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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vierzig Lichtjahre zu verlängern, weil es uns mehr Zeit gibt, die Besatzungen zu drillen. Aber das ist nicht der Hauptgrund, warum die Admiralität uns diese Route vorschreibt. Der Verkehr über die Dreieck-Route läßt immer stärker nach.« Sie drückte eine Taste, und bei Manticore nahm eine grüne Linie ihren Ausgang, folgte der purpurroten Linie nach Gregor, knickte ab ins Herz der Konföderation, setzte sich zum Basilisk-System fort und folgte der Terminusverbindung zurück nach Manticore. »Seit Kriegsausbruch hat sich der Handelsverkehr durch das Basilisk-System immer weiter verringert. Dort ist zwar noch immer einiges los, aber ein großer Prozentsatz der Handelslinien meidet die normalen Routen – einschließlich des Dreiecks –, um sich vom Kriegsgebiet fernzuhalten. Basilisk Station ist stark genug, um mit den meisten Raidergeschwadern der Havies fertigzuwerden, und die Homefleet steht nur einen Wurmlochtransit weit entfernt, aber Händler werden nun einmal nicht dafür bezahlt, daß sie ihre Frachten riskieren.
    Deshalb passiert ein Großteil unseres Handelsverkehrs Gregor und dringt von Süden her nach Silesia ein. Das tun sie schon seit Jahren, denn immerhin erreicht man auf diese Weise die andermanischen Häfen zuerst. Die Chance ist nun sehr groß, daß der Handelsverkehr durch die Konföderation nach Gregor zurückkehrt, anstatt auf dem Weg über Basilisk das Dreieck zu vervollständigen. Aber ausgerechnet in der Konföderation gehen die meisten Schiffe verloren. Die Admiralität wünscht nun, daß wir uns wie Frachter benehmen, und bis wir die Zähne in ein paar Piraten geschlagen haben, werden wir dem Muster folgen.« Captain Truman hob zwei Finger, und Honor nickte ihr zu. »Ja, Alice?«
    »Was ist mit den Andermanern, Mylady? Wissen die, daß wir kommen?«
    »Die Andermaner wissen, daß vier Handelsschiffe kommen.«
    »Ihre Flotte stochert im Gregor-System gern ein wenig herum, Mylady«, stellte MacGuire fest, »und wir müssen ziemlich viel andermanisches Raumgebiet durchqueren.«
    »Ich weiß, was Sie meinen, Allen«, sagte Honor, »aber das sollte kein Problem darstellen. Das Reich hat unseren bestehenden Vertrag mit der Republik Gregor ratifiziert, nachdem es vor vierzig Jahren Gregor B … äh, hinzugewann . Besonders glücklich ist man damit vermutlich nicht, aber Gregor A gehört uns, und die Andermaner haben unsere berechtigte Sorge um die Sicherheit des Terminus dort immer anerkannt. Sie wissen auch um unsere Probleme in Silesia. Ich glaube zwar nicht, daß sie deswegen irgendeine Träne vergießen, denn alles, was unsere Präsenz dort verringert, führt zu einer Vergrößerung der ihren, aber sie sind immer großzügig gewesen, wenn es darum ging, unseren Geleitzügen freie Durchfahrt zu gewähren. Soweit es das Reich betrifft, sind wir nur ein weiterer Konvoi, und weil wir keine Fracht auf irgendeiner Reichswelt landen werden, werden die Andermaner keine Zollkontrolle durchführen. Man wird niemals feststellen, daß wir überhaupt bewaffnet sind.«
    »Bis wir damit anfangen, Piraten abzuschießen, Mylady«, wandte Truman ein. »Dann werden die Andies hellhörig und begreifen schnell, wo wir hergekommen sind und wie wir Breslau erreicht haben. Ich glaube, es wird diplomatische Konsequenzen haben, wenn wir das Reich vor vollendete Tatsachen stellen.«
    »Mit denen soll sich gegebenenfalls der Außenminister herumschlagen. Meiner Meinung nach wird das Reich uns diese kleine Täuschung durchgehen lassen. Schließlich könnte es nichts unternehmen, ohne einen Zwischenfall mit uns zu provozieren, und davor wird man sich hüten.«
    Nüchternes Kopfnicken in der Runde – jeder der Anwesenden wußte, daß das Anderman-Reich seit mehr als siebzig Jahren begehrliche Blicke auf die Silesianische Konföderation warf. Das konnte man dem Reich nicht einmal verdenken. Die chronische Schwäche der silesianischen Regierung und die daraus entstehenden chaotischen Bedingungen innerhalb der Konföderation schadeten dem Handel. Auch für die silesianischen Bürger waren die Unruhen sehr hart, denn mit bestürzender Regelmäßigkeit fanden sie sich im Weg der einen oder anderen bewaffneten Gruppierung, und längs der andermanischen Nordgrenze kam es immer wieder zu Zwischenfällen. Einige dieser Zwischenfälle waren recht häßlich ausgegangen und hatten zu Strafexpeditionen seitens der Kaiserlich-andermanischen Weltraumflotte geführt. Aber innerhalb Silesias ging das Reich stets sehr behutsam vor, und

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