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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Während die Systemsicherheit sich darüber vermutlich keine grauen Haare hätte wachsen lassen, neigte der Dschungel dazu, jede Ansiedlung oder Basis wieder zu überwuchern. Das hätte jedoch ein Problem bedeutet. Zumindest hätten die Havies sich deswegen von ihren dicken Hintern erheben müssen. Man konnte zwar die Gefangenen zwingen, alle erforderlichen Instandhaltungen selber zu leisten, doch dazu hätte man ihnen Werkzeug und Material beschaffen müssen, also wären teure Transporte nötig gewesen. Es sei denn, sie beschlossen einfach, die Lager verschwinden zu lassen … und die Gefangenen gleich mit.
    Doch die beinahe völlige Abwesenheit von Lagern in der Äquatorzone bestätigte, dass McKeon den Landeplatz sehr gut ausgesucht hatte, denn kein Havenit hätte einen Grund, sich dort genauer umzusehen.
    »Soweit wir sagen können«, fuhr Mayhew fort, »sitzen etwa zwotausendfünfhundert Personen in jedem Lager, also gibt es rund zwohundert Lager. Auf der Insel Styx steht kein einziges – Camp Charon ist allein Bereitstellungsraum und zentrales Versorgungsdepot. Die Lager auf dem Festland sind mindestens fünfhundert Kilometer voneinander entfernt. Damit können die Häftlinge keinerlei Vorgehen lagerübergreifend planen und organisieren, denn sie könnten nur durch direkten Kontakt miteinander kommunizieren.«
    »Wenn ich ein Havie wäre, dann wäre ich vorsichtig mit solchen Annahmen, Jasper«, warf McKeon ein. »Fünfhundert Kilometer klingt nach viel, besonders ohne Flugzeug und ohne Straßen. Trotzdem habe ich großes Vertrauen in menschlichen Erfindungsgeist. Wenn man zum Beispiel ein Lager an einem Gewässer wie diesem errichtet«, und er deutete auf einen riesigen See im Nordviertel Alfas, dann folgte er mit dem Finger der Reihe roter Punkte an seinem Ufer, »dann würde ich erwarten, dass die Gefangenen genügend Boote bauen – und verstecken –, um sich mit den anderen Lagern zu verständigen.«
    »Da möchte ich Ihnen auch nicht widersprechen, Sir«, sagte Mayhew nickend. »Vielleicht hätte ich es anders formulieren sollen: Die Havies können zwar darauf vertrauen, dass die Gefangenen keine effektive Maßnahme planen können, nicht aber, dass die Lager sämtlich voneinander isoliert bleiben.«
    »Man hätte aber die einzelnen Lager durchaus völlig voneinander isolieren können, indem man größere Kopfzahlen pro Lager in Kauf nimmt«, wandte Sanko grübelnd ein. »Die Anzahl der Lager wäre damit gesunken, und man hätte sie noch weiter voneinander entfernt errichten können.«
    »Das ist zwar richtig«, entgegnete Honor, »aber dann wäre jedes Lager zu einem größeren Sicherheitsrisiko geworden. Zwotausendfünfhundert Menschen bedeuten eine geringere Gefahr als zum Beispiel dreißigtausend – auch wenn jeder und jede einzelne in dem kleineren Lager bei dem Vorhaben mitmacht. Je größer die Anzahl Gefangener pro Lager, desto leichter kann sich eine kleine, straff organisierte Gruppe in der Masse verstecken.«
    Sanko nickte, und Honor richtete ihren einäugigen Blick auf Mayhew und bedeutete ihm fortzufahren.
    »Womit sie auch immer die weiträumige Verteilung der Gefangenen begründen und ob sie gute oder schlechte Argumente dafür haben«, sagte der Grayson, »ich will darauf hinaus, dass der erste Flieger, den wir abgehört haben, eine Anfrage an Charon gerichtet hat. Die Flugleitung hat ihm daraufhin mitgeteilt, wie viele Rationen er abzuwerfen habe. Für dieses Lager – Alfa-Sieben-Neun – sind es knapp über zwohundertfünfundzwanzigtausend. Angenommen, dort sind zwotausendfünfhundert Gefangene, dann reicht das Essen für etwa einen T-Monat aus. Ein anderes abgehörtes Gespräch scheint das zu bestätigen, dabei ging es um das Lager Beta-Zwo-Acht. Deshalb scheinen die Lager jeden Monat eine Lebensmittellieferung zu erhalten. Was wir nicht wissen – und auch nicht feststellen können: Erfolgen die Flüge versetzt oder alle innerhalb eines relativ knappen Zeitrahmens? Unter Beachtung der allgemeinen Faulheit sind beide Möglichkeiten denkbar. Sie könnten jeden Tag eine Handvoll Flüge machen und die Lager nacheinander abklappern. Damit könnten sie jeden Tag andere Besatzungen einsetzen, ohne eine davon zu überfordern. Oder sie könnten beschließen, alles auf einmal an einem oder zwo Tagen pro Monat zu erledigen, damit sie die restliche Zeit mit Rumsitzen verbringen können. Mir will es vorkommen, als hätten sie sich für die zwote Alternative entschieden, denn wir haben über zwo

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