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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schützen, die er sich selber zuzuschreiben hat. Zwotens ist es vielleicht nicht einmal schlecht, sondern ganz gut, dass es so gekommen ist.«
    »Wie bitte?« Honor neigte überrascht den Kopf.
    »Glaubst du etwa, unsere nicht-alliierten Leute hören nichts davon?« McKeon schüttelte den Kopf. »Nein, du weist doch selber, wie schnell sich so etwas herumspricht. Wenn dergleichen passiert, haben die Wände Ohren. Wenn ich erfahren habe, was hier im Raum gesagt wurde, dann bin ich nicht der Einzige. Das heißt aber, dass heute Abend jeder hier auf Styx davon gehört hat. Für unsere Infernoiten und die Ex-Sklaven kann es aber nur den Beweis bedeuten, dass du sogar den ranghöchsten Offizier der RMN übergehst, um das Versprechen zu erfüllen, das du ihnen in Camp Inferno gegeben hast. Die meisten dieser Leute sind – oder waren – Berufssoldaten, Honor, und wissen, wie man das Spielchen spielt – und die Art, in der du es spielst, wird sie stärker zusammenschweißen, als du glaubst.«
    »Aber ich treibe die Prozesse nicht deswegen voran, Alistair!«, wandte sie scharf ein.
    »Natürlich nicht«, sagte er fast traurig. »Das wissen die Leute ja. Sonst würde es ja nicht wirken.«
    Sie blickte ihn finster an; seine Argumentation und auch die dahinter liegenden Gefühle flößten ihr Unbehagen ein, doch er schaute sie nur gelassen an.
    »Nun, in dem Fall …«, begann sie, doch sie verstummte, als jemand heftig an den Türrahmen klopfte. Sie sah auf und hob die Augenbrauen, als Solomon Marchant in der offenen Tür stand. Sein Gesicht leuchtete vor Aufregung, und sie blinzelte, als sie einen Gefühlsansturm aus Erstaunen, Vorsicht und Verwirrung empfing, die sich mit dem Eifer eines Menschen vermischten, der aufsehenerregende Neuigkeiten brachte.
    »Was gibt es, Solomon?«, fragte sie.
    »Verzeihen Sie, wenn ich hier einfach so hereinplatze, Mylady, aber Senior Chief Harkness und ich haben gerade eine weitere Sicherheitssperre geknackt, und ich glaube, es würde Sie interessieren, was wir gefunden haben.«
    »Da haben Sie zweifelsohne Recht«, entgegnete Honor, als er um der Wirkung willen schwieg. Er lief rot an, dann lachte er auf.
    »Verzeihung, Mylady. Ich war nur selber so unglaublich überrascht …« Er zuckte mit den Achseln. »Wir haben eine streng geheime Liste von politischen Häftlingen gefunden, allesamt Legislaturisten, von denen man glaubte, sie besäßen entweder derart wichtige und sensible Informationen oder könnten in Zukunft doch noch so nützlich sein, dass es außer Frage stand, sie hinzurichten. Anstatt sie zu erschießen, hat man sie offiziell für tot erklärt und mit falschem Namen und gefälschter Gefangenenakte hierher geschickt.«
    »Aha?« Honor sah ihn gespannt an.
    »Aha allerdings, Mylady. Die meisten waren hochrangige InAb-Beamte oder Unterstaatssekretäre mit besonderen Ressorts der Regierung Harris – und so weiter. Ein paar sind aber Militärs – einschließlich Flottenadmiral Arnos Parnell.«
    Alistair McKeon sprang vor Erstaunen vom Stuhl auf und wandte sich dem Grayson zu. »Parnell?«
    Marchant nickte abgehackt. »Jawohl, Sir.«
    »Aber man hat ihn doch schon vor Jahren an die Wand gestellt – gleich nach Jelzin Drei!«, rief Honor aus.
    »Das wollten sie uns glauben machen«, verbesserte Marchant sie. »Aber den Akten zufolge ist er hier, und ich habe eine Pinasse losgeschickt, um ihn abzuholen. Ich …« Plötzlich wirkte er leicht nervös. »Ich nahm an, das würden Sie ohnehin anordnen, Mylady«, fügte er rasch hinzu.
    »Da haben Sie richtig vermutet«, sagte Honor langsam, dann lehnte sie sich zurück und verdaute Marchants erstaunliche Information. Unter dem alten Regime hätte Arnos Parnell gewiss niemals Chef des Admiralstabes werden können, wenn er kein Legislaturist gewesen wäre. Doch ganz gleich, wie er Oberkommandierender geworden war, er hatte seine Sache stets gut gemacht. Nachdem Honor ihr graysonitisches Patent angenommen hatte, erhielt sie Gelegenheit, die Geheimberichte über die Dritte Schlacht von Jelzins Stern zu lesen, und war von Parnells Leistungen dabei außerordentlich beeindruckt gewesen. Obwohl ein gewiefter Taktiker wie Hamish Alexander ihn in einen – wie sollte man es nennen? – interstellaren Hinterhalt gelockt hatte und mit mehr als der doppelten Kampfstärke überfiel, mit der er hatte rechnen können, gelang es Parnell trotzdem, die Hälfte seiner Flotte heil aus der Falle zu befreien. Wie jeder andere auch hatte Honor geglaubt, er

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