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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mit einem intakten Sensorennetz können die Manties ihre Schiffe komplett herunterschalten und die gesendeten Daten verwenden, ohne ihre Position zu verraten. Alles, was wir bisher gesehen haben, unterstützt die Theorie, daß ihnen die Plattformen ausgegangen sind. Also sind sie auf ihre aktive Ortung angewiesen, und deren Impulse haben wir lange aufgefangen, bevor sie von uns ein brauchbares Echo erhalten.«
    Honeker grunzte; das Geräusch bedeutete sowohl eine Entschuldigung, an Foraker gezweifelt zu haben, als auch eine Bestätigung, daß er ihre Erklärung hinnahm. Immerhin hatte sie wohlbedacht vermieden, eine Bemerkung hinzuzufügen wie: ›Das hab’ ich dir doch alles schon mal erklärt, du Schwachkopf!‹. Und in der Tat hatte sie den gesamten Plan bereits erläutert, nachdem sie sich mit Bogdanovich und Löwe über die letzten Einzelheiten geeignet hatte.
    Tourvilles Kampfgruppe führte im Augenblick ein recht unerhörtes Manöver durch: Es sickerte in ein vom Feind besetztes Sonnensystem ein, ohne auch nur einen einzigen Aufklärer vorzuschicken. Statt dessen hatten sich die vier Schlachtkreuzer und alle dazugehörigen kleineren Schiffe zu einer möglichst dichten Formation zusammengeballt und bewegten sich im freien Fall auf einen Rendezvouspunkt mit dem Planeten Samovar zu. Bislang schienen sie unbemerkt geblieben zu sein.
    Kann durchaus sein, daß sich Bogdanovich und Foraker da irren , dachte Honeker. Manticoranische Stealth-Systeme waren besser als die der Volksflotte, und deshalb bestand die Möglichkeit, daß sämtliche alliierte Vorpostenschiffe im Moment direkt auf die Count Tilly und ihre Begleiter zuhielten. Nur schien gerade das sehr unwahrscheinlich zu sein, denn wie Foraker gerade dargelegt hatte, war die Kampfgruppe noch kein einziges Mal von aktiver Ortung getroffen worden, und nur aktive Ortung besaß überhaupt eine realistische Chance, die Formation zu entdecken.
     
    »Was zum …?« Lieutenant Holden Singer musterte stirnrunzelnd sein Display und regulierte es behutsam. Das Stirnrunzeln vertiefte sich, und perplex kratzte er sich an der Nase.
    »Was ist denn los?« Commander Dillinger, der Erste Offizier von HMS Enchanter , durchquerte die Brücke und blickte Singer über die Schulter.
    »Bin mir nicht sicher, Sir.« Er hörte mit dem Kratzen auf, streckte den Arm nach den Sensorfeldern aus, die das Display steuerten, und ließ die Finger mit der Präzision eines blinden Konzertpianisten darüber laufen. Die dargestellten Werte änderten sich, als die Signallaser des Schweren Kreuzers von den anderen Schiffen, die in das taktische Netz eingebunden waren, zusätzliche Sensordaten abfragten. Singer kommentierte die Daten mit einem abfälligen Grunzen. Die Holodarstellung des Displays zeigte nur einen einzigen Datensatz, und zwar nicht das präzise, aussagekräftige Icon eines identifizierten Sternenschiffs, sondern das schwache bernsteingelbe Flackern eines möglichen, nicht näher bestimmbaren Kontakts.
    »Also?« fragte Dillinger, und Singer schüttelte den Kopf.
    »Wahrscheinlich nur ein Sensorengeist, Sir«, entgegnete der Taktische Offizier, als sei er sich seiner eigenen Schlußfolgerung nicht sicher.
    »Was für ein Geist?« wollte Dillinger wissen.
    »Sir, wenn ich wüßte, was es ist, dann wäre es kein Geist«, stellte Singer klar. Dillinger atmete tief durch und erinnerte sich, daß alle Taktischen Offiziere besserwisserische Angeber waren. Er sollte es wissen; schließlich hatte er selber eine Laufbahn als Taktischer Offizier hinter sich.
    »Dann sagen Sie mir eben, was Sie wissen«, knurrte er mit so viel betonter Geduld, daß Singer immerhin leicht errötete.
    »Sicher weiß ich nur eins, Sir: daß nämlich irgend etwas die Sensoren auf einer meiner Plattformen vor knapp …« – er las die Zeit ab – »elf Minuten zum Klingeln gebracht hat. Ich weiß weder, worum es sich handelt, noch habe ich es mit Bordsystemen erfassen können, und im ganzen Netz hat sonst keiner was bemerkt. Der Gefechtscomputer nennt es einen ›anomalen elektromagnetischen Impuls‹, und damit will er uns sagen, daß er auch nicht weiß, was es gewesen sein soll. Wonach es aussah? Nach dem Fragment eines verschlüsselten Raffersignals, aber dort draußen gibt es nichts, was dergleichen produzieren könnte.«
    »Wenn der Geist einen realen Hintergrund besitzt – würde er sich innerhalb unserer aktiven Ortungsreichweite befinden?« fragte Dillinger.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir. Ich habe

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