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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Hochadmiral Matthews kam, um sie zu sprechen? Sie respektierte den Oberkommandierenden der Navy von Grayson sehr; im Laufe der Verteidigung Graysons gegen den masadanischen Überfall hatten sie sich näher kennengelernt. Was konnte er von ihr wollen? Und warum – sie zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen – hatte er ihr seinen Besuch nicht vorher angekündigt?
    Sie sammelte sich. Worum auch immer es ging, es war vermutlich zu wichtig, als daß sie Zeit verschwenden sollte, indem sie sich umzog, bevor sie ihn empfing.
    »Bitten Sie ihn hereinzukommen, Jamie.«
    »Zu Befehl, Mylady.« Candless öffnete die Tür und verließ die Fechthalle. Honor wandte sich an ihren Lehrer.
    »Meister Thomas …« begann sie, aber der Schwertmeister verbeugte sich nur und sah zu den Umkleideräumen hinüber.
    »Ich werde Sie Ihrer Besprechung überlassen, Mylady. Wir können den Rest der heutigen Lektion irgendwann im Laufe der Woche nachholen, wenn Sie möchten.«
    »Vielen Dank. Das möchte ich wirklich gern«, antwortete sie, und er nickte und verschwand im gleichen Augenblick, in dem Wesley Matthews hinter Candless in die Halle trat.
    »Mylady, Hochadmiral Matthews«, erklärte der Armsman mit einer Verbeugung und nahm daraufhin seinen Platz hinter der Gutsherrin ein. Nimitz ließ sich von den Schwebebalken herunter, und Honor reichte Candless ihr Übungsschwert und den Kopfschutz, dann bückte sie sich und nahm den Baumkater in die Arme.
    »Herr Hochadmiral.« Sie schob Nimitz in die Beuge ihres linken Armes und reichte Matthews die Rechte; er schüttelte ihre Hand mit festen Druck.
    »Lady Harrington. Vielen Dank, daß Sie mich so schnell empfangen. Ich hoffe, ich mache Ihnen nicht zu viele Umstände.«
    »Aber keineswegs.« Honor musterte kurz das Gesicht des Hochadmirals, dann blickte sie Candless an. »Vielen Dank, daß Sie den Admiral hereingeführt haben, Jamie.«
    »Zu Befehl, Mylady.« Üblicherweise gehörte es sich nicht, daß ein Waffenträger seinen Gutsherrn unbewacht ließ, aber Honors Leibwächter hatten bereits gelernt, auf die Eigenheiten ihrer Gutsherrin Rücksicht zu nehmen. »Sir, Mylady.« Candless nahm Haltung an und ging.
    Honor wandte sich wieder Matthews zu. »Und nun, Sir, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin gekommen, um Ihnen einen Vorschlag zu machen, Mylady. Einen, den Sie hoffentlich sorgfältig in Erwägung ziehen.«
    »Einen Vorschlag?« Honors rechte Augenbraue hob sich erneut.
    »Ja, Mylady. Ich möchte Ihnen hiermit eine Bestallung als Offizier in der Navy von Grayson anbieten.«
    Honors Augen weiteten sich vor Erstaunen, und Nimitz stellte die Ohren auf. Sie wollte etwas sagen, schloß jedoch sofort den Mund und erkaufte sich einige Sekunden Zeit zum Nachdenken, indem sie den ‘Kater anhob und ihn sich auf die Schulter setzte. Höher als gewöhnlich, steil aufgerichtet, saß er dort und schlang ihr in einer beschützerischen Gebärde den flauschigen Schwanz um den Hals. Beide starrten sie Matthews aufmerksam ins Gesicht.
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, brachte Honor schließlich hervor.
    »Darf ich fragen, wieso nicht, Mylady?«
    »Aus mehreren Gründen«, antwortete Honor. »Vor allem anderen bin ich eine Gutsherrin. Das ist ein Vollzeitjob, besonders auf einem Gut, das so neu ist wie dieses – und ganz besonders nach den öffentlichen Auseinandersetzungen darüber, ob ich mein Amt überhaupt innehaben sollte .«
    »Ich …« Matthews verstummte und rieb sich die Stirn. »Darf ich offen sprechen?«
    »Natürlich dürfen Sie das.«
    »Vielen Dank.« Matthews fuhr sich noch einmal über die Stirn, dann ließ er die Hand sinken. »Ich habe meinen Wunsch, Ihnen ein Patent anzubieten, mit Protector Benjamin besprochen, und er selbst hat mir die ausdrückliche Erlaubnis dazu erteilt. Ich bin sicher, daß er Ihre Pflichten als Gutsherrin in Betracht gezogen hat, bevor er sich dazu entschloß.«
    »Das wird er ohne Zweifel getan haben, aber auch ich muß diese Überlegung anstellen. Das kann mir niemand abnehmen, und es ist nur eine Überlegung unter mehreren. Es gibt noch andere.«
    »Darf ich fragen, worum es sich dabei handelt?«
    »Zunächst einmal bin ich Offizier der Königlich-Manticoranischen Navy.« Bei diesen Worten zuckte Honors Mund verbittert. »Daß ich im Augenblick auf Halbsold bin, weiß ich selber, aber das könnte sich ändern. Was, wenn man mich in den aktiven Dienst zurückberuft, Sir?«
    »Sobald dieser Fall eintritt, stünde es Ihnen

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