Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami
sollte. Wie auch immer, sie beschloss, Ihre Nichte Prinzessin Ruth als ihre persönliche Vertreterin zu schicken, und sie bat Daddy, sie zu begleiten, einmal als Aufpasser für die Prinzessin, aber auch wegen seiner Beziehung zu Catherine Montaigne und der Anti-Sklaverei-Liga. Sie glaubte wohl, die Ohrfeige, die sie High Ridge damit versetzte, umso deutlicher zu machen.«
Und, dachte sie, weil die Queen und Ruth insgeheim beschlossen hatten, dass das Haus Winton einen eigenen Spion braucht. Sie wollten, dass Ruth den besten Lehrer bekommt, den sie finden konnten. Und das war nun einmal mein geliebter Herr Vater.
»Alles schien wie in Butter, bis Daddy nach Smoking Frog gerufen wurde.«
Sie bemerkte eine plötzliche zusätzliche Neugier in den Augen ihrer Zuhörer, aber sie beabsichtigte auf keinen Fall zu erklären, worum es dabei wieder gegangen war. Im Sternenkönigreich überschlugen sich noch immer die Spekulationen, was das geheimnisvolle Verschwinden der Gräfin von North Hollow zu bedeuten hatte, und Helen war daran gelegen, dass es so blieb.
»Ihr wisst bestimmt aus der Presse, dass während seiner Abwesenheit ein Haufen masadanischer Fanatiker versuchte, die Prinzessin an Bord der größten zivilen erewhonischen Raumstation zu entführen.«
Und dabei war sie als Berry getarnt und Berry als Ruth. Deshalb griffen sich die Masadaner die falsche Person, sonst wäre es überhaupt nie zu der ganzen albernen Situation gekommen.
»Sie schnappten die Prinzessin auch, aber Ruths Leibwache tötete fast alle Terroristen, ehe sie ausgeschaltet wurde, und die überlebenden Terroristen wurden noch an Bord der Raumstation in die Enge getrieben.«
Das stimmt sogar fast. Wir müssen nur den Teil mit den havenitischen Geheimagenten, den Gunmen des Ballroom und den Marineinfanterieoffizieren der Solaren Liga auslassen.
»Nicht alle Masadaner hatten an der Entführung tatsächlich teilgenommen; ein anderer Trupp von ihnen konnte einen Transporter des Jessyk Combine in seine Gewalt bringen, der zufällig eine volle Ladung Gensklaven an Bord hatte. Sie drohten, den Frachter mit den Tausenden Sklaven zu sprengen, es sei denn, ihre überlebenden Kumpels und die Prinzessin würden ihnen übergeben. Leider waren zu diesem Zeitpunkt ihre Kumpel schon alle tot, aber das wussten die Schiffsentführer nicht. Deshalb beschloss die Prinzessin« - tatsächlich meine Schwester, die kleine Idiotin! - »es sei ihre Pflicht, sich in ihre Hände zu begeben. Und das tat sie auch.«
Nur in Begleitung von jemandem, der nach dem furchteinflößendsten Hurensohn im gesamten havenitischen Geheimdienst klang.
»Aber das war alles nur ein Trick. Während die überlebenden Terroristen sich dafür gratulierten, Prinzessin Ruth endlich in der Hand zu haben, ging ein Enterkommando« - und fangen wir gar nicht davon an, wo das herkam - »unbemerkt an Bord des Transporters. Die Leute konnten die Terroristen ausschalten und übergaben das Schiff den Sklaven.
Mittlerweile hatte allerdings jemand die brillante Idee verkündet, das Schiff - das man allgemein noch in der Hand der Terroristen glaubte - als eine Art Trojanisches Pferd gegen Congo zu benutzen. Das war so ziemlich das Einzige, worauf wir, die Erewhoner und die Sollys« - und der havenitische Geheimdienst - »uns zu diesem Zeitpunkt einigen konnten; unsere Beziehungen zu Erewhon waren ja gerade im Klo runtergespült worden. Als Daddy von Smoking Frog zurückkehrte und erfuhr, was während seiner Abwesenheit geschehen war, waren die meisten Entscheidungen bereits getroffen worden. Und irgendwie hat Berry es zustandegebracht, dass sie als Vermittlerin zwischen den Sklaven und allen anderen fungierte. Wahrscheinlich« - wir übergehen diesen Teil, so schnell wir können - »weil wir im Großen und Ganzen beide als Töchter Lady Montaignes gelten (auch wenn Daddy und sie es nie für nötig hielten zu heiraten), und das machte sie zu jemandem, bei dem die ASL und der Ballroom das Gefühl hatten, sie könnten ihr vertrauen.
Wie auch immer, Prinzessin Ruth verwickelte Captain Oversteegen und die Gauntlet in den Vorfall, und zusammen mit einigen Leuten von der solarischen Navy, die ihr eigenes Süppchen kochten, brachten sie den Transporter nach Congo, an Bord ein Sturmkommando, das hauptsächlich aus befreiten Sklaven und einigen Ballroom->Terroristen< bestand, die Daddy aufzustöbern gewusst hatte. Sie enterten die Manpower-Raumstation und brachten sie in ihre Gewalt.«
Mit grimmiger Miene hob
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