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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Baumkater das eigens installierte Sicherheitsgeschirr an den Befestigungspunkten seines Raumanzugs einrasten. Honor stellte derweil ihren Helm in die Halterung, setzte sich und gab den Aktivierungscode in das Tastenfeld auf der rechten Armlehne des Sessels ein. Vor ihr erwachten Displays zum Leben, und einen Augenblick betrachtete Honor sie mit mandelförmigen Augen, die hart waren vor Verachtung ihrer eigenen Feigheit. Dann holte sie tief Luft, lehnte sich in den Sessel zurück und schwang darin zu ihrer Stabschefin und ihrem Operationsoffizier herum.
    »Also schön, Herrschaften.« Admiral Lady Honor Harringtons ruhige Sopranstimme tauchte die Brücke in gelassene Zuversicht, als wäre sie von einem Zauberstab berührt worden. »Anscheinend wird es Zeit, daß wir uns unseren fürstlichen Sold verdienen.«
     

31
    Alexander Thurston trat an den Hauptplot der Conquistador . Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und blickte mit nachdenklichem Stirnrunzeln in die holographischen Tiefen des taktischen Displays. Als Kommissar Preznikov sich neben ihn stellte, sah er auf.
    »Sie hegen eine Sorge, Bürger Admiral?« fragte Preznikov, zu leise, als daß jemand anderes es hören konnte.
    Thurston zuckte mit den Schultern. »Nicht wirklich, Bürger Kommissar. Es geht mehr um die Zusatzwette, die ich mit mir abschließe.«
    »Zusatzwette?« wiederholte Preznikov.
    »Ja, Sir. Sehen Sie, ich wette mit mir, wie schnell wir den Gegner sehen.« Als der Kommissar ihn verständnislos anblickte, wies er mit einem Handwink auf den Plot. »Der Gegner weiß seit über dreißig Minuten, daß wir hier sind. Bisher haben wir jedoch nur ein paar Zerstörer und etwa ein Dutzend Kreuzer und Schlachtkreuzer geortet, von denen die Hälfte eindeutig als Manties identifiziert werden konnten. Die Feindaufklärung sagt uns aber, daß die Graysons allein mehr leichte und mittlere Kriegsschiffe haben als wir hier sehen. Ich bin mir recht sicher, daß sie den größten Teil hiergelassen haben, um ihre Heimatwelt zu schützen, als sie ihre Superdreadnoughts nach Casca abstellten. Es fragt sich also, wo sie sind und wann wir sie zu Gesicht bekommen.«
    »Soso.« Preznikov blickte in das Hologramm und wünschte sich nicht zum erstenmal, er verstünde die dahintreibenden Lichtkennungen so gut wie ein ausgebildeter Flottenoffizier. Er lernte zwar, aber benötigte nach wie vor die Hilfe eines Experten, um sie zu interpretieren. Im Augenblick erkannte er schätzungsweise dreißig verschiedene Impellerkeile, von denen die langsamsten mit immerhin über fünfhundert Gravos beschleunigten auf verschiedenen, konvergenten Kursen dahinrasten, die alle kurz vor Grayson auf dem Annäherungsvektor von Kampfverband 14 zusammenliefen. Er spürte, daß er sein Gesicht ebenso besorgt verzog wie Thurston.
    »Sie glauben, ihre Hauptstreitmacht ist noch immer in der Umlaufbahn von Grayson, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir, das glaube ich.« Thurston war erstaunt, wie rasch Preznikov diesen Schluß gezogen hatte. Gegen seinen Willen ließ er dieses Erstaunen durchblicken, als er zur Antwort nickte, aber der Kommissar entschied sich, eher belustigt als verärgert zu sein.
    »Und der Gegenstand Ihrer Wette?« fragte er trocken.
    »Wie schnell die Graysons auslaufen, um sich mit den Schiffen zu vereinigen, die wir schon sehen können.«
    »Gewiß werden sie zu einem Zeitpunkt starten, der ihnen erlaubt, ein Rendezvous mit den anderen Schiffen auszuführen?« Preznikov deutete auf die sich bewegenden Impellerquellen, und Thurston nickte erneut.
    »Selbstverständlich, Bürger Kommissar, aber ihr Flugprofil kann uns einiges darüber verraten, wie gut der gegnerische Kommandeur ist.«
    »Wie das?« In den Augen des Kommissars zeigte sich aufrichtiges Interesse, und der Bürger Vizeadmiral zuckte die Achseln.
    »Wir sind noch über einhundertundneunzig Millionen Kilometer – etwa zehn Komma sieben Lichtminuten – von Grayson entfernt. Das ist zwar schon innerhalb des Erfassungsbereichs für Gravsignaturen von Impellerantrieben, aber unsere Sensoren können nichts auffassen, es sei denn etwas, das sehr starke Emissionen abstrahlt. Selbst die lichtschnellen Signale, die wir empfangen können, sind fast elf Minuten alt, wenn sie uns erreichen. Wir fassen einige sehr starke aktive Emissionen auf, die von den graysonitischen Raumabwehrforts stammen, und man hat dort inzwischen ein paar mehr hingesetzt, als uns die Feindaufklärung gemeldet hat. Aber wieviele und welche

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