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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vermittlungscomputer Camp Charons die Mühsal auf sich nahmen, die Quelle einer Sendung zu authentifizieren. Was die menschlichen Operatoren betraf, so hielten sie offenbar schon allein deshalb eine Nachricht für echt und harmlos, weil sie sich im Netz befand.
    Wahrscheinlich sind sie nicht ganz so blöde, wie wir gern glauben möchten , sann Honor. Schließlich ›wissen‹ sie ja, dass sie auf dem ganzen Planeten die einzigen Menschen mit Signalausrüstung sind – ja, sogar im ganzen Sonnensystem. Und wenn es keine Gegner gibt, die unerlaubt Nachrichten abfangen könnten, dann hat es wenig Sinn, sich besondere Gedanken um die Sicherheit zu machen oder die Nachricht vor dem Senden zu verschlüsseln.
    Sie hob die Hand und knetete sich sanft die nerventote Gesichtshälfte. Auch wenn die Schlamperei der Haveniten in mancher Hinsicht entschuldbar war, blieb es doch Schlamperei. Und wenn Honor eins schon vor langem gelernt hatte, dann, dass Schlamperei wucherte: Leute, die bei einem Aspekt ihrer Aufgaben nachlässig oder schluderig waren, neigten dazu, sich insgesamt so zu verhalten.
    Und auf dieser Welt sind die Havies viel zu selbstherrlich. Nicht dass ich mich darüber beschweren wollte!
    »Na schön«, sagte sie. Sie winkte McKeon näher und tippte wieder auf die Karte. »Mir scheint, man benutzt verhältnismäßig einfache ES-Kodes, Alistair – und zufällig haben wir genau die gleiche Hardware in unseren Shuttles. Wenn wir uns also einen der havenitischen ES-Kodes ausborgen würden …«
    »… könnten wir ihn in unsere Sender einbauen«, beendete McKeon den Satz für sie. Honor nickte. McKeon kratzte sich die Nase. »Ja, da haben Sie Recht. Aber wir haben Sturmshuttles, nicht die Müllmobile, die Camp Charon für Verpflegungsflüge benutzt. Unsere Emissionssignatur ist grundverschieden. Sobald die Havies unsere Signatur mit ihren Sensoren empfangen, wissen sie binnen eines Herzschlags, dass etwas nicht stimmt.«
    »Ja, das meine ich auch«, stimmte Honor ihm zu. »Anderseits sagt mir alles, was wir bisher über diese Leute erfahren haben, dass sie träge sind. Selbstgefällig und faul. Erinnern Sie sich, was Admiral Courvosier im TLF immer sagte? ›Überraschung entsteht meist dadurch, dass eine Seite nicht begriffen hat, was sie die ganze Zeit über sah.‹«
    »Sie meinen also, die Havies begnügen sich damit, unser ES abzufragen?«
    »Genau das vermute ich. Warum sollten sie nicht? Schließlich gehört ihnen jedes einzelne Stückchen flugfähiger Technik auf dieser Welt, Alistair. Darum sind sie so faul. Selbst wenn sie ein vollkommen unidentifizierbares Antwortsignal erhalten, nehmen sie vermutlich zunächst eine Geräte-Fehlfunktion an, weil das die einfachste Erklärung ist und jeder Flieger hier ihnen gehört.« Sie schnaubte. »Ortungstechniker begehen diesen Fehler immer wieder, ein gutes historisches Beispiel dafür ist ein Ort auf Alterde namens Pearl Harbor!«
    »Das passt«, sagte McKeon. Innerlich kratzte er sich am Kopf und überlegte, wie er diesen Verweis nachschlagen konnte, ohne dass Honor es spitzbekam. Sie hatte die unmöglichsten historischen Bagatellen im Kopf. Vor einiger Zeit hatte McKeon es sich zu einer Art Hobby gemacht herauszufinden, aus welchem Grund Honor jeweils diese Belanglosigkeiten zitierte.
    »Es fragt sich nur«, fuhr Honor fort, »wie oft sie ihre Versorgungsflüge machen.«
    »Ich habe diesbezüglich einige Rechnungen angestellt, Mylady«, warf Mayhew ein. Er saß links neben ihr, und deshalb drehte sie sich ihm zu, damit sie ihn anblicken konnte. »Ich weiß nicht, wie zuverlässig die Ergebnisse sind, aber ich habe mit den Daten, die Chief Harkness uns besorgt hat, und den Ergebnissen aus dem abgehörten Signalverkehr einige Extrapolationen angestellt.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Commander Lethridge, Scotty und ich haben mit allem gespielt, was der Chief aus den geheimen Datenbeständen der Tepes extrahieren konnte«, sagte Mayhew. »Ihm blieb nicht genug Zeit, um dem Planeten mehr Aufmerksamkeit zu widmen, denn er hatte viel zu viel damit zu tun, alles Erdenkliche über die Leitsysteme des Schiffes herauszufinden und uns die Flucht zu ermöglichen. Trotzdem fanden wir in den Daten über Hades einige interessante Zahlen, die Harkness nie gesehen hatte. Soweit wir ermitteln konnten, gibt es hier unten mindestens eine halbe Million Gefangene.«
    »Eine halbe Million ?«, fragte Honor erstaunt, und Mayhew nickte.
    »Mindestens«, wiederholte er. »Bedenken Sie, dass man

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