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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sonstwo, und deshalb erschien der Anblick des Hyperraums, der an ein eingefrorenes Gewitter erinnerte, noch schöner als gewöhnlich. Doch gerade diese Schönheit beschnitt beträchtlich die Ortungsreichweite. Der Gedanke, was sich jenseits der Erfassungsgrenze in ihre Richtung bewegen mochte, gefiel Margaret Fuchien ganz und gar nicht. Aber was soll denn, verdammt noch eins, da draußen sein? überlegte sie. Ihre Ortungsgeräte waren nicht schlechter als die der Hawkwing , wie also konnte der Zerstörer etwas entdeckt haben, was die Artemis nicht gesichtet hatte?
    »Weitere Signale von der Hawkwing ?« fragte sie Donevski.
    »Nein, Ma’am.«
    »Spielen Sie mir die ursprüngliche Nachricht vor«, wies sie ihn an. Donevski nickte dem Signaloffizier zu, und fünf Sekunden später drang Commander Ushers Stimme aus den Brückenlautsprechern.
    »An alle Schiffe, hier spricht die Hawkwing ! Alarmstufe Rot! Gehen Sie unverzüglich mit maximaler Verbandsbeschleunigung auf Zwo Sieben Null! Behalten Sie den Kurs bis auf Widerruf bei! Hawkwing Ende!«
    »Das war alles?« fragte Fuchien verwundert und zugleich ärgerlich.
    »Jawohl, Ma’am«, bestätigte Donevski. »Wir fingen das Signal auf, und bevor wir antworten konnten, startete die Hawkwing durch, als ob der Teufel hinter ihr her wäre. Anna hat noch registriert, wie die Feuerleitung hochgefahren wurde.«
    Fuchien blickte Lieutenant Ward fragend an und erhielt ein Nicken zur Antwort.
    »Ich weiß nicht, was Usher aufgefaßt hat, Skipper, aber er scheint da keinen Spaß zu verstehen«, sagte der Taktische Offizier. »Sein Kampfsystem war keine zwölf Sekunden nach Beginn der Sendung gefechtsklar, und bevor er zu sprechen aufhörte, war er schon auf neuem Kurs.«
    Fuchien nickte und blickte aufmerksam in Wards Plot. Der Zerstörer befand sich nun ganze dreißig Lichtsekunden achteraus und war über dreißigtausend Kps schneller; er stieß bereits Raketentäuschkörper aus. Das war ein unheilverkündendes Zeichen, und Fuchien mußte plötzlich aufkeimende Furcht herunterschlucken. Wozu warf Usher Täuschkörper ab? Innerhalb einer Gravwelle ließen sich Raketen nicht einsetzen, und niemand konnte sich in Energiewaffenreichweite befinden, ohne auf den Orterschirmen der Artemis aufzutauchen!
    »Warum stößt er Täuschkörper aus?« fragte sie Ward angespannt.
    »Das weiß ich nicht, Skipper.« Der Taktische Offizier hatte sich gut unter Kontrolle, aber in ihrer knappen Antwort war durchaus eine gewisse Unsicherheit zu spüren.
    »Könnte sich jemand dort draußen mit Stealth-Systemen tarnen?«
    »Möglich, aber wenn der Gegner bereits in Gefechtsreichweite ist, sollten wir ihn trotzdem auf den Gravitationssensoren bemerken, ganz gleich, wie gut die Systeme sind.« Ward gab eine Abfolge von Befehlen in ihre Konsole, dann lehnte sie sich mit einem unfrohen Laut zurück und schüttelte den Kopf. »Nichts, Skipper. Ich sehe nicht ein einzelnes verdammtes …«
    Sie unterbrach sich, als Usher die Hawkwing brutal nach Backbord warf. Noch in der Kehre schaltete jede Laserlafette der Steuerbordbreitseite auf konzentrisches Dauerfeuer. Auf wen die Hawkwing auch immer feuerte, wurde von tödlicher Energie überflutet. Ward erbleichte. Was in Gottes Namen war dort draußen, daß es diesen Beschuß erforderte? Und wo war es?
    »Skipper, Mr. Hauptmann ist am Com«, meldete Donevski. Fuchien hätte ihn am liebsten angefahren, sie wolle nicht gestört werden, aber dann holte sie pfeifend Luft und machte eine knappe Geste.
    »Ja, Mr. Hauptmann?« Ganz gelang es ihr nicht, die Unmut über den Zeitpunkt seines Anrufs zu unterdrücken. »Im Augenblick haben wir hier oben alle Hände voll zu tun, Sir!«
    »Was geht vor, Captain?« fuhr Hauptmann sie an.
    »Anscheinend werden wir angegriffen, Sir«, antwortete Fuchien so ruhig sie vermochte.
    » Angegriffen? Von wem?«
    »Diese Frage kann ich im Augenblick noch nicht beantworten, Sir. Aber wer auch immer es ist, die Hawkwing hat ihn in ein Gefecht verwickelt, deshalb muß er dicht sein.«
    »Mein Gott.« Fast gegen den eigenen Willen quetschte der Magnat diese Worte hervor und schloß die Augen. »Halten Sie mich bitte auf dem laufenden«, sagte er und schaltete ab. Womit er mehr gesunden Menschenverstand unter Beweis stellte, als Fuchien ihm zugetraut hätte.
    »Worauf zum Teufel schießt er?« rief Ward zornig. »Ich kann immer noch nichts sehen!« Die Bereitschaftslichter von Wards Laserbatterien glühten erwartungsvoll rot, aber ohne Ziel

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