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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einladen«, sagte Honor. »Besprechen Sie sich mit meinem Steward und kümmern Sie sich um das Nötige.«
    »Jawohl, Mylady!« sagte der Ensign zackig, und die begeisterte Entschlossenheit, die sie dank Nimitz bei ihm spürte, machte ihr fast angst.
    Aber nicht soviel Furcht wie das Katastrophenpotential, das sich automatisch einstellt, sobald Carson in die Nähe eines gedeckten Tisches kommt , überlegte sie still. Wenn er schon mit einer einzigen Wasserkaraffe solch ein Desaster anrichten kann, was passiert dann erst bei einem formellen Dinner? Wenigstens ist Mac dabei, um ihm die Flügel zu stutzen , versuchte sie sich zu beruhigen. Wie schlimm also kann es werden?
    Diese letzte Frage beantwortete sich ihr wie von selbst, und allein der Gedanke ließ sie schaudern.
     

10
     
    »Na, seht euch das an!« murmelte Yuri Bogdanovich beinahe ehrfürchtig, »es funktioniert wirklich.«
    »Ihr Erstaunen ist alles andere als angebracht, Yuri«, schalt ihn Bürger Konteradmiral Tourville, der fast hinter einem Schleier aus Zigarrenrauch verschwunden war. »Und wo ich schon darüber nachdenke, offenbart es ein beleidigendes Mißtrauen gegenüber unserem Operationsoffizier.«
    »Da haben Sie recht, Bürger Konteradmiral.« Bogdanovich wandte sich von der Haupt-Holosphäre ab, die er betrachtet hatte, und verbeugte sich in Richtung Shannon Forakers. »Ich bin trotzdem erstaunt, müssen Sie wissen«, sagte er, »aber das liegt nur daran, daß sich normalerweise die Manties an uns heranschleichen und nicht umgekehrt. Wenn ich so sagen darf, Shannon, ist es ein besonderes Vergnügen, zur Abwechslung einmal auf der Seite zu sein, die das Anschleichen übernimmt!«
    »Hört, hört!« rief Karen Löwe leise, und Gelächter erhob sich ringsum auf der Flaggbrücke – leise und ein wenig nervöser als es den Lachenden recht war.
    Volkskommissar Honeker vernahm es dennoch mit Erleichterung. Zwar bemerkte er durchaus die Anspannung, gleichzeitig war er sich jedoch bewußt, wie selten ein Angehöriger der Volksflotte solche Unbekümmertheit an den Tag legte. Honeker war ehrgeizig und plante eine zivile politische Karriere, sobald sich die häusliche Situation in der Volksrepublik genügend stabilisiert hatte. Dabei würde es sich gewiß als nützlich erweisen, Volkskommissar eines erfolgreichen Admirals wie Tourville gewesen zu sein. Man mußte Honeker allerdings zugute halten, daß ihn die Fähigkeit des Bürger Konteradmirals, seine Leute zum Kämpfen zu motivieren, weitaus mehr faszinierte als die eigenen Aufstiegschancen, die ihm vielleicht aus seinem jetzigen Posten entstanden.
    »Wie lange noch, Bürgerin Commander Foraker?« fragte er leise. Foraker hämmerte Zahlen in ein Tastenfeld und betrachtete die Ergebnisse eine Weile.
    »Wenn ich die feindliche Ausstattung mit Sensorplattformen korrekt geschätzt habe und man die verfügbaren Einheiten tatsächlich dort eingesetzt hat, wo ich glaube, Sir – und wenn die FND-Einschätzung der passiven manticoranischen Systeme korrekt ist –, sollte man uns innerhalb der nächsten siebeneinhalb Stunden aufspüren können«, antwortete sie. »Wir strahlen natürlich überhaupt nichts ab, und das erschwert den Manties die Arbeit erheblich. Was aktive Ortung angeht, so fange ich im Augenblick nur Quellen auf, die sich weit außerhalb der Detektionsreichweite befinden, und die sehen sehr nach gewöhnlichem Navigationsradar aus – zivilen Radargeräten, wie man sie gemeinhin innerhalb eines Planetensystems benutzt.«
    »Und gar keine aktive militärische Ortung?« Es gelang Honeker nicht, einen skeptischen Tonfall zu unterdrücken, und Foraker zuckte mit den Schultern.
    »Sir, jedes Sonnensystem ist ein mächtig großer Fischteich, und unser Kurs vermeidet absichtlich die Ekliptik, damit wir nicht zufällig in die Erfassung von lokalem Verkehr geraten. Solange ein Sternenschiff keinen stichhaltigen Hinweis darauf besitzt, wo sich ein anderes Schiff verbergen könnte, hat seine aktive Ortung schlicht und einfach zuwenig Reichweite, um realistische, systematische Abtastungen vorzunehmen. Gerade deshalb sind die ferngesteuerten Sensorplattformen der Manties ja solch eine Pest. Die Ortungsantennen, die Signalverstärkung und die Auswertungsprogramme sind besser als die Systeme an Bord unserer Schiffe. Trotzdem streuen sie die Dinger so dicht aus, nur um auf Nummer sicher zu gehen daß ihre Erfassungsbereiche sich überlappen und sie jeden aktiv orten können, der sich durchzuschleichen versucht.

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