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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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an Bord, bevor wir nach Hancock auslaufen; die restlichen LACs des Geschwaders sind bereits dorthin unterwegs, in den Frachträumen eines halben Dutzends Frachter. Habe ich damit ihre Frage beantwortet?«
    »Äh, jawohl, Ma’am.«
    »Schön. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit nun wieder aufs Holo richten möchten«, fuhr Truman fort, »so bemerken Sie diese Vorsprünge.« Der Lichtstrahl des Zeigers strich über acht längliche Blasen mit einer Öffnung, die gleich achterlich des vorderen Impellerrings aus dem Rumpf traten und hinter den Zwischenräumen der einzelnen Emitter lagen. »Das sind Raketenwerfer«, sagte sie. »Die vier großen« – der Zeiger bestrich sie – »feuern Schiff-Schiff-Raketen. Jeder Werfer besitzt ein ›fünfschüssiges‹ Revolvermagazin. Damit hat eine Shrike nur zwanzig Schiff-Schiff-Raketen, aber sie kann alle drei Sekunden alle vier Rohre abfeuern.« Nun war es an Stackowitz, schweigend die Lippen zu schürzen, und Trumans Zeiger fuhr auf die vier anderen, kleineren Rohre. »Diese hier starten Antiraketen. Die Reduktion der normalen Armierung erlaubt uns, zwoundsiebzig davon in ein LAC zu quetschen. Außerdem werden Sie das hier bemerkt haben.« Der Zeiger richtete sich wieder auf den spitzen Bug. »Hier haben wir Nahbereichsabwehr-Lasercluster: sechs davon ringförmig um den Graser angeordnet.«
    »Verzeihen Sie, Captain. Darf ich eine Frage stellen?«, meldete sich Takahashi, der sich von ihrem vorherigen Verhalten gegenüber Gearman offenbar ermutigt fühlte. Sie nickte ihm zu. »Danke, Ma’am.« Er zögerte, als suche er nach den richtigen Worten, dann sagte er vorsichtig: »Was ich hier sehe, kommt mir wie eine große Pinasse oder ein großer Sturmshuttle vor, Ma’am, denn alle Bewaffnung ist starr nach vorn eingebaut.« Sie nickte wieder, und er fragte achselzuckend: »Ist es nicht ein wenig, äh, riskant für ein so kleines Schiff wie ein LAC, jedes Mal das eigene T zu entblößen, wenn es auf ein feindliches Sternenschiff feuern will, Ma’am?«
    »Die wesentlichen Details erfahren Sie von den Ressortoffizieren, Lieutenant«, sagte sie, »aber allgemein will ich sagen, dass die Antwort ja und nein lautet. Wie wir es uns im Moment vorstellen, wird die Doktrin von einer Shrike verlangen, dass sie sich dem Feindschiff im spitzen Winkel nähert und dem Feind einen Schuss in den Rachen oder den Kilt hoch verwehrt. Einer der Gründe, weshalb auf Breitseitenbewaffnung verzichtet wurde, war es, die Schwächung des Seitenschilds durch Stückpforten zu vermeiden. Außerdem ist Ihnen vermutlich die geringere Anzahl Antriebsemitter aufgefallen.«
    Sie wies mit dem Zeiger auf den vorderen Impellerring, und die drei nickten wie ein Mann.
    »Das liegt an einer weiteren Neuentwicklung, die wir bislang ›Beta-Quadrat‹-Emitter nennen. Sie sind erheblich leistungsstärker als die älteren Emitter. Außerdem sind die Shrikes mit einem verbesserten Überlichtcom ausgerüstet, das eine erheblich höhere Impulsrate besitzt. Daher sollten die Shrikes als bemannte Fernaufklärer sehr nützlich werden. In nicht allzu ferner Zukunft sehen wir etwas Ähnliches vermutlich auch in größeren Schiffen. Für uns interessant ist daran nun, dass die neuen Emitter fast so leistungsstark sind wie ältere Alpha-Emitter, und wir haben dazu passend auch stärkere Seitenschildgeneratoren in die Shrikes eingebaut. Dadurch ist der Seitenschild gut fünfmal so stark wie irgendeiner, den je ein LAC besessen hat.
    Außerdem verfügen die Shrikes über sehr ausgefeilte ECM-Geräte und Täuschkörper, die fast so viel kosten wie der blanke LAC-Rumpf. Nach unseren Simulationen werden die LACs selbst auf kurze Distanz grundsätzlich sehr schwierige Raketenziele sein, und diese Schwierigkeit lässt sich durch gekonnten Einsatz von Täusch- und Störraketen noch vergrößern. Wir prüfen im Moment noch, was vernünftiger ist: diese Raketen von konventionellen Kriegsschiffen aus zu starten oder die Werfer der LACs damit zu bestücken, was ihre Offensivwirkung verringern würde.
    Letztendlich haben die Gehirnakrobaten sich für die Shrikes noch eine echte Nettigkeit ausgedacht.« Truman schenkte ihren Zuhörern ein Haifischlächeln. »Wie wir alle wissen, ist es unmöglich, die Bug- oder Hecköffnung eines Impellerkeils mit einem Seitenschild zu schließen, richtig?«
    Erneut antwortete ihr allgemeines Nicken. »Und warum ist das so, Lieutenant Takahashi?«, fragte sie freundlich.
    Einen Moment lang blickte der junge Offizier

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