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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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zögerte Cachat. »Das könnte aber ... wirklich gefährlich werden, Thandi.«
    »Ja, das könnte es.« Sie verzog leicht die Lippen. »Andererseits ... bin ich wirklich so gut. Hör zu, ich schlage dir ein Geschäft vor. Ich rede dir nichts ins Spionieren hinein, und du erklärst mir nicht, wie ich am besten Verwüstung anrichte.«
    Sie hörte ihn leise lachen. »Das klingt fair. Viel Glück, Thandi. Wenn ich mehr höre, lasse ich es dich wissen.«
    Thandi erhob sich vom Tisch. Die Frauen in ihrem Team, die sich auf vier Tische verteilt hatten, standen augenblicklich auf. Als Thandi sich umblickte, sah sie, dass sie in der kleinen Nische allein waren.
    »Man hat uns gewarnt«, sagte sie fröhlich. »Wir sollen vorsichtig sein. Anscheinend ist Templeton gefährlich, und mein ... der mit mir befreundete Gentleman macht sich Gedanken um meine körperliche Unversehrtheit.«
    Damit erzielte sie die Reaktion, auf die sie gehofft hatte. Sämtliche Frauen blickten finster drein.
    »Männer!«, stieß eine hervor. »Du bist die Große Kaja. Du frisst sie bei lebendigem Leibe.«
    22
     
    »Das wäre es dann«, sagte Victor leise und wandte sich Naomi und ihrem Onkel zu. Die beiden saßen in Lehnsesseln, die überragend bequem aussahen. Victor nahm jedenfalls an, dass sie bequem waren. Alle Möbel, die er bisher in der Privatsuite der Imbesi-Familie innerhalb von The Wages of Sin zu Gesicht bekommen hatte, wirkten - ein anderes Wort gab es dafür nicht - sündhaft teuer und luxuriös. Sah man davon ab, dass Victor ohnehin zu energiegeladen war, um sich zu setzen, hatte er schon allein wegen dieser Luxuriösität keinen Gebrauch von einer Sitzgelegenheit gemacht. Für jemanden seiner Herkunft und mit seinen politischen Überzeugungen hatte ein Möbelstück, das genug Geld gekostet hatte, um eine arme Familie monatelang zu ernähren, etwas vage Abstoßendes an sich. Gewiss war seine Reaktion ein wenig irrational - doch er war nun einmal die Person, die in der Haut des Victor Cachat steckte.
    »Glauben Sie wirklich, es funktioniert?«, fragte Walter Imbesi mit leichtem Stirnrunzeln. »Mir klingt es höchst kompliziert. «
    »Höchst kompliziert ist es ja auch. Ich sehe nur keine andere Möglichkeit, aus der Situation die Gelegenheit zu gewinnen, die wir brauchen. Templeton auszuschalten genügt dazu nicht. Wir brauchen ihn als Brechstange.«
    Naomi runzelte die Stirn deutlich stärker als ihr Onkel. »Ich verstehe nur nicht, wie du so sicher sein kannst, dass Templeton seine Schwester überhaupt findet.« Sie blickte zur Tür, die sich auf einen öffentlichen Korridor der Raumstation öffnete. »Victor, ich bin mir nicht ganz sicher, ob du dir wirklich im
    Klaren bist, wie überfüllt diese Gänge sind. Sicher, es gibt Holoführer, aber auch die sind nicht ganz einfach zu benutzen, besonders für jemanden, der noch nie hier gewesen ist - und das würde mich bei Templeton wirklich überraschen, wenn man seinen Glauben bedenkt.«
    »Da hat sie nicht Unrecht, Victor«, warf Walter ein. »Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Templeton fruchtlos umherirrt. Und in etwa zwei Stunden geht in der gesamten Station der Alarm los. Dann macht man ihn nur noch nieder. Warum also nehmen wir ihn nicht gleich fest - und retten dadurch einigen Menschen das Leben?«
    »Ich zähle sogar auf seinen Glauben, Walter. Was würden Sie meinen, wie viele Graysons oder Masadaner je das Wages of Sin besucht haben?«
    Imbesi lachte. »Ein Dutzend vielleicht. Möglicherweise ein paar mehr - aber nicht viele, das steht fest. Die Graysons teilen zwar nicht die fanatischsten Ansichten der Masadaner zur ›Moral‹ und haben keinerlei Glücksspielverbote - bis zu einer gewissen Grenze -, aber auch für sie ist diese Station wahrscheinlich der Inbegriff der ›Verdorbenheit‹.« Er grinste. »Ich glaube, das hat etwas mit den Kostümen des weiblichen Casinopersonals zu tun. Oder dem Mangel daran. Hmm. Wenn ich’s mir recht überlege, gefallen ihnen die Kostüme des männlichen Casinopersonals wahrscheinlich genauso wenig!«, fügte er hinzu und richtete sein Grinsen auf seine Nichte.
    Victor nickte. »Genau. Und die graysonitisch-masadanische Variante menschlichen Erbmaterials ist recht einzigartig. Das Gerät, das man benötigt, um sie aus den Irrläufermolekülen herauszufiltern, die in der Luft hängen, ist gewiss außerordentlich teuer, doch die Masadaner haben in den letzten fünfzehn Jahren mit Piraterie sehr viel Beute gemacht - und aus früheren Zeiten

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