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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Captain«, sagte er, »aber ich fand, Sie sollten erfahren, daß wir in vierzig Minuten in die Umlaufbahn um Hades eintreten.«
    McKeon erstarrte, und Caslet spürte, wie die Nervosität die Abteilung durchlief wie eine Druckwelle. »Die Bordzeit ist nicht mit der Ortszeit synchron«, fuhr er fort, »und in zwo Stunden hat Camp Charon Tageslicht. Dann wird man Sie hinunterschaffen. Ich dachte … das würden Sie vielleicht erfahren wollen.«
     
    Harkness kroch um die letzte Kurve und verharrte flach auf dem Bauch. Er zog den Minicomputer hervor. Das Bewegungsfenster auf dem Display zeigte einen bestimmten Ausschnitt des Lageplans für das Ventilations- und Wartungssystem. Der Plan hatte er sich aus der Datenbank der Schiffstechnischen Abteilung kopiert. Ein Tastendruck vergrößerte den Ausschnitt im Fenster; der neue Maßstab zeigte Harkness die Umgebung mit erheblich mehr Einzelheiten, und er grunzte zufrieden.
    Wenn Planetenhocker das Wort ›Sternenschiff‹ hörten, dachten sie an dicke Brocken aus Stahl, die irgendwie druckfeste Abteilungen bildeten und von vielen Gängen durchzogen waren. Jeder Berufsraumfahrer wußte es besser: wie den menschlichen Körper durchzogen auch Sternenschiffe Arterien und Kapillaren, die Energie, Licht, Atemluft, Wasser und die vielen anderen lebenswichtigen Ingredienzien einer künstlichen Welt transportierten. Und im Gegensatz zum menschlichen Körper gab es hier zahlreiche Inspektionsklappen und Kriechwege, um den Zugang zu Baugruppen zu ermöglichen, die irgendwann einmal gewartet oder repariert werden mußten.
    Es braucht wohl nicht eigens betont zu werden, welch große Schwierigkeiten die Notwendigkeit solcher Hilfsschächte den Schiffbauingenieuren bereitete, denn genau wie die Korridore und Liftschächte, von denen die Planetenhocker wußten, benötigte jeder einzelne dieser Zugangswege Sperrschotte, durch die sie im Falle eines plötzlichen Druckverlustes abgedichtet werden konnten; diese Schotte waren unerläßlich. Wenn man sich in den engen, niedrigen Gängen zurechtfand und genügend Zeit mitbrachte, dann konnte man sich auf diesem Wege so gut wie überallhin begeben, ohne Korridore und Lifte zu benutzen.
    Genau das hatte Horace Harkness vor. Er schaltete den Minicomputer wieder ab, schob ihn in die Tasche zurück und ließ sich die letzten paar Meter des Ventilationsschachtes hinabgleiten. Zwar nicht der beste Weg zu seinem Ziel, aber wahrscheinlich kam er ihm hier so nahe wie man es nur verlangen konnte. Der Gitterrost, zu dem der Schacht führte, saß in der Längswand eines Ganges, an dessen anderem Ende der Lift war. Niemand hätte einen Grund, in diese Richtung zu blicken … schließlich gab es hier nur das Schott zu sehen, das sich am Ende des Ganges befand. Von seiner Position aus konnte Harkness leider nicht in den Korridor blicken, bevor er handelte, und eigentlich sprang er nicht sehr gern blind ins kalte Wasser. Andererseits blieb ihm keine andere Wahl, und er hatte lange genug die Aufnahmen der Überwachungskameras studiert, um zu wissen, womit er in diesem Korridor rechnen mußte. Er hauchte ein Stoßgebet, er möge alles bedacht haben, wand sich auf der Stelle herum, so daß er die Füße gegen den Rost stemmen konnte, zückte beide Pulser und trat kräftig zu.
     
    »Was meinst du, warum verbringt der soviel Zeit mit den Manties, Sarge?« fragte Bürger Corporal Porter.
    »Woher soll ich das wissen?« entgegnete Bürger Sergeant Calvin Innis achselzuckend und reckte sich nach seiner Kaffeetasse. Bürgerin Private Donatelli bemerkte die Bewegung und schob ihm die Tasse ein wenig entgegen. Der Sergeant nickte ihr dankend zu, dann sah er Porter wieder an. »Ich weiß nur, daß er ihr sogenannter ›Verbindungsoffizier‹ ist, und so lange mir niemand sagt, daß er nicht zu ihnen darf, interessiert’s mich keinen Furz, was er von ihnen will. Wenn er natürlich keine Erlaubnis hat, hier einfach runterzukommen, dann steckt er ganz schön tief in Schwulitäten, falls Bürger Captain Vladovich das je rausbekommt, oder etwa nicht?«
    »Ja, ich glaube, das kann man so sagen«, warf Bürger Private Mazyrak, der vierte Wächter, grinsend ein. »Wollen wir wetten, wie lange es noch dauert, bis er sich selber ein Zimmer hier auf unserem Korridor buchen muß?«
    Innis und er tauschten ein gehässiges Grinsen aus, dann lachte der Sergeant kehlig und hob die Kaffeetasse. Das Lachen hatte er bitter nötig, das Koffein hingegen noch mehr, und beim Trinken knurrte er

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