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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wurde von einem anderen Lieutenant Commander ersetzt, diesmal einem jungen Mann mit einem roten Haarschopf, der das Abzeichen des Amts für Schiffsbau trug.
    »Lieutenant Commander Stephen Matthews, Mylady. Unser Versorgungsoffizier.«
    »Commander Matthews.« Honor merkte, daß sie unwillkürlich den Kopf schräg legte, und Matthews grinste schelmisch.
    »Jawohl, Mylady. Ich bin einer von diesen Matthews. Offenbar ist es die Nase, die uns immer wieder verrät.«
    »Aha.« Honor erwiderte sein Lächeln und fragte sich, in welchem Grad er wohl mit dem Hochadmiral verwandt sein mochte. Die Bedingungen, unter denen die Graysons den Planeten besiedelten, hatten zu gewaltigen, miteinander verflochtenen Clanstrukturen geführt, und Honor wußte, daß die Familie Matthews eine der größeren war. Abgesehen von seiner Haarfarbe sah der Versorgungsoffizier dem Hochadmiral ähnlich genug, um sein Sohn zu sein. Dazu war er zwar zu alt – nahm sie an –, aber die Ähnlichkeit war dennoch geradezu umwerfend.
    Er schien darauf zu warten, daß Honor noch etwas sagte, was sie nicht weiter erstaunte. Allein seiner Familienbande wegen erfuhr er vermutlich ständig eine Reaktion, positiv wie negativ.
    »Nun, Ihre Nase wollen wir Ihnen nicht vorwerfen, Commander«, murmelte sie, und mit einem Grinsen trat er zurück.
    »Lieutenant Commander Abraham Jackson, Mylady. Ihr Stabskaplan«, sagte Mercedes leise.
    Honor erstarrte leicht, und Nimitz richtete die Ohren auf, als Jackson vortrat. Zum ersten Mal fühlte sie sich sehr unbehaglich, denn die RMN kannte keine Militärkapläne, und sie wußte nicht genau, wie sie reagieren sollte. Noch schlimmer, sie wußte nicht, was Jackson dabei empfand, im Stab einer Ungläubigen zu dienen – besonders einer Ungläubigen, die gerade in die politisch angehauchte Amtsenthebung eines Priesterkollegen verwickelt gewesen war.
    »Lady Harrington.« Jacksons angenehme Stimme war tiefer als Matthews’, aber viel heller als Sewells Organ. Seine grünen Augen blickten sie unbefangen an, als er ihre Hand ergriff, und sie verspürte ein innerliches Beben gelöster Anspannung über das, was sie diesen Augen entnahm – dann schalt sie sich für das Gefühl. Sie hätte wissen müssen, daß Hochadmiral Matthews und Reverend Hanks dafür sorgen würden, keinen bigotten Eiferer zu ihrem Stabskaplan zu machen. Jackson lächelte schmal – ein neugieriges, sanftes Lächeln, das sie sehr an Reverend Hanks erinnerte – und drückte ihr fest die Hand. »Es ist mir ein großes Vergnügen, Sie endlich kennenzulernen, Mylady.«
    »Vielen Dank, Commander. Ich hoffe, daß Sie noch genauso denken, wenn Sie mich erst einmal eine Weile erduldet haben«, antwortete sie mit einer Erwiderung des Lächelns. Jackson trat lachend zurück neben Matthews.
    »Und nicht zuletzt, Mylady«, verkündete Mercedes, »Ihr Flaggleutnant, Lieutenant Jared Sutton.«
    »Lieutenant.« Honor streckte erneut die Hand aus, und diesmal mußte sie sich ein Lachen mühsam verbeißen. Selbst nach graysonitischen Standards war Sutton klein, ein drahtiger junger Mann mit pechschwarzem Haar und bangen braunen Augen, die sie sofort an einen Welpen denken ließen. Er war noch jung genug, daß er wahrscheinlich die Prolong-Behandlung für die erste Generation erhalten hatte, und seine Hände und Füße wirkten viel zu groß für den Rest seines Körpers.
    »M-m-mylady«, brachte er hervor, als er ihre Hand ergriff und lief knallrot an, als sein Stottern seine Nervosität preisgab. Honor spürte, wie eine Woge des Mitgefühls sie überflutete, aber sie blickte ihm unverwandt in die Augen und zwang ihren Mund, ernst zu bleiben.
    »Lieutenant. Ich hoffe, Sie sind bereit, hart zu arbeiten.« Bestürzung flackerte in seinen Augen auf, und Honor zog die Brauen zusammen. »Der Flaggleutnant eines Admirals ist derjenige Offizier im ganzen Stab, dem die schlimmste Überarbeitung bevorsteht«, fuhr sie grimmig fort. »Er muß alles wissen, was der Admiral und ihre Stabschefin wissen, und Gott steh ihm bei, wenn er irgend etwas vermasselt!« Sutton starrte sie entsetzt an, nahm die Schultern zurück, nahm eine Art Rührt-Euch-Stellung ein, ohne ihre Hand freizugeben, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war ihr dann einfach zu viel. Sie spürte, wie der grimmige Ausdruck um ihren Mund zusammenbrach, streckte den Arm aus und klopfte Sutton auf die Schulter. »Außerdem ist er der Offizier im Stab, der am wenigsten Anerkennung erfährt – außer vielleicht von mir«,

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