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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gesehen.
    »Das weiß ich nicht, Sir«, antwortete sie aufrichtig. »Es wäre möglich. Andererseits haben Bürger Admiral Giscard und Bürger Lieutenant Thaddeus uns gewarnt, dass die meisten unserer Daten veraltet sind. Seit Kriegsbeginn haben wir diese Gegend nicht gerade mit Aufklärern überschwemmt. Deshalb glauben wir, dass sich die Mantys hier draußen sehr sicher vorkommen und selbstgefällig auf ihren vier Buchstaben sitzen. Die einfachste Antwort auf die Frage, wo die fehlenden Superdreadnoughts stecken, lautet vermutlich, dass sie zu Umbauten ins Heimatsystem beordert wurden. Der Nachrichtendienst meldet, dass die Mantys eine ganze Menge Großkampfschiffe in die Werft zurückgezogen haben.«
    »Hm.« Randal stellte sich neben sie, verschränkte die Arme und blickte in den Plot. »Können Sie eine Prognose abgeben, was die Mantys vorhaben?«, fragte er nach einer Weile.
    »Im Augenblick laufen sie ziellos umher wie ein geköpftes Huhn«, antwortete Shalus und lächelte kühl. »Selbst wenn sich Schiffe unter Stealth verbergen, besitzen die Mantys wahrscheinlich nicht genug Feuerkraft, um uns aufzuhalten – nicht so weit hinter der Front. Aus dem Gefühl heraus würde ich sagen, dass wir alles sehen, was sie haben; sie versuchen gerade, alles zusammenzuziehen, während sie gleichzeitig überlegen, was sie unternehmen sollen. Aber was sie auch unternehmen …« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir schleppen Raketenbehälter, Sir, wir sind zahlenmäßig und im Hinblick auf die Tonnage überlegen, und wir haben die Überraschung auf unserer Seite. Den Mantys bleiben nur zwo Möglichkeiten: fliehen oder sterben. Offen gesagt«, ihr Lächeln kühlte ab, und ihre Augen funkelten wie die eines Raubtiers, »mir ist es gleich.«
     
    »Ich will Alternativen hören, Herrschaften!«, brüllte Konteradmiral der Roten Flagge Elvis Santino.
    Da hättest du dich aber schon längst von deinem fetten Hintern erheben und wenigstens ein paar Stunden im Voraus über Situationen wie diese nachdenken sollen! , dachte Andrea Jaruwalski betont kühl.
    Santino hatte vor zweieinhalb Monaten Vizeadmiral Hennesy abgelöst, als man den Vorposten auf seine gegenwärtige Stärke reduzierte, und bisher hatte er Jaruwalski nicht zu beeindrucken vermocht. Er übernahm Hennesys Flaggschiff und auch seinen Stab, was er als hochherzige Geste präsentierte, als großzügigen Beweis seines Vertrauens. Denn wenn er ihnen nicht vertraute, hätte er schließlich seinen eigenen Stab mitgebracht, oder?
    Nur glaubte Jaruwalski keinen Augenblick lang, dass es wirklich so gewesen war. Bei sich hegte sie den Verdacht, dass man Santino nur deswegen nach Seaford 9 geschickt hatte, weil das Sternenkönigreich dieses System (so bedeutend sich das Kommando auf dem Papier auch ausmachte) ungefähr so dringend benötigte wie eine Luftschleuse ein Fliegengitter. Der Posten des Systemkommandeurs war überragend unwichtig, ideal geeignet, um Nullen abzuschieben, die auf einer bedeutenderen Stellung nur im Weg gestanden hätten. Santino behielt Hennesys Stab nicht etwa deswegen bei, weil er den Leuten vertraute, sondern weil es ihn nicht scherte. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, auch nur ansatzweise einen Übungsplan aufzustellen. Es wurden nicht einmal regelmäßig Lagebesprechungen abgehalten!
    Im Gesicht ließ Jaruwalski sich ihre Verachtung nicht anmerken, gleich was sie dachte, doch sie wusste, dass sie nicht als Einzige kaum Vertrauen in den Kommandeur von Seaford Station hatte.
    »Sir«, begann sie ihm so gut zuzureden, wie sie nur konnte, »wenn die Werte der Feindstärke von Sensor Eins zutreffen – und das glaube ich bestimmt –, dann bleiben uns keine Alternativen. Es nähern sich mindestens zwölf Superdreadnoughts und acht Dreadnoughts; wir haben nur drei Wallschiffe. Die Havies haben zwölf Schlachtschiffe und vier Schlachtkreuzer – wir haben fünf.« Sie hob leicht die Schultern. »Uns fehlt die Feuerkraft, um den Feind aufzuhalten, Sir. Meiner Meinung nach gibt es nur eine Möglichkeit: die augenblickliche Evakuierung aller Techniker aus der Basis anzuordnen und uns zurückzuziehen.«
    »Das kommt nicht infrage!«, fuhr Santino sie an. »Ich werde keine zwote Frances Yeargin sein und die verfluchten Havies mein Kommando ohne Kampf einnehmen lassen!«
    »Bei allem schuldigen Respekt, Sir«, sagte Jaruwalski, »wir können uns dem Gegner nicht stellen, und das weiß er.« Sie blickte auf die taktischen Daten, die ihr die

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