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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Jansson erwiderte die Geste und wollte sich gerade wieder dem Display zuwenden, als laut Metall auf Metall klirrte und er erschrocken auffuhr. Gingers Kopf zuckte herum, und ihre blaugrauen Augen blitzten, als sie die Ursache des Lärms erblickte. Einer von Janssons Technikern saß auf dem Deck. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, und er preßte sich mit der linken Hand die Rechte an die Brust. Der Inhalt seines Werkzeugkastens lag ringsum auf dem Deck verstreut, aber nicht deswegen glitzerten Gingers Augen so gefährlich.
    Randy Steilman blickte auf den Techniker herab und schüttelte den Kopf, während ihm ein häßliches, höhnisches Grinsen um die Lippen spielte. Er wollte davongehen, und Ginger machte zwei lange Schritte auf ihn zu.
    »Stehengeblieben, Steilman!« brüllte sie ihn an. Der Energietechniker verharrte und drehte sich langsam, mit deutlicher, aber unausgesprochener Frechheit zu ihr um. Er maß sie mit unverschämten Augen und hob eine Braue.
    »Ja, Senior Chief?« fragte er mit betonter Unschuld, aber sie beachtete ihn vorerst nicht und sah auf den verletzten Elektroniktechniker. Zwei Finger des jungen Mannes waren blutig, einer schien gebrochen zu sein.
    »Was ist passiert, Dempsey?«
    »I-ich weiß es nicht«, brachte der Techniker zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich habe nach dem Werkzeugkasten gegriffen, und …« Er zuckte hilflos mit den Schultern, und Ginger blickte die Frau an, die mit ihm zusammengearbeitet hatte.
    »Ich weiß es auch nicht, Senior Chief«, sagte sie. »Ich habe auf das Display geachtet. Wir brauchten einen Schraubenschlüssel Nummer drei, um die Abdeckung des nächsten Anschlusses abzunehmen. Kirk griff danach, und dann hörte ich alles aufs Deck scheppern. Als ich aufblickte, war schon alles vorbei.«
    »Brauchen Sie mich noch?« warf Steilman träge ein. Ginger funkelte ihn drohend an, und er grinste verbindlich zurück. Eingedenk MacBrides Befehl verbiß sie sich eine scharfe Erwiderung und beugte sich vor, um Dempseys Werkbank zu mustern. Mehr als ein Blick war nicht erforderlich: An einem Ende waren beide Stützbeine aus der Verriegelung gesprungen und umgeklappt, und als sie den Hebel der Verriegelung berührte, stellte sie fest, daß er locker war. Langsam richtete sie sich wieder auf, und als sie sich Steilman zuwandte, war das Feuer in ihren Augen kalt geworden.
    »Ich hoffe, Sie halten das in ein paar Minuten noch immer für so lustig«, sagte sie eisig.
    »Ich? Das für lustig halten? Na, warum sollte ich das denn tun?« fragte er mit spöttischem Grinsen.
    »Weil ich Dempsey und Brancusi beobachtet habe, als sie die Werkbank aufbauten, Steilman. Ich habe gesehen , wie Dempsey die Beine verriegelt hat, und von alleine haben sie sich ganz bestimmt nicht wieder gelöst.«
    »Was sagen Sie da? Sie meinen, ich würde was damit zu tun haben?« Steilmans Grinsen hatte sich verändert, nun waren seine Lippen haßerfüllt verzerrt. »Ihnen hat wohl einer ins Gehirn geschissen!«
    »Betrachten Sie sich als gemeldet, Steilman«, erwiderte Ginger kühl, und daraufhin funkelte noch viel abgründigerer Haß in seinen Augen auf.
    »Sie haben ja nicht mehr alle Tassen im Schrank, Senior Chief «, höhnte er. »Nicht für einen Furz können Sie beweisen, daß ich was mit der Bank gemacht hab’!«
    »Vielleicht kann ich das nicht, vielleicht kann ich es doch«, entgegnete Ginger ungerührt, »aber Sie kommen wegen Aufsässigkeit zur Meldung.«
    »Aufsässigkeit?« fuhr Steilman ungläubig auf. »Sie sind wohl größenwahnsinnig geworden, Sie sind nichts weiter als eine protegierte …«
    »Noch ein Wort, und Sie sind Hundefutter«, schnauzte Ginger ihn an, und Steilman verstummte. Vor Überraschung ließ er den Mund geöffnet. Dann ballte er die rechte Hand zur Faust und näherte sich.
    Ginger beobachtete ihn und wich keinen Zentimeter zurück. Sie beobachtete, wie er die Faust hob und ausholte. Sie wollte, daß er sie schlug, denn in dem Augenblick, in dem er sie berührte, gehörte er ihr. Einen Unteroffizier zu schlagen wog nicht ganz so schwer wie bei einem Offizier, aber der Unterschied war nur gering, und …
    » Stop , Steilman!« bellte eine tiefe Stimme, und Steilman erstarrte. Er sah sich um und biß die Zähne zusammen, als er Bruce Maxwell in die Augen blickte. Er drehte den Kopf zu Ginger und bedachte sie mit einem haßerfüllten Blick, während sie innerlich eine Verwünschung nach der anderen ausstieß. Warum zum Teufel mußte Bruce ausgerechnet im

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