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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gekämpft. Im Weltraum ist es Gott sei Dank noch zu keinen Auseinandersetzungen gekommen. Die Lage am Boden lässt vermuten, das man das Kommunikationsnetz gezielt benutzt hat, um die verschiedenen Polizei- und Sicherheitsreviere zu desinformieren und ihnen weiszumachen, der jeweils andere nähme am Aufstand teil. Deshalb bekämpfen sie einander und nicht die Rebellen. Gleichzeitig ist eine sehr große Zahl von …« – sie biss sich gerade rechtzeitig auf die Zunge, sonst hätte sie ›Proles‹ gesagt – »zusammengerotteter Bevölkerungsteile auf den Straßen. Ursprünglich sind sie wohl von Parteigängern der Aufständischen aufgewiegelt worden, doch haben die Unruhen sich rasch ausgeweitet, sodass mittlerweile gut eine Million Randalierer unterwegs sind. Unter dem Vorwand, die Revolution zu verteidigen, morden und plündern sie wahllos. Alle Sicherheitskräfte, die nicht durch Falschmeldungen abgelenkt sind, versuchen hauptsächlich zu verhindern, dass der Pöbel die Türme der Regierung stürmt.«
    »Ach wie schön«, sagte der Flaggkommandant.
    Ein verhältnismäßig rangniederer Offizier warf ein: »Bürgerin Admiral – die gesamte Zentralflotte liegt in der Umlaufbahn, dazu mehrere Brigaden Marineinfanterie auf Raumstationen – verdammt, an Bord der Schiffe befindet sich zusammengenommen eine ganze Marineinfanteriedivision. Was hält sie davon ab, diesem Irrsinn ein rasches Ende zu machen?«
    McQueen räusperte sich und sah Volkskommissar Fontein an. Er nickte düster. Weil wir in der Volksflotte bisher noch jeden erschossen haben, der auch nur so aussah, als wollte er sich in die Politik einmischen. Gleich zu Beginn der Revolte gegen die Legislaturisten hatte man es aussehen lassen, als putschte die Volksflottenführung.
    »Aufgrund … bestimmter Umstände …«, begann Fontein stockend, »ist es unwahrscheinlich, dass irgendein Kommandant oder höherer Offizier der Zentralflotte unverzüglich irgendeinen Schritt einleitet.« Die Zentralflotte war mit noch größerer Härte gesäubert worden als die restlichen Einheiten; schließlich schwebte sie buchstäblich über dem Komitee. »Jedenfalls eine ganze Weile nicht. Zweifellos zählen die Verschwörer gerade darauf. Höchstwahrscheinlich haben sie vor, ihren Plan zu vollenden, bevor ein Gegenangriff erfolgt.«
    »Wie Sie alle wissen, Bürgerinnen und Bürger«, sagte McQueen in monotonem Tonfall, »hat eine extrem zentralisierte Entscheidungsfindung ihre Vorzüge, bringt aber auch Nachteile mit sich.«
    Und genau jetzt zeigt der entscheidende Nachteil sein hässliches Haupt und beißt dieses erbärmliche Komitee für Öffentliche Sicherheit in den Arsch , dachte sie.
    Deutlich merkte sie ihren Offizieren an, dass sie genau die gleiche Überlegung anstellten. Von allen Spielern war offensichtlich allein die Rousseau halbwegs unabhängig und in der Position, das gegenwärtige Komitee zu retten.
    Damit blieb eine Frage: Sollten sie es tun? McQueen empfing vom größeren Teil der Offiziere ein deutliches ›Lasst sie doch einfach‹ und die übrigen Offiziere waren Meister darin, sich nichts vom Gesicht ablesen zu lassen. McQueen sah Fontein wieder an. Er wurde bleich, als er begriff, dass sie nichts weiter tun brauchte als den Fall des Komitees abzuwarten. Um zu lächeln, war McQueen zu selbstbeherrscht; sonst hätte sie nicht so lange überlebt. Und es war auch nicht nötig, das Gesicht zu verziehen.
    »Allem Anschein zufolge bin ich der einzige hohe Offizier, der überhaupt eine Ahnung hat, was hier vorgeht. Mit dem, was ich nun sage, möchte ich das Komitee nicht kritisieren.« Unbewusst nickten einige der Stabsangehörigen; nur ein vollkommener Idiot wäre auf den Gedanken gekommen, das Komitee zu kritisieren. »Halten wir es also hypothetisch: Selbst jemand, der mit dem heldenhaften Bemühen des Komitees, die Volksrepublik zu retten, nicht einverstanden ist, wäre gut beraten, dem Komitee heute zu helfen. Denn man sollte immer dem alten Prinzip treu bleiben, die Alternative genau zu bedenken. Bürger Kommissar, vielleicht könnten Sie uns über LaBaeuf und die Levellers informieren.«
    Fontein kam der Bitte nach. Die beherrschte Ruhe seiner Stimme und seine nüchterne Wortwahl machte die Beschreibung umso wirksamer. Der Sturz der Legislaturisten hatte die Dämme gebrochen, und nun kam immer wieder Abschaum mit außerordentlich widersinnigen Ideologien an die Oberfläche. Als der Volkskommissar fertig war, bedankte sich McQueen mit einem Nicken und

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