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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schauen Sie, wo ich geendet bin!«
    »Eins zu null für Sie«, räumte Honor ein. »Aber wenn ich offen sein darf, Commodore, so meine ich, dass Sie hier keineswegs geendet sind. Sie sollten Hell als Zwischenhalt ansehen, den sie mit uns verlassen werden.«
    »Ich sehe schon, Sie sind eine unverbesserliche Optimistin.« Nachdenklich verstummte er, dann klatschte er sich unvermittelt explosionsartig laut in die Hände. »Also gut, Commodore Harrington! Wenn Sie verrückt genug sind, es zu riskieren, dann bin ich wohl so verrückt, Ihnen zu helfen.«
    »Gut«, sagte Honor, zögerte und fuhr vorsichtiger fort: »Da wäre noch eins, Commodore.«
    »Ja?« Seiner Stimme ließ er nichts anmerken, doch Honor schmeckte die Gefühle hinter seiner Fassade. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er unterdrückte, schadenfrohe Belustigung empfinden würde.
    »Ja«, sagte sie fest. »Wir müssen uns darüber einigen, wer den Befehl führt.«
    »Verstehe.« Er lehnte sich zurück. Von ihm war nicht mehr als ein schwarzer Schatten in der Dunkelheit zu sehen, als er die Füße überkreuzte und die Arme vor der Brust verschränkte. »Nun, dann müssen wir uns über Rangseniorität unterhalten«, sagte er höflich. »Ich bin 1870 P. D. zum Commodore befördert worden. Und Sie?«
    »1870 war ich erst elf!«, protestierte Honor.
    »Tatsächlich?« Unterdrücktes Gelächter lag in seiner Stimme. »Nun, dann bin ich wohl ein wenig länger Commodore als Sie.«
    »Schon, aber … ich meine, bei allem schuldigen Respekt, aber Sie haben die letzten vierzig Jahre hier auf Hell festgesessen, Commodore! Vieles hat sich geändert, Entwicklungen haben stattgefunden …«
    Sie verstummte und biss die Zähne zusammen. Ob ich ihm sagen sollte, welchen Rang ich in der Navy von Grayson führe? , überlegte sie. Aber wenn ich das jetzt erst tue, dann klingt es, als …
    »Ach, machen Sie sich nicht solche Gedanken, Commodore Harrington!«, prustete Ramirez. »Natürlich haben Sie Recht. Meine letzte Erfahrung mit operativer Führung liegt so weit zurück, dass ich heute vermutlich nicht mal mehr die Flaggbrücke finden würde. Außerdem sind schließlich Sie und Ihre Leute hier mit den Shuttles gelandet, und Sie haben die Waffen erbeutet, durch die unser Vorhaben erst möglich wird.«
    Er schüttelte den Kopf, und sowohl seine Stimme als auch seine Gefühle, die Honor über Nimitz empfing, drückten tiefen Ernst aus, als er ihr versicherte: »Nach alldem haben Sie das Recht erworben, das Kommando zu führen. Wenn wir uns eins nicht leisten können, dann irgendwelche Uneinigkeit in unseren Reihen oder Eifersüchteleien zwischen Ihnen und mir. Technisch bin ich vielleicht Ihr Vorgesetzter, aber ich unterstelle mich hiermit freiwillig Ihrem Befehl.«
    »Und Sie unterstützen mich über das einleitende Unternehmen hinaus?«, vergewisserte sie sich. »Was danach geschieht, ist nämlich wichtiger als die erste Operation – vor allem, wenn wir den Planeten verlassen wollen. Niemand kann einen Feldzug dieser Art mithilfe eines Komitees führen.« Sie hielt inne und fuhr entschlossen fort: »Und noch eins macht mir Gedanken. Ich bin mir bewusst, dass Sie und Tausende anderer Gefangener auf dieser Welt Ihre ganz eigenen Ideen haben, was wir mit den Havies anstellen. Doch wenn wir unseren Plan wirklich durchziehen wollen, sodass wir eine reelle Chance auf eine Flucht von Hell erhalten, dann muss unsere Kommandostruktur bis zum Schluss erhalten bleiben – und das schließt die Innenpolitik mit ein.«
    »Dann haben wir vielleicht ein Problem«, sagte Ramirez tonlos. »Sie haben Recht: Alle, die so viele Jahre auf Hell verbracht haben, möchten ihre Rechnung mit der Garnison begleichen. Wenn Sie sagen, dass Sie das verhindern wollen …«
    »So habe ich das nicht gesagt«, widersprach ihm Honor. »Captain Benson hat mir einen lebhaften Eindruck vermittelt, wie die Havies ihre Gefangenen misshandeln, und ich habe damit schon einige Erfahrung gesammelt, bevor die Havies mich gefangen nahmen. Doch dass die SyS die Deneber Übereinkünfte nicht einhält, befreit mich noch lange nicht von meiner Pflicht, sie zu befolgen. Das hätte ich einmal fast vergessen. Zwar fand ich damals, dass mein Verhalten auf persönlicher Ebene durchaus gerechtfertigt war, und meine das auch heute noch, aber trotzdem hätte ich damit meinen Diensteid als Offizier gebrochen. Noch einmal lasse ich es nicht so weit kommen, Commodore Ramirez. Nicht, solange ich den Befehl habe.«
    »Dann sind Sie

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