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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Kadettenfahrt erlassen wurde, weil Lieutenant Bagwell einen Assistenten benötigte, hatte seine Isolation noch verschärft, und die vier anderen Kadetten waren erstaunt, dass er überhaupt das Wort ergriff. D'Arezzo jedoch erwiderte nur ihren Blick und schüttelte langsam den Kopf.
    »Angenommen, einer von euch wäre Captain eines Schiffes der Königin in Silesia, und ein manticoranischer Händler oder Frachterkäpt'n käme zu euch und würde behaupten, ein Kommandant der Konföderationsnavy hätte ihn beraubt, oder betrogen, misshandelt, oder bedroht. Wie würdet ihr dann reagieren?«
    »Aber -«, setzte Aikawa an, doch Helen schnitt ihm das Wort ab.
    »Paulo hat recht«, sagte sie, obwohl sie es nur ungern zugab. »Die Situation ist wahrscheinlich nicht ganz die Gleiche, aber genauso müsste es dem Kommandanten der solarischen Navy vorkommen. Denn Leo hat ganz richtig gesagt, was die Sollys von uns halten. Ich war auf Alterde und habe es am eigenen Leib erlebt. In mancher Hinsicht ist es für uns schlimmer als für die >Neobarbaren<, die keine engen Beziehungen zu Sol unterhalten.« Sie verzog das Gesicht. »Ihr wisst, dass mein Dad noch Uniform trug, als wir dort waren, oder?«
    Die anderen nickten, und ihre Miene wurde noch mürrischer.
    »Nun, eines Abends waren wir auf einer Party, und ich hörte zufällig, wie eine Frau - ich fand später heraus, dass sie sogar eine solarische Abgeordnete war - auf Daddy zeigte und zu einem ihrer Freunde sagte: >Sieh nur. Er sieht wirklich aus, als gehörte er einer richtigen Navy an, findest du nicht?<«
    »Du willst uns verarschen!«, rief Aikawa.
    »Schön wär's«, erwiderte Helen. »Für die meisten von denen sind wir einfach unwirklich, selbst für Leute, die es eigentlich verdammt besser wissen müssten. Und Leos Frachtlinien und OFS-Lakaien sind noch nicht alles, weshalb wir uns hier draußen Sorgen machen müssen. Vergesst nicht, um wie viel näher wir an Mesa sind, denn eines kann ich euch garantieren: Mesa vergisst es ganz bestimmt nicht!«
    »Da kannst du recht haben«, räumte Aikawa offensichtlich unwillig ein. Dann warf er den Kopf zurück und grinste sie an. »Aber wo wir schon beim Thema Mesa und deinem geschätzten Herrn Vater sind, Ms Midshipwoman Prinzessin Helen, wie wär's, wenn du uns endlich erzählen würdest, was bei Congo wirklich los gewesen ist?«
    »Genau!«, stimmte Leo augenblicklich zu. Zornig wies er mit dem Finger auf Aikawa und Ragnhild. »Ich wette, deinen treuen Gefolgsleuten hast du schon alles darüber erzählt!«
    »Alles nicht«, widersprach Ragnhild lachend, »sonst würde Aikawa nicht fragen.« Sie wandte sich Helen zu. »Aber ich würde schon ganz gern die ganze Geschichte hören.«
    »So viel gibt es da gar nicht zu sagen ...«, begann Helen, doch Aikawa lachte auf.
    »Natürlich nicht!«, rief er. »Jetzt raus mit der Sprache!«
    Sie sah sich kurz in der Abteilung um und fragte sich, wie genau sie darauf antworten sollte. Sie spürte aller Augen auf sich. Alle waren offensichtlich außerordentlich neugierig - sogar d'Arezzo -, und Helen wusste, dass sie diese Neugierde irgendwann befriedigen musste, ob sie wollte oder nicht. Andererseits gab es an der ganzen Sache einige Aspekte, die sie selbst nicht hundertprozentig verstand, und andere, die sie zwar verstand, mussten noch sehr lange vertraulich behandelt werden. Andererseits .
    »Okay«, sagte sie schließlich. »Aber vorher ein paar Grundregeln. Einige Dinge kann ich niemandem mitteilen, auch euch nicht. Also müsst ihr euch damit begnügen, was ich euch meiner Meinung nach sagen kann. Keine bohrenden Fragen und keine kleinen Tricks, um vielleicht doch noch ein bisschen mehr herauszukitzeln. Einverstanden?«
    Sie blickten sie etwas ernüchtert an, doch dann nickte Aikawa.
    »Einverstanden«, sagte er.
    »Gut, dann also die Kurzfassung. Im letzten Siebzehnten Monat, etwa sechs T-Monate, ehe der Krieg gegen die Havies wieder losging, bat die Königin meinen Dad - ihr wisst schon, Mr Superspion - und meine Schwester Berry, als ihre Vertreter zum Begräbnis Steins nach Erewhon zu gehen. High Ridge und seine Kumpane wollten niemanden schicken, und darüber war Ihre Majestät ein bisschen ärgerlich. Ich glaube nicht, dass sie die Renaissance Association wirklich so sehr mag, aber sie ist in der Liga das Nächstbeste zu einer Bewegung zur Reform von unten, und deshalb fand die Queen, dass das Sternenkönigreich beim Begräbnis ihres Anführers irgendwie repräsentiert werden

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