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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wandten sich Honor zu. Seite an Seite warteten sie, bis Honor Harrington die Haltestange ergriff und sich in das Bordschwerefeld der Terrible schwang. Mercedes verbarg ein inneres Zusammenkrümmen, als sie das verschwollene Gesicht und den Schnitt auf der Stirn erblickte, den immer noch gehetzten Ausdruck in den Augen … und die dunklen, getrockneten Spritzflecken auf der Weste und dem Rock, die vom Blut ihres Todfeindes stammten. Brigham hatte Honor noch nie so erschöpft gesehen. Unsicher, was sie sagen oder tun sollte, verharrte sie, aber während sie noch um Worte rang, trat Yu schweigend vor. Er streckte die Hand aus, und diesmal ergriff Honor sie ohne Zögern, denn nun konnte sie in Yus lesen. Sie blickte hinein und sah darin seine Erleichterung – spürte sie dank Nimitz. Yu war froh, sie in Sicherheit zu sehen, und Honor wußte in diesem Moment mit Gewißheit, daß sie, wie immer sie früher zueinander gestanden hatten, nun keine Feinde mehr waren. Eine kleine Weile verging in Schweigen, dann lächelte Yu.
    »Willkommen daheim, Mylady«, sagte er leise, und Honor erwiderte sein Lächeln.
    »Danke, Alfredo.« Sie registrierte einen Anflug von Zufriedenheit, daß sie ihn endlich mit dem Vornamen ansprach, und drückte ihm die Hand. Dann blickte sie an ihm vorbei, und die Stabschefin trat ebenfalls vor.
    »Mercedes.« Honor ergriff nun Brighams Hand, und die Waffenträger traten hinter ihr aus der Röhre. Sie wirkten ebenso mitgenommen wie Honor, und Andrew LaFollet und Arthur Yard gingen sogar noch ein wenig steifer als sie. Der Major trug ein in der Scheide steckendes Schwert bei sich. Seine bandagierten Hände hielten die juwelenbesetzte Hülse beinahe ehrfürchtig. Aus seinen grauen Augen sprach grimmige Befriedigung.
    Honor spürte, wie sie ermattete, und straffte die Schultern. Dann begab sie sich, von ihren Offizieren und Waffenträgern begleitet, zum Lift.
    »Ich habe mit Jareds Eltern gesprochen«, sagte sie leise zu Mercedes. »Sie hatten ein Recht darauf zu erfahren, wie er starb, aber …« Sie schloß einen Moment lang die Augen. »Ich habe nicht gewußt, daß er ihr einziger Sohn gewesen ist, Mercedes. Das hat er mir nie gesagt.«
    »Ich weiß, Mylady«, antwortete Mercedes ebenso leise. »Ich habe die Eltern angerufen, gleich nachdem Sie uns benachrichtigt hatten.«
    »Es fällt einem niemals leicht, Mylady«, sagte Yu. Honor sah ihn an, und er schüttelte den Kopf. »Ich bin zwanzig T-Jahre älter als Sie, und es fällt niemals leicht. Es wird auch niemals leichter. Und wenn doch, so möchte ich nie unter einem Offizier dienen müssen, dem es immer leichter fällt.«
    Mit einem leisen Seufzen fuhren die Türen auf, und Yu trat beiseite. Er und Mercedes sahen zu, wie Honor in den Lift ging, und sie empfand über der Erschöpfung ein Gefühl der Dankbarkeit. Die beiden waren nicht nur deshalb zu ihrem Empfang gekommen, weil das Reglement es von ihnen verlangte, sondern weil Honor ihnen etwas bedeutete. Trotzdem wußte sie, daß sie nun allein sein und zur Besinnung kommen mußte, bevor sie sich wieder den Geschwaderangelegenheiten zuwenden konnte.
    Als auch ihre Waffenträger in den Lift gestiegen waren, seufzte sie.
    »Ich begebe mich in mein Quartier«, sagte sie. »Mercedes, könnten Sie Mac ansummen und ihm sagen, daß ich auf dem Weg bin?«
    »Aber gern, Mylady.«
    »Alfredo, beraumen Sie für morgen früh eine Konferenz über Com mit allen Divisionschefs und Schiffskommandanten an. Legen Sie sie auf elf Uhr, wenn’s geht.« Sie lächelte schwach. »Ich glaube, vorher bin ich nicht zu besonders viel zu gebrauchen.«
    »Ich kümmere mich darum, Mylady«, versicherte ihr der Flaggkommandant. Sie bedankte sich mit einem Nicken und wandte sich wieder an Brigham.
    »Mercedes, ich möchte mich fünfundvierzig Minuten vor Konferenzbeginn mit dem Stab zusammensetzen. Bitten Sie Fred und Greg, mir einen knappen Abriß von allem Wichtigen zusammenzustellen, damit ich mich rasch wieder auf den neusten Stand bringen kann.«
    »Wenn Sie kommen, wird alles bereit sein, Mylady.«
    »Ich danke Ihnen. Ich danke Ihnen beiden«, sagte sie, dann ließ sie die Lifttüren zufahren.
     
    »ETA nun eine Stunde, fünfzehn Minuten, Bürger Vizeadmiral.«
    Bürger Vizeadmiral Thurston blinzelte und sah von seinem taktischen Plot auf. Ausdrücklich hatte er darum gebeten, an die Zeit erinnert zu werden. Er war so tief in die Inspektion der letzten Kampfverbandsübungen versunken gewesen, daß er wenigstens

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