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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ein Eingreifgeschwader ins Cerberus-System schicken als die Mantys.«
    »Ja, und dann könnten wir die Koordinaten des Systems auch gleich auf eine Infoseite der Volksflotte stellen«, seufzte Chernock.
    »Wir können nicht beides haben, Sir«, sagte Therret sanft. »Entweder es gibt ein großes Problem und wir brauchen die Hilfe der Volksflotte, oder es gibt kein Problem.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Chernock blickte stirnrunzelnd ins Leere, dann hob er die Schultern. »Also gut, Brig. Bevor wir irgendetwas unternehmen, prüfen Sie die Verfügbarkeit unserer Einheiten. Ganz gewiss bekommen wir die nötigen Kräfte zusammen, um Camp Charon zurückzuerobern. Ich weiß nicht, ob wir genügend marschbereite Sondereingreifbataillone haben, aber auf jeden Fall können wir uns von der Flottenbasis Marineinfanterie ausleihen, um den Einsatz auszuführen, besonders, wenn wir Feuerunterstützung aus der Kreisbahn haben. Gar nicht sicher bin ich mir über die Verfügbarkeit von Transportern und Geleitschiffen. In drei Stunden möchte ich einen vollständigen Bericht auf meinem Schreibtisch liegen sehen. Schaffen Sie das so schnell?«
    »Ganz bestimmt, aber es trifft jeden völlig unvorbereitet, Sir. Ich würde annehmen, wir benötigen wenigstens eine Standardwoche – vermutlich sogar etwas länger –, um eine Truppenbewegung dieses Maßstabs vorzubereiten. Und ich kann überhaupt nicht sagen, wie schnell die Volksflotte reagiert.«
    »Das müssen wir eben herausfinden«, entgegnete Chernock grimmig.
     

46
     
    »Willkommen auf der Flaggbrücke, Bürger General«, sagte Bürgerin Commodore Yang liebenswürdig.
    »Danke, Bürgerin Commodore«, antwortete Bürger Major-General Thornegrave so höflich, als meinte er es ernst, und sie tauschten ein Lächeln.
    »Wie ich bereits sagte, als ich Sie verständigte, steht die Alpha-Transition kurz bevor«, fuhr Yang fort. Sie blickte auf das Chronometer. »In elfeinhalb Minuten treten wir wieder in den Normalraum ein.«
    »Ausgezeichnet, Bürgerin Commodore. Und wie lange brauchen wir von dort bis nach Hades?«
    »Wir führen eine wirklich sanfte Transition durch, Sir.« Yang lächelte erneut, und diesmal war ihr Lächeln echt. »Wir haben es nicht eilig und brauchen daher nicht zu ertragen, was eine Gewalttransition mit Nerven und Magen anstellt. Aus diesem Grunde treten wir mit nur eintausend Kps in den Normalraum ein und sind dann in direkter Linie vierzehn Komma fünf Lichtminuten von Hades entfernt. Eine schnelle Reise in die Kreisbahn ist uns wegen der Longstops nicht möglich, die mit nur etwa zwohundertundzwanzig Gravos beschleunigen können. Unser Rendezvous findet daher erst nach fast genau sechs Stunden statt, wobei das Abbremsmanöver acht Minuten länger dauert, denn wir müssen erst die Geschwindigkeit aufzehren, die wir mit durch die Alpha-Mauer genommen haben.«
    »Verstehe.« Thornegrave nickte gewichtig, und trotz seiner allgemeinen Antipathie gegenüber regulären Offizieren und ungeachtet seines Vorsatzes, besonders Bürgerin Commodore Yang regelmäßig gebührend zurechtzustutzen, war er ihr für ihr Taktgefühl dankbar. Ohne Zweifel hätte jeder Raumoffizier und selbst ein Marineinfanterist sofort erkannt, wie es sich auf den Rendezvous-Zeitpunkt mit Hades auswirkte, wenn das Schiff Anfangsgeschwindigkeit aus dem Hyperraum mitnahm. Thornegrave hingegen war sich darüber nicht im Klaren gewesen, doch Yang hatte eine Möglichkeit gefunden, ihm die Informationen zuzuleiten, ohne das Augenmerk auf seine Unwissenheit zu lenken. Auf lange Sicht spielte das zwar keine Rolle, doch die Erklärung verhinderte vielleicht, dass er vor einem Untergebenen etwas sagte, womit er im schlimmsten Fall einen dämlichen Eindruck erweckte.
    Yang sah sehr wohl das Flackern in seinen Augen, als er sich seines Defizits bewusst wurde, doch tat sie so, als hätte sie es nicht bemerkt. Längst hatte sie begriffen, dass Thornegrave regelmäßig freundliche Zuwendung brauchte, damit er sie in Ruhe agieren ließ. Das lag nicht einmal daran, dass er ein SyS-Offizier war; sie kannte auch in der regulären Volksflotte genügend Vorgesetzte, die genauso zwanghaft alles und jeden ringsum kontrollieren mussten. Manchmal fragte sie sich, ob ihr vielleicht erst ihre Gabe, solche Leute zu durchschauen, dazu verholfen hatte, ihren hohen Rang in so kurzer Zeit zu erreichen.
    Selbstverständlich gestattete sie sich keinen Augenblick lang, die Verbindungen zu vergessen, die ihm durch seinen Generalsrang

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