Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ein Manöver war, um mich festzunehmen. Die Systemsicherheit hatte bereits festgestellt, dass ein Flaggschiff nicht unbedingt der geeignetste Ort dazu war, einen Admiral festzunehmen.
    »Bürgerin Admiral?«, fragte der Unteroffizier höflich.
    »Wir müssen hier raus, und zwar sofort«, sagte sie. »Beeilung.«
    »Neufer«, sagte Sergeant Launders.
    Einer seiner Leute hob das Plasmagewehr. McQueen und Fontein wandten sich ab und schützten ihr Gesicht. Das Licht strahlte ihnen trotzdem durch die Hände und hinterließ ein deutliches Nachbild der Fingerknochen vor ihren Augen, dann floss die heiße Druckwelle ihnen wie ein riesiges warmes Kissen über den Rücken.
    Als sie sich umgedreht hatten und blinzelnd die Augen öffneten, schwebte draußen vor dem Fenster eine Pinasse. »Ich habe doch gewusst, dass Sie keine halben Sachen machen«, murmelte Fontein.
    »Los«, befahl McQueen. Zwei Marines ergriffen sie bei den Armen, zwei andere packten Fontein. Die Schubdüsen trugen sie auf einer präzisen, gekrümmten Bahn durch das zerborstene Fenster in die offene Luke des Beiboots.
    »Bürger Ensign«, sagte McQueen, bevor ihre Füße das Deck berührten. »Bringen Sie uns heraus. Steigen Sie in einer Spirale über der Stadt auf. Alle Ortungsgeräte benutzen.«
    »Bürgerin Admiral, das ist –«
    »… hochgradig illegal, aber tun Sie trotzdem, was ich sage«, erwiderte McQueen trocken.
    Der Ensign schwitzte, während seine Hände über die Instrumententafel flogen. »Jawohl, Ma’am !«
    Pass nur auf, was du sagst, mein Junge , dachte McQueen. Sir und Ma’am sind konterrevolutionäre Ehrentitel. »Haben Sie einen abgeschirmten Kanal zur Rousseau ?«, fragte sie.
    »Jawohl, Ma … – Bürgerin Admiral.«
    »Gut. Überspielen Sie alle Ortungsdaten. Ich erwarte den Stab in meinem Besprechungsraum, sobald wir andocken. Machen Sie Dampf, Bürger Ensign, und zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über die Fensterscheiben. Außensicht auf den Bildschirm.«
    McQueen war sich des schweigenden Fonteins neben sich nur allzu sehr bewusst, als die Pinasse unter dem Heulen zerteilter Luft in den Himmel stieg. Nur ein leichtes Vibrieren kündete von dem wilden Korkenzieherkurs, den das Beiboot beschrieb, und von den Dutzenden Beinahe-Zusammenstößen, denen es entging. Aber wenn man eine ganze Flotte kommandiert, sucht man sich eben sorgfältig aus, wen man seine persönliche Pinasse steuern lässt , dachte McQueen mit innerlichem Grinsen.
    »Sir«, wandte sie sich an Fontein – gegenüber einem Volkskommissar waren Ehrentitel erlaubt. »Wenn wir diese Sache überstehen wollen, muss ich auf Ihre volle Unterstützung zählen können. Darf ich mich darauf verlassen?«
    »Das dürfen Sie, Bürgerin Admiral«, sagte Fontein leise, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen.
     
    »Für uns ergibt sich damit folgendes Bild«, begann McQueen ihre Erklärung gegenüber dem Stab.
    Ein rascher Blick auf das Datenfeld in der Ecke des großen Holodisplays verriet ihr, dass nur eine halbe Stunde vergangen war, seit sie das erste Beben unter den Füßen gespürt hatte – unglaublich, aber genügend Zeit, um die ganze Welt auf den Kopf zu stellen.
    Die Offiziere ringsum rückten unwillkürlich näher. Der Superdreadnought VFS Rousseau war von vornherein als Flottenflaggschiff konzipiert gewesen und bot daher genügend Platz – viel zu viel Platz für den zusammengeschrumpften Kader, den sie nach den großen Verlusten bei Trevors Stern in die Heimat zurückgebracht hatte. Noch immer hing ein schwacher Ozongeruch in der Luft, der fast, aber nicht völlig den Gestank nach verkohltem Kunststoff und verwesendem Blut überdeckte, Gerüche, die zu beseitigen den Reinigungstrupps trotz aller Anstrengungen nicht ganz gelungen war. Erst die Werft würde sie endgültig entfernen können.
    »Die Kommunikationswege innerhalb der Zentralflotte und auf Nouveau Paris – sowohl die militärischen als auch die der Systemsicherheit – sind für die nächsten Stunden außer Gefecht; und mehr ist auch nicht nötig.« McQueen wies auf den Holotank. Er war darauf ausgelegt, Schiffsaufstellungen und kodierte Schemen darzustellen; in ihren zahlreichen Details wirkte die Projektion der Stadt unter ihnen fast unheimlich. Die Ortungsgeräte der Rousseau ermittelten genügend Daten, um Waffentypen und Zahlen mit gewisser Genauigkeit wiedergeben zu können. Nach der ersten Salve waren keine weiteren Kernbomben mehr gezündet worden.
    »Wie Sie sehen, wird am Boden heftig

Weitere Kostenlose Bücher