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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gewicht weg, damit Sie den Vektorschub drosseln können. Am Ende wirbeln wir sonst etwas auf und holen uns einen Fremdkörperschaden an der Turbine.«
    »Jawohl, Ma’am. Das klingt mir ganz nach einer wirklich guten Idee«, erwiderte Tremaine und grinste trotz seiner Anspannung. »Chief Barstow wäre sicher ganz dankbar, schätze ich.«
    »He, Chief Barstow soll sich zum Teufel scheren«, knurrte Harkness übers Com. »Diese Mühle hier gehört mir, Sir. Barstow kann sich um Zwo kümmern.«
    »Ich gebe zu, dass ich Unrecht hatte – und akzeptiere Ihre Tirade«, gab Tremaine abgelenkt zurück. Mit der Präzision eines geistesabwesenden Konzertpianisten tanzten seine Hände über das Steuerpult, während er nie die Augen vom geplanten Landeplatz nahm.
    Die Pilotin in Honor wollte ihm helfen, doch sie wusste, dass sie es gar nicht erst zu versuchen brauchte. Mit nur einer Hand war sie zu langsam und unbeholfen. Besser, sie ließ ihn die Arbeit allein machen, als dass sie ihm hineinpfuschte.
    Sehr langsam schob sich der Shuttle vor. Er glänzte im Mondlicht, bis die Schwärze des Dschungels ihn einhüllte. Kein halbes Dutzend Meter über dem Boden tastete Tremaine sich zwischen die Bäume. Honor beobachtete ihn mit sorgsam versteckter Nervosität, während über ihnen die Blätter raschelten und unter ihnen tanzten. Selbst nach der Drosselung des Vektorschubs stob eine Menge Kleinmaterial auf, was sehr gefährlich war; so dicht über dem Boden konnte ein Fremdkörperschaden an einer Turbine katastrophale Folgen haben.
    Doch die Turbinen fuhren mit ihrem kraftvoll geheulten Lied fort, und Tremaine senkte die Nase des Shuttles, sodass er in schwachen Sinkflug ging. Der lange Rumpf verschwand unter den Bäumen. Tremaine gab leichten Seitenschub, und der Shuttle schwenkte ein Stückchen nach Backbord.
    »Wir kommen hier nicht so tief hinein wie an Landeplatz Eins, Ma’am«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Obwohl sein angespanntes Gesicht vor Schweiß glänzte, sprach er im Konversationston. Den Steuerknüppel und die Schubregler bediente er zügig, aber feinfühlig. »Am besten breche ich so weit ich kann nach links und überlasse Gerry die rechte Seite.«
    »Machen Sie, was Sie für richtig halten, Scotty«, wies Honor ihn leise an, ohne mit einem Wort darauf einzugehen, dass er sich damit den weitaus schwierigeren Landeplatz zugeteilt hatte. Doch er war ein talentierterer Pilot als Metcalf – so gut wie Honor, doch im Gegensatz zu ihr besaß er noch beide Hände, und sein letzter Übungsflug lag noch nicht so lange zurück wie bei ihr. Er drückte den Shuttle noch zwanzig Meter nach links, dann nickte er.
    »Bitte das Fahrwerk ausfahren, Ma’am«, sagte er. So viel konnte Honor mit einer Hand tun. Sie zog an dem großen Hebel. Die Landebeine klappten rasch und sauber aus, und Tremaine setzte den Shuttle langsam und vorsichtig darauf ab. Das äußere Steuerbordbein bog sich alarmierend durch, und an der Instrumententafel flackerte ein rotes Warnlicht auf. Da Sturmshuttles jedoch eigens für harte Landungen auf schwierigem Terrain ausgelegt sind, justierte die Computersteuerung das Bein rasch neu, und der beunruhigende Augenblick ging vorüber. Das rote Licht erlosch, und Tremaine reduzierte allmählich die Leistung des Kontragravs, ohne seine Anzeigen aus den Augen zu lassen. Nach einigen beklommenen Sekunden stieß er explosionsartig den angehaltenen Atem aus.
    »Wir sind unten, Ma’am«, verkündete er. »Schalten Sie das Kraftwerk ab, Chief.«
    »Aye, Sir«, antwortete Harkness, und Honor griff an sich vorbei und klopfte Tremaine auf die Schulter.
    »Das war gute Arbeit, Scotty«, sagte sie, und er grinste. Dann wandte sie sich von ihm ab und beobachtete durch das Seitenfenster, wie Geraldine Metcalf Shuttle Zwo auf der anderen Seite der Lichtung absetzte. Von außen wirkte es fast mühelos, doch konnte Honor sich genau vorstellen, was augenblicklich im anderen Cockpit vorging. Schließlich hatte sie es gerade selbst miterlebt.
    »Also gut, Herrschaften«, sagte sie, nachdem der andere Shuttle sich auf die Landebeine gesenkt hatte und seine Turbinen verstummt waren. »Wir müssen rascher als erwartet arbeiten, um die Netze aufzuspannen. Senior Chief O’Jorgenson?«
    »Jawohl, Ma’am?« Wie Honor stammte Senior Chief Tamara O’Jorgenson von Sphinx. Auf der Prince Adrian hatte sie als leitende Umwelttechnikerin gedient, doch gleichzeitig war sie als Bordschützin für Beiboote qualifiziert.
    »Sie

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