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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mehr Kinder haben. Deshalb lautet die eigentliche Frage wohl nicht, ob wir uns von ›dynastischen‹ Erwägungen zu etwas drängen lassen, sondern ob wir uns dadurch von etwas abhalten lassen, was wir ohnehin schon geplant hatten, bevor diese Erwägungen überhaupt erst angestellt wurden.«
    »Stimmt.«
    Mit der Rechten streichelte er ihr über das glatte schwarze Haar, Allison gab einen leisen Laut des Entzückens von sich und schlängelte sich mindestens genauso katzenhaft wie eine Baumkatze näher. Wieder lachte er, doch sie wurde ernst.
    »Dir ist aber klar, dass meine Genom-Befunde all das noch komplizierter machen?«
    »Ich wüsste keinen Grund dafür«, widersprach er. »Du hast nichts damit zu tun, du hast es nur entdeckt.«
    »In manchen Kulturen gibt es eine widerliche Sitte, Liebster. Man erschießt dort den Überbringer schlechter Nachrichten. Und nur falls du es vergessen haben solltest: Grayson neigt zu einer gewissen Religiosität. Wenn ich mir überlege, wie diese Kirche der Entketteten Menschheit ursprünglich der Wissenschaft gegenüberstand, dann bin ich ziemlich sicher, dass die Einheimischen meine Offenbarung nicht ganz so gelassen aufnehmen wie du und ich!«
    »Na, es wäre ja nicht gerade das erste Mal, dass jemand namens Harrington die Graysons außer Fassung bringt«, entgegnete er. »Mittlerweile müssten sie sich eigentlich daran gewöhnt haben. Und wenn nicht, dann sollten sie sich damit beeilen, bevor sie darüber nachdenken, unseren Kindern noch mehr von ihren Gutsherrenschlüsseln um den Hals zu hängen.«
    »Meine Güte, wie grimmig!«, murmelte Allison und kicherte, als er die Zähne fletschte. Wie gut es tat, dass er wieder mit ihr herumalberte. Ihre Augen wurden weich, als der Mann, den sie seit sechzig T-Jahren liebte, endlich hinter dem steinernen Panzer seiner Trauer hervorlugte. Sie erwog passende Worte, um ihn willkommen zu heißen, überlegte dann aber, dass es dazu wohl noch zu früh wäre. Deshalb kuschelte sie sich nur wieder mit einem leisen Seufzen bittersüßer Freude an seine breite Brust und konzentrierte sich auf den Ringkampf mit Jason.
    »Weißt du«, sagte Alfred nach einem Augenblick, »du müsstest mit jemandem reden, der diskret genug ist und dir zugleich eine fundierte Einschätzung geben kann, wie die Graysons auf deine Entdeckung reagieren werden.«
    »Auf den Gedanken bin ich auch schon gekommen«, erklärte sie ihm ein wenig schärfer, »aber an wen denkst du? Lord Clinkscales hat auch so schon genug Sorgen, und Miranda …« Sie schüttelte den Kopf. »Miranda stand Honor sehr nahe, und nun ist sie zu vertraut mit uns. Ihre Gefühle für uns würden automatisch ihre Reaktion färben. Vorausgesetzt natürlich, dass das Thema sie nicht plötzlich selbst in einen religiösen Gewissenskonflikt stürzt!«
    »Aber du hältst das nicht für sehr wahrscheinlich, oder?«, fragte Alfred zuversichtlich.
    »Nein, das nicht gerade«, gab Allison zu. »Andererseits habe ich mich schon früher geirrt. Nicht oft, aber ich möchte nicht ausgerechnet hier auf eine dieser seltenen Gelegenheiten treffen.«
    »Das verstehe ich gut.« Alfred massierte Nelson, dann gluckste er, als Samantha entschied, dass die Herren nun aber wirklich genug Aufmerksamkeit für sich allein gehabt hätten. Sie keilte sich zwischen die Harringtons und klopfte auffordernd mit der Echthand auf Allisons Oberschenkel, bis sie von der Hand liebkost wurde, die nicht mit Jason beschäftigt war.
    Alfreds Lächeln war inzwischen einem nachdenklichen Gesichtsausdruck gewichen. Allison blickte ihn mit hochgezogenen Brauen an.
    »Weißt du«, sagte er leise, »ich glaube, ich habe eine Idee.«
    »Was für eine?«, wollte sie wissen.
    »Nun, du machst dir doch hauptsächlich über die religiöse Dimension Gedanken, oder nicht? Darüber, wie die konservativen Elemente innerhalb der Kirche reagieren könnten?« Sie nickte. »Warum«, fuhr er achselzuckend fort, »wendest du dich dann nicht gleich an die Spitze? Wenn ich Mac heute Morgen richtig verstanden habe, wird Reverend Sullivan in ein paar Wochen nach Harrington kommen.«
    »Rev …?« Allison runzelte nachdenklich die Stirn. »Das habe ich auch schon einmal überlegt, aber nur sehr kurz«, gab sie dann zu. »Aber ich traue mich nicht. Nach allem, was ich weiß, ist er … strenger als Reverend Hanks es war. Was, wenn er deswegen auch engstirniger oder autoritärer ist? Was, wenn er mich zu zwingen versucht, meine Befunde zu verschweigen?«
    »Was, wenn du

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