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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Foraker erdacht und Tourville während der ganzen Reise unerbittlich immer wieder hatte üben lassen. Dieses Manöver legte Tourvilles gesamten Schlachtwall auf die Seite, sodass er den Raketen die undurchdringlichen Unterseiten der Impellerkeile zuwandte.
    In diesem Wall aus Keilen klafften freilich Lücken – gewaltige Lücken, denn ein Schlachtschiff erforderte für seinen Impellerkeil einen immensen Sicherheitsabstand –, doch er war geschlossener als alles, was eine havenitische Flotte in den letzten acht, neun T-Jahren zustande gebracht hatte. Es war ein Abwehrmanöver manticoranischen Stils, eine Formation, die nur ein ausgezeichnet gedrillter Verband ausführen konnte, und die Lücken darin waren kleiner und seltener und weiter voneinander entfernt als erwartet. Eine Rakete nach der anderen verschwendete sich am unnachgiebigen Schild der Impellerkeile, und Lester Tourville lächelte wild, während er zusah.
    Trotz des Manövers verlor er Schiffe. Damit war zu rechnen gewesen. Manticoranische Lenkwaffen waren zu gut, ihre Gefechtsköpfe zu kampfstark, als dass es anders hätte kommen können. Doch wie er Everard Honeker drei Wochen zuvor erklärt hatte: Esther McQueen und Javier Giscard – ja, und auch Lester Tourville – hatten Verluste einkalkuliert . Sie erwarteten, Schiffe einzubüßen – und trotzdem zu siegen.
    Zwei Schlachtschiffe wurden auf der Stelle vernichtet, zwei weitere verließen schlingernd die Formation und zogen Trümmerspuren hinter sich her. Doch zwanzig Schiffe blieben übrig, und sie rollten zurück, um ihr Feuer in das zu pumpen, was vom Gegner noch übrig war.
     
    Viele Ziele boten sich ihnen indessen nicht mehr. Die erste Salve von Kampfverband 12.2 war fünfmal so dicht ausgefallen wie das Feuer Konteradmiral Tennards, und jede einzelne Rakete war auf seine Superdreadnoughts gezielt gewesen. Auf jedes Wallschiff rasten neunhundertundsechzig Raketen zu, und Tennards Schiffe standen zu weit auseinander, um Tourvilles Manöver zu kopieren und mit ihren Keilen einen Wall im Weltraum zu bilden. Solch massiven Beschuss hatte der manticoranische Admiral nicht erwartet. Er hatte es für vernünftig gehalten, die Schiffe weit auseinander zu ziehen, sodass jedes einzelne sich innerhalb der kombinierten Nahbereichsabwehr frei bewegen konnte. Als er begriff, was ihm bevorstand, war keine Zeit mehr gewesen, sich neu zu formieren … und selbst wenn, wäre ihm die bittere Erkenntnis gekommen, dass sein Verband für dieses Manöver nicht ausreichend gedrillt war. Dieses Mal, zumindest dieses eine Mal waren es die verachteten Haveniten, die besser ausgebildet waren, über die höhere Feuerkraft verfügten – und überlegen geführt wurden.
    All das lag Michael Tennard nun offen. Er blieb ehrlich mit sich selbst und leerte den Schierlingsbecher seiner Mutmaßungen, während er beobachtete, wie die Feuerwolke seinen führenden Superdreadnought umschloss. Der Beschuss jagte durch die Formation und griff wie ein monströser Drache aus den Legenden Alterdes nach dem Flaggschiff, und dann bestand die Welt nur noch aus Schlägen und Stößen; ein Röntgenlaserstrahl nach dem anderen durchbohrte das Flaggschiff. Tennard klammerte sich am Hauptplot fest und kämpfte mühsam darum, auf den Beinen zu bleiben, während das Licht flackerte und der Staub sich auf ihn herabsenkte, bis der letzte, vernichtende Aufprall kam und ein greller Lichtblitz, gefolgt von Schwärze.
     
    »Mein Gott«, brummte Bürger Captain Bogdanovich, »das ist wie eine Neuaufführung von Adler.«
    »Nicht ganz, Yuri«, entgegnete Tourville grimmig und blickte auf die Symbole seiner vernichteten und kampfunfähigen Schiffe. Drei der zwanzig Schlachtschiffe, die er in den letzten Schlagabtausch mitnehmen konnte, hatten erhebliche Schäden erlitten. Alles in allem hatte der Feind neunundzwanzig Prozent seines Schlachtwalls außer Gefecht gesetzt – aber dazu hatten die Manticoraner seine Schlachtkreuzer völlig ignorieren müssen. Diese Schiffe unterstützten nun die verbleibenden siebzehn Schlachtschiffe mit ihrem Feuer und verwandelten die manticoranischen Schlachtkreuzer mit gnadenloser Entschlossenheit in Wracks. Hier und da kam eine manticoranische Rakete durch und erzeugte weitere Schäden, doch es waren längst nicht genug, um etwas auszurichten – und mit jeder Salve wurden es weniger, denn Shannon Forakers präzise Feuerleitung vernichtete rücksichtslos einen feindlichen Werfer nach dem anderen.
    Übelkeit erfasste

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