Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
Vom Netzwerk:
war auch schon einiges vorhanden. Templeton ist nicht dumm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es ohne Chemospürer versuchen würde.«
    Naomi riss die Augen auf. »Ich habe von diesen Geräten gehört. Aber sind sie wirklich so gut?«
    »Ja«, antwortete Victor überzeugt. »Ich habe sie in Aktion erlebt. In den Händen von jemandem, der damit umgehen kann, kommen sie einem fast wie Zauberwerk vor. Vergiss nicht, wenn man versuchen würde, in diesem Irrenhausgetümmel Zilwickis Tochter aufzuspüren, nützte der Spürer erst auf kurze Distanz irgendetwas. Das liegt daran, dass sie von Alterde stammt; ihre DNA-Spuren ließen sich von denen der meisten Leute hier nicht unterscheiden, solange man weiter als wenige Meter von ihr entfernt ist. Bei der Prinzessin hingegen sieht es ganz anders aus, zumal Templetons Gruppe nur aus Männern besteht. Sie können die Filter einstellen, dass sie alles unterdrücken, was nicht von einer Frau mit ihrem gemeinsamen Erbmaterial stammt. Außerdem ist sie Templetons Halbschwester, er kann also mit Hilfe einer eigenen DNA- Probe die Filter feinjustieren.«
    »Also gut«, sagte Walter, »das leuchtet mir ein. Trotzdem begreife ich nicht, was Sie so sicher macht, dass Sie Templeton tatsächlich überwältigen können, nachdem er zugeschlagen hat.«
    »Das hängt auch mit der Genetik zusammen.« Er musterte die Imbesis kurz; er befürchtete, sie zu beleidigen. Zu den hervorstechendsten Charakteristika der erewhonischen Kultur gehörte ihr unversöhnlicher Egalitarismus - den Victor sehr zu schätzen wusste. Dieser Aspekt des erewhonischen Wesens war den meisten Fremdweltlern nicht offensichtlich, denn sie sahen lediglich die große Starrheit der politischen Machtstruktur. Nur sind eine Struktur und die Individuen, die ihre Nischen füllen, nicht ein und dasselbe. Richtig, die Erewhoner wussten mit dem, was die meisten Leute als ›echte Demokratie‹ bezeichnet hätten, wenig anzufangen. Noch stärker jedoch widerstrebte ihnen der Gedanke, dass nicht jede einzelne Person alles erreichen können sollte, was sie oder er bewältigen
    konnte. Für die großen Familien Erewhons war es üblich, vielversprechende junge Leute zu adoptieren, ohne dass soziale Herkunft oder genetische Eigenschaften eine Rolle spielten. Tatsächlich konnte man über eine prominente, einflussreiche Familie nichts Übleres sagen, als dass sie in ihren Paarungsgewohnheiten zu wählerisch sei - ›in der Familie herumzubumsen‹, um den groben erewhonischen Ausdruck zu erwähnen.
    Dennoch, Tatsachen blieben Tatsachen, und Victor bezweifelte, dass die Imbesis - besonders Walter - sich vom Althergebrachten tatsächlich solche Scheuklappen anlegen ließen. »Ich glaube, Ihnen ist nicht ganz klar, welchen Unterschied es besonders im Handgemenge bedeuten kann, Menschen mit den Erbanlagen von Lieutenant Palane und ihrer amazonischen Abbruchfirma auf seiner Seite zu haben. Besonders denen Palanes.«
    Naomi verzog das Gesicht leicht. »Diese Kraftmeierin«, brummte sie.
    Mit einiger Mühe unterdrückte Victor seine Verärgerung. Von seinen Empfindungen für Lieutenant Palane abgesehen, die ihn nach wie vor ebenso sehr verwirrten wie verunsicherten, waren ihm Naomis Gehässigkeiten vor allem deshalb unerträglich, weil er wusste, dass sie keine persönliche Ursache besaßen wie etwa Eifersucht seinetwegen. Hier war lediglich das anerzogene Konkurrenzverhalten der Imbesi-Frauen gegenüber anderen weiblichen Wesen am Werke.
    »Das ist das Unwichtigste«, entgegnete er; seine Antwort geriet beinahe scharf. »Körperliche Überlegenheit an sich bedeutet nicht unbedingt viel. Sie kann sogar ein Handicap sein, weil sie oft zur Überheblichkeit verleitet. Ich habe einmal...« Er schüttelte den Kopf. »Egal. Nimm mich einfach beim Wort - oder nicht, ganz wie du willst. Palane ist nicht nur durch ihre Muskeln dahin gekommen, wo sie jetzt ist. Sie ist intelligent, diszipliniert und sehr gut ausgebildet.
    Während ich der Ansicht bin, dass die solarische Navy überbewertet wird - sie hat seit Jahrhunderten keinen Krieg gegen einen ernst zu nehmenden Gegner führen müssen -, ist es mit den solarischen Marines eine ganz andere Geschichte. Bei all den Konflikten, die lokal aufflammen und von ihnen ausgetreten werden, besitzen ihre besten Einheiten mindestens so viel Kampferfahrung wie republikanische oder manticoranische Marines. Wenn es so weit käme, würde ich mein Geld auf Palane setzen.«
    Walter Imbesi hatte Victor während seiner

Weitere Kostenlose Bücher