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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vorsitzender Pierre gegenüber vertreten.«
    In den haselnussbraunen Augen glomm schwaches Erstaunen auf, und McQueen verkniff sich ein Lächeln. Was sie gesagt hatte, entsprach genau der Wahrheit, denn Giscard war als Kommandeur viel zu wertvoll, um ihn wegen einer fehlgeschlagenen Operation zu liquidieren. Und die Schuld hatte wirklich nicht bei ihm gelegen; das bestätigte selbst sein Wachhund Pritchart. Vielleicht bestand doch noch Hoffnung für die Volksrepublik, wenn eine Volkskommissarin bereit war, einen Verbandschef zu verteidigen, indem sie darauf hinwies, sein vermeintliches ›Versagen‹ sei die Schuld der Idioten, die seine Befehle verfasst hatten. Schließlich hatten die Q-Schiffe der Manticoraner dem Vorhaben den Todesstoß versetzt, Q-Schiffe, von deren Existenz niemand etwas geahnt hat. Das beides , gestand McQueen sich ein, und Honor Harrington. Wenigstens sie ist nun aus der Gleichung gekürzt … und Giscard lebt noch. Keine schlechte Leistung für das verkorkste System, in dem wir beide feststecken.
    »Vielen Dank, Bürgerin Minister«, sagte Giscard.
    »Danken Sie mir nicht dafür, dass ich die Wahrheit sage, Bürger Admiral«, entgegnete sie ihm und entblößte die Zähne zu einem Lächeln, hinter dem Stahl zu schimmern schien. »Kommen Sie diesmal im Spurt durchs Ziel und beweisen Sie damit, dass es wirklich die Wahrheit war.«
    »Das werde ich gewiss versuchen, Ma’am«, antwortete Giscard und lächelte schief. »Natürlich ständen die Chancen besser, wenn ich ein wenig über die Operation erfahre. Dann weiß ich wenigstens, in welche Richtung ich rennen soll.«
    »Das ist wohl wahr«, stimmte McQueen ihm zu, »und genau deshalb habe ich Sie – und natürlich Bürgerin Kommissar Pritchart – hergebeten: um Ihnen das Unternehmen zu erklären. Wenn Sie mir bitte folgen wollen?«
    Sie erhob sich, und als sie um den Schreibtisch bog und als Erste zur Tür schritt, trat wie von Zauberhand jeder im Raum – einschließlich Erasmus Fontein – zur Seite. McQueen war zierlich, die Kleinste im Raum; Pritchart überragte sie um fünfzehn Zentimeter, und trotzdem dominierte die Kriegsministerin mühelos ihre Umgebung, während sie durch den kurzen Korridor voranging.
     
    Ich bin beeindruckt , gestand Giscard sich ein. Er hatte noch nie mit McQueen gedient, obwohl sich vor dem Harris-Attentat ihre Wege das eine oder andere Mal gekreuzt hatten. Deshalb kannte er sie kaum, zumindest nicht persönlich – nur ein Idiot hätte sich nicht intensiv mit ihrem Werdegang befasst, nachdem sie zur Kriegsministerin ernannt worden war. Die Geschichten, die er über ihren Ehrgeiz gehört hatte, glaubte er gern, doch auf den Magnetismus ihrer Ausstrahlung war er nicht vorbereitet gewesen.
    Natürlich ist es in unserem System ausgesprochen … unklug, als allzu magnetische Persönlichkeit zu erscheinen , überlegte er. Irgendwie kann ich mir nicht recht vorstellen, dass die Systemsicherheit sonderlich begeistert sein soll von einer charismatischen Kriegsministerin, die außerdem noch eine ausgezeichnete Frontlaufbahn hinter sich hat.
    Als sie das Ende des Gangs erreichten, nahm ein Wachtposten der Marineinfanterie Haltung an, während McQueen einen kurzen Zugangskode in das Ziffernfeld neben einer unbeschrifteten Tür tippte. Die Tür glitt geräuschlos zur Seite, und Giscard und Pritchart folgten McQueen und Fontein in einen großen, geschmackvoll eingerichteten Besprechungsraum. Am Konferenztisch warteten Bürger Admiral Bukato und ein halbes Dutzend weiterer Volksflottenoffiziere, von denen der rangniedrigste ein Bürger Captain war. Namensschilder zeigten, welche Stühle Giscard und Pritchart zugedacht waren.
    McQueen ging in energischem Schritt an den Kopf des Tisches und setzte sich. In dem bequemen, übergroßen Stuhl, der schwarz gepolstert war, schien sie beinahe zu versinken. Mit einer Handbewegung lud sie ihre Begleiter ein, ebenfalls Platz zu nehmen. Fontein ließ sich in einem gleichfalls beeindruckenden Sitzmöbel zu ihrer Rechten nieder. Giscard und Pritchart nahmen links von McQueen Platz, Giscard direkt neben ihr. Ihre Stühle allerdings waren weniger luxuriös als die ihrer Vorgesetzten.
    »Bürger Admiral Giscard, ich glaube, Sie kennen Bürger Admiral Bukato bereits?«, fragte McQueen.
    »Jawohl, Ma’am. Der Bürger Admiral und ich sind uns bekannt«, bestätigte Giscard und nickte dem De-facto-Oberkommandierenden der Volksflotte zu.
    »Die anderen werden Sie im Laufe der nächsten Monate noch

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