenken, wenn sie uns am liebsten von hinten sähen, weil in der Warteschlange ein Schiff mit höherer Priorität steht. Und natürlich könnte es sein, dass Admiral Khumalo uns im Talbott-Sternhaufen dringender braucht, als wir dachten.«
    »Er hat bestimmt alle Hände voll zu tun«, stimmte Kaplan ihm zu. »Allerdings ist die Situation dort laut der Nachrichtendienstberichte, die ich gelesen habe, momentan erheblich weniger ernst als in Silesia.«
    »Admiral Sarnow durchlebt in Silesia eben interessante Zeiten««, stimmte FitzGerald ihr zu. »Andererseits stehen ihm erheblich mehr Schiffe zur Verfügung als Khumalo. Aber was auch immer unsere Herren und Meister sich dabei gedacht haben, für uns zählt nur, dass wir in drei Tagen auslaufen und nicht erst in fünf.«
    »Das meine ich auch.« Kaplan wirkte nachdenklich, und sie trommelte mit den Fingern auf die Armlehne ihres Sessels. Dann sah sie FitzGerald an und öffnete den Mund, nur um zu zögern und ihn wieder zu schließen. Er musterte sie, ohne eine Miene zu verziehen. Er kannte sie so gut, dass er genau wusste, wie dicht sie davor gestanden hatte, die undenkbare Frage auszusprechen:
    Meinen Sie, der Captain ist darüber hinweg?
    Kein aktiver Offizier konnte einem Vorgesetzten solch eine Frage stellen. Schon gar nicht, wenn fraglicher Vorgesetzter der Erste Offizier des Schiffes war. Das Alter Ego des Kommandanten. Der Untergebene, der sowohl das Schiff als auch dessen Besatzung in einem Zustand der Perfektion halten musste, als scharf geschliffene Klinge, die der Captain schon in der nächsten Sekunde führen konnte.
    Dennoch beschäftigte genau diese Frage auch FitzGeralds Gedanken, seit er erfahren hatte, wer Captain Sarcula ersetzen sollte.
    Es widerstrebte ihm. Es widerstrebte ihm aus einer Reihe von Gründen, angefangen damit, dass niemand mit einem Funken Verstand einen Offizier als Kommandanten über ein Schiff der Königin wollte, bei dem Zweifel bestanden, ob er sich selbst in der Gewalt hatte. Und dazu kam, dass Ansten FitzGerald von Natur aus ein

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