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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verbreitet zwar, es sei das Verdienst der Systemsicherheit, der Komiteesicherheit, der Ordnungspolizei und der Garde des Vorsitzenden mit Unterstützung durch die Volksflotte, aber alle anderen Quellen behaupten das Gegenteil. Die Sicherheitskräfte haben sich zwar nicht versteckt und toter Mann gespielt, aber sie haben unkoordiniert reagiert. Das ONI vermutet, daß jemand ihre Kommando- und Überwachungsnetze sabotiert hat, aber das ließ sich nicht bestätigen. Auf jeden Fall haben kinetische Bombardements aus der Umlaufbahn, Luftangriffe und Marines in Panzeranzügen unter dem Kommando von Admiral McQueen dem Aufstand das Rückgrat gebrochen. McQueen hat dann gestoppt – sie hätte durchaus versuchen können, dem Komitee den Garaus zu machen. Man kann daraus schließen, daß das Militär treuer hinter dem Pierre-Regime steht als wir bisher angenommen haben. Diese Rückendeckung sollte dadurch noch gestärkt werden, daß man McQueen nun einen Sitz im Komitee angeboten hat.«
    »Sie sagen also«, faßte White Haven zusammen, »daß die Provinzen auf Regierungslinie gebracht sind, der zivile Widerstand auf der Hauptwelt niedergerungen ist und das Militär sich dem Komitee verschrieben hat?«
    »Mehr oder minder«, sagte Honor nickend, »obwohl ich es nicht gerade so ausdrücken würde. Ich würde sagen, auf der Hauptwelt ist ein gewisser Teil der Zivilbevölkerung vernichtet worden. Angesichts des Blutzolls und der hohen Zahl an Verletzten vermute ich, daß die Dolisten sich zum größten Teil entschlossen haben, das Komitee als einen Garant für Stabilität zu unterstützen, welcher dafür sorgen wird, daß dergleichen nicht mehr geschieht. Das geht ein wenig über den Gedanken hinaus, daß die Zivilisten lediglich mit eiserner Faust zum Gehorsam gezwungen werden, Mylord. Terror wäre das bessere Wort dafür.«
    »Hm.« White Haven kippte seinen Sessel zurück, stützte die Ellbogen auf die Armlehnen und zog ein finsteres Gesicht. Erneut konnte er Lady Harringtons Analyse nicht widersprechen … oder genauer: den Folgerungen von ONI und BuShips darüber, was die Stabilität innerhalb der Volksrepublik für den Fertigungswettlauf bedeutete. Haven hatte zweifellos seinen Fertigungsprogrammen Dampf gemacht. Während die Volksrepublik bis vor kurzem noch die doppelte Zeit gebraucht hatte, um einen Superdreadnought fertigzustellen, war es ihr nun gelungen, den Vorsprung Manticores um fast die Hälfte zu reduzieren. Wenn kein innerer Unfriede die Rüstungsanstrengungen störte …
    »Wie immer man es auch betrachtet«, sagte er bedächtig, »wir büßen an Überlegenheit ein. Es geht nicht nur um die Zahlen – die Beschleunigung der havenitischen Fertigung habe ich nämlich schon vor Monaten prophezeit. Vielmehr geht es auch um die Qualität.« Er schüttelte den Kopf. »Und genau das können wir uns nicht leisten, Mylady.«
    »Das weiß ich«, antwortete Honor leise.
    White Haven verengte die Augen zu Schlitzen und schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit. »Und das«, sagte er, »ist nur ein weiteres Argument für meine Besorgnis über die Empfehlungen des WDB.«
    »Besorgnis, Mylord?« fragte Honor ruhig.
    »Ehrlich gesagt, recht tiefe Besorgnis«, erwiderte er. »Denn da wir bereits Verbesserungen in der Feindtechnik entgegensehen und die numerischen Verhältnisse ebenfalls immer ungünstiger ausfallen, ist es der denkbar falscheste Zeitpunkt, mit unserer Schiffsbewaffnung herumzuwursteln und irgendwelche Traumtänzereien zu beginnen.« Er schnaubte höhnisch über jene lächerlichen Vorhaben – und Behauptungen – die das Diskussionspapier des WDB enthielt, das Harrington ihm übergeben hatte. Bereits beim Überfliegen des Dokuments hatte er erkannt, daß er es einmal mehr mit unsinnigen Kopfgeburten der Jeune école zu tun bekommen sollte. »Wenn wir uns im Augenblick eins nicht leisten können, dann ein Verzetteln unserer Energie auf zu viele Projekte gleichzeitig – von denen sich die meisten ohnehin als nutzlos erweisen werden. Wir müssen unbedingt unsere Fertigungspläne weiter rationalisieren, um unseren Ausstoß an erprobten Waffensystemen zu maximieren, anstatt unsere Mittel auf irrwitzige, angebliche ›Durchbrüche‹ zu vergeuden! Das WDB müßte doch mittlerweile begriffen haben, daß man sich auf realisierbare Vorhaben konzentrieren sollte, anstatt hirnverbrannten Allheilmitteln und eierlegenden Wollmilchsäuen hinterherzulaufen. Diese Lektion müßte man doch wirklich gelernt haben, wenn man sich

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