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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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er sich gegen Mittag in einen Shuttle zurückziehen.
    Bislang waren sie noch nicht von den Havies gesichtet worden, und bis zum Spätnachmittag hatten McKeon, Marchant und Metcalf Arbeitstrupps gebildet, die Grünzeug heranschafften, um die Tarnnetze zu verbessern. Währenddessen fuhren Harkness, Barstow und Tremaine sämtliche Wärmewandler hoch. In den Shuttles fiel die Temperatur beträchtlich, während zusätzliche Leistung in die Notbatterien floss.
    Als Honor sich zu LaFollet, Carson Clinkscales und Jasper Mayhew unter die Tragfläche gesellte, blieben noch drei oder vier Stunden Tageslicht. Der helle Teint des rothaarigen Clinkscales reagierte auf Hells Klima nicht sehr positiv. An Landestelle Eins hatte das dichte Blätterdach ihn vor der Sonnenstrahlung geschützt, und überdies hatte er sich die Haut großzügig mit Sonnenschutzmittel aus den Notvorräten der Shuttles eingerieben. Noch hatte ihn kein Sonnenbrand ereilt, doch wurde er das besorgniserregende Feuerrot der Haut nicht los, das bei einem Menschen seiner Größe beeindruckend wirkte. Mit hundertneunzig Zentimetern Körperlänge überragte er selbst Honor, und das machte ihn für einen Grayson zu einem wahren Riesen.
    Momentan stand er mit verschränkten Armen vor Honor und blickte sie mit dem gleichen unerfreuten Ausdruck an wie LaFollet und Mayhew. Genauso , dachte sie ironisch, wie Alistair und Fritz dreinblicken werden, wenn sie von meinem Plan hören. Zum Glück hat Rang seine Privilegien … und wenn sie erfahren, was ich vorhabe, sind wir schon lange unterwegs.
    »Mylady«, sagte LaFollet klanglos. »Carson, Jasper und ich schaffen das schon allein. Wenn ich offen sein darf: Sie sind uns nur im Weg.«
    »Ach wirklich?« Sie neigte den Kopf zur Seite. »Schau’n wir doch mal. Jasper ist, soweit ich weiß, in Austin City aufgewachsen. Einen Dschungel habe ich dort noch nicht gesehen. Und Carson? Er hat seine Kindheit auf dem Gut von Mackenzie verbracht. Dort gibt es, wenn ich mich nicht sehr irre, ebenfalls keinen Urwald. Wenn ich ehrlich bin, Andrew, dann kenne ich keinen einzigen Grayson, der in seiner Kindheit in den Wäldern umhergestreift ist. Auf Planeten mit solchen Umweltrisiken wie Grayson tut man so etwas einfach nicht. Ich hingegen, ich bin in den Copperwalls aufgewachsen. Auf Sphinx gibt es zwar ebenfalls keinen Dschungel, aber dafür Pfostenholz, Kroneneichen und Schlingranken, von großen und sehr hungrigen Raubtieren ganz zu schweigen. Mit alldem fertig zu werden habe ich schon als Kleinkind gelernt.«
    Sie hob die offene Hand und lächelte die Graysons an.
    Zur Belohnung knirschte LaFollet hörbar mit den Zähnen. »Und wenn schon, Mylady. Trotzdem dürfen Sie nicht mit. Sie sind geschwächt und auf einer Seite blind.« Dass ihr ein Arm fehlte, sprach er nicht an, und gerade das lenkte die Aufmerksamkeit auf ihren Stumpf. »Mit Ihren Bemerkungen über die Bedingungen auf Grayson haben Sie natürlich Recht, Mylady. Ich wusste zwar nicht, wie man schwimmt, bevor ich in Ihren Dienst trat, aber der Palastschutz erteilt seinen Leuten nicht nur für städtische Umgebungen eine solide Grundausbildung, sondern auch für Wildnis und schwieriges Gelände. Um genau zu sein, erhalten wir die gleiche Ausbildung wie die Spezialeinheiten des Heeres. In den letzten Jahren habe ich zwar keine Auffrischung mehr bekommen, aber so viel ich weiß, verlernt man so etwas genauso wenig wie das Fahrrad fahren.«
    »Hören Sie auf, mit mir zu diskutieren, Andrew«, bat sie ihn fest, aber mit freundlichem Lächeln, und legte ihm die Hand auf den Arm. »Was Sicht und Schwäche angeht, gebe ich Ihnen durchaus Recht, aber ich muss persönlich mitkommen. Wir haben keine Zeit, Nachrichten vor- und zurückzuschicken, wenn erst einmal Entscheidungen gefällt werden müssen.« Und Sie wissen genau, dass ich niemanden diesem Risiko aussetzen kann, ohne es selbst einzugehen. Das auszusprechen verkniff sie sich bedachtsam. Das Flackern seiner grauen Augen verriet ihr aber, dass er ihren Gedanken dennoch erahnte.
    Nachdem er sie noch einen Moment lang angefunkelt hatte, seufzte er und schüttelte den Kopf.
    »Also schön«, gab er nach. »Wie Sie wollen, Mylady! Manchmal frage ich mich, wieso ich mich überhaupt auf eine Diskussion mit Ihnen einlasse.«
    »Nun, an mir liegt es gewiss nicht, falls Sie das noch nicht bemerkt haben«, entgegnete sie amüsiert und schlug ihm auf die Schulter. »Andererseits habe ich von mehreren Seiten gehört, dass Graysons mitunter

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