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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Führerin stolz voranschritt, begab sich Beresford wieder unterwürfig ans Ende des Gefolges. Sie bogen nach rechts in eine Querstraße ein, die beinahe so breit war wie der Weg zum Landefeld.
    Vor einer Umfassungsmauer blieb das Mädchen stehen. Flugstaub verdunkelte den weißen Anstrich, und an mehreren Stellen war die Farbe abgeblättert, doch offensichtlich hatte jemand erst kürzlich die Fassade mit einem Besen gesäubert.
    Das Tor zum Innenhof stand offen, doch unter dem Torbogen stand eine Bank und blockierte den Durchgang, und auf der Bank saß ein stämmiger Diener und polierte ein Fliegengitter aus Nickelfiligran. Als er den Haufen Kinder und Fremde sah, der auf ihn zukam, erhob er sich.
    »Hier ist Singhs Geschäft!«, rief das Mädchen fröhlich. »Gib mir das Geld! Gib mir das Geld!«
    Auf dem Grundstück, das durch den Torbogen zu sehen war, standen drei Gebäude, und aus der Tür des größten Gebäudes trat nun ein Mann mittleren Alters. Er trug einen Vollbart und einen Gehrock aus dunklem Samt von dem Zuschnitt, wie er im Hinterland der Solaren Liga fast schon zur Dienstkleidung respektabler kleiner Geschäftsleute geworden war.
    »Ja bitte?«, fragte er mit sonorer Stimme. »Was kann ich für Sie tun?« Zwei Frauen, eine in seinem Alter, die andere eine etwa zwanzigjährige betörende Schönheit, blickten hinter ihm aus der Tür.
    »Ich kümmere mich selbst darum, Beresford«, sagte Nessler leise, aber bestimmt. »Mr. Singh? Ich bin Sir Hakon Nessler und komme mit drei Begleitern von Manticore, um mir alphanische Bauwerke anzusehen. Mir wurde zu verstehen gegeben, dass Sie uns vielleicht mit einer Unterkunft und Verpflegung weiterhelfen können?«
    Der Torhüter schob sofort seine Bank aus dem Durchgang. Verstohlen blickte er zu seinem Herrn, um sich zu vergewissern, dass er richtig reagiert hatte.
    Er hatte: Singh schritt vor und ergriff Nesslers Hände. »Aber gern. Ich bin auf Hope der konsularische Bevollmächtigte Manticores.« Er grinste. »Und eines Dutzends anderer Welten. Diese Aufgabe nimmt nicht viel von meiner Zeit in Anspruch. Eigentlich bin ich im Exportgeschäft tätig, müssen Sie wissen, und genieße die Gesellschaft von Reisenden aus den gesetzteren Sektoren sehr. Ich rühme mich, gelegentlich in der Lage zu sein, ihnen den Weg zu ebnen. Ich darf darauf hoffen, Sie bei mir und meiner Familie als Gast begrüßen zu dürfen?«
    »Das wäre uns eine Ehre, doch dann müssten Sie mir gestatten, Ihre Haushaltsausgaben für die Zeit zu übernehmen, in denen wir Ihnen zur Last fallen«, sagte Nessler. »Außerdem …«
    Er blickte die Straße hinunter, um Singh auf die näher kommenden Gepäckträger aufmerksam zu machen.
    »… habe ich diesen Leuten versprochen, ihnen Essen zu verschaffen, wenn sie sich um unser Gepäck kümmern. Dieses Versprechen möchte ich gern so schnell wie möglich einlösen.«
    »Morey«, wandte Singh sich an den Torwächter, »geh zu Larrup und sag ihr, sie soll …« Er blickte aus dem Tor, um die Leute zu zählen. Die graugekleideten Raumfahrer blieben ruhig stehen, als wären sie Lasttiere; im Grunde galten sie hier wohl nicht mehr. »… zwölf Mahlzeiten auf meine Rechnung ausgeben. Die Gäste kommen, sobald sie Sir Hakons Besitz ins Haus geschafft haben.«
    »Ich kümmere mich schon darum, Lieber«, sagte die ältere Frau. Mit lebhafter Befehlsstimme fuhr sie fort: »Kommen Sie, Ms. Royston. Ich zeige Ihnen, wohin Sie das Gepäck bringen, dann gehen Sie zu Larrup essen.«
    Sie ging ins Haus. Beresford trottete ihr hinterher. Der Diener stellte sich der Dame des Hauses in einem Ton vor, der anzeigte, dass er die Singhs als Angehörige der Oberschicht eingestuft hatte, denen er schmeicheln musste, und nicht als gewöhnliche Leute, die er aufgrund seines Dienstverhältnisses zu Nessler herumkommandieren konnte. Mincio seufzte. Sir Hakons Vater und sein Großvater hatten niemals auch nur eine Sekunde vergessen oder vergessen lassen , dass sie Nesslers von Greatgap waren. Dank ihres Reichtums und ihrer Mitgliedschaft im Bund der Konservativen konnten sie eine altmodische aristokratische Arroganz an den Tag legen, wie sie für die meisten Manticoraner längst passe war. Sir Hakon hingegen hegte andere Ansichten – sehr zum Leidwesen von Baron High Ridge und der konservativen Parteiführung –, doch weder er noch Beresford waren von den Bedingungen, unter denen sie aufgewachsen waren, völlig unbeeinflusst geblieben. Obwohl das Beharren des Dieners, Sir

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