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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Verbot weiter Kleidung. Wie die echte Prinzessin Ruth, der sie durch einen nanotechnischen Eingriff stark glich, war Berry selbst dann nicht hübsch zu nennen, wenn man den Begriff stark dehnte. Dennoch strahlte sie die gesunde, jugendliche Schönheit aus, die das Begehren jedes normalen Mannes zu wecken imstande war - umso mehr, als ihre Rundungen von dem engen Overall, den sie trug, sehr stark betont wurden. Die Masadaner hatten auf Kleidung bestanden, in denen man unmöglich Waffen verbergen konnte. Leider verbarg der Overall, der diese Bedingungen erfüllte, auch Berrys weibliche Attribute kein bisschen. Und angesichts der - wohlverdienten - Reputation der Masadaner, sexuelle Ausbeuter zu sein ...
    »Wir können das Ganze immer noch abblasen, Berry«, sagte sie plötzlich, stieß die Worte beinahe hervor.
    Gelassen schüttelte die kleine Zilwicki den Kopf. »Seien Sie nicht albern. Ich bin sicher, dass alles so glatt läuft wie möglich.« Sie zuckte mit den Achseln. »Und wenn nicht, steht es doch nur ein oder zwei Leben gegen Tausende. Bitte öffnen Sie die Luke, Lieutenant. Sofort, wenn Sie so freundlich wären.«
    Einen Augenblick lang fühlte sich Gohr desorientiert. Den Marineinfanteristen erging es ähnlich, der Bereitwilligkeit nach zu urteilen, mit der sie den Befehl des Mädchens befolgten.
    Und ein Befehl war es, so höflich sie sich ausgedrückt hatte. In den langen Jahrhunderten seines Bestehens hatte kein Angehöriger des Hauses Winton diese Selbstsicherheit vermissen lassen. Dass Berry Zilwicki eine Hochstaplerin war, schien keine weitere Rolle zu spielen.
    Auch Gohr gehorchte automatisch. »Königliche Hoheit«, antwortete sie und nahm Haltung an. Die Marines taten es ihr gleich, und als die Luke sich öffnete, deuteten sie an, das Pulsergewehr zu präsentierten.
    Die Ehrenbezeugung mit der Waffe blieb nur deshalb eine Andeutung, weil sie sich in einer möglichen Kampfsituation befanden. Der erste persönliche Blick jedoch, den die Masadaner am anderen Ende der kurzen Andockröhre auf Berry erhielten, zeigte ihnen eine junge Frau, von der ihnen gesagt worden war, sie sei Prinzessin Ruth, der eine manticoranische Eskorte all den Respekt und die Achtung erwies, die ein Mitglied des Königshauses von ihnen verlangen konnte.
    Den Masadanern kam nie der Gedanke in den Sinn, man könnte ihnen etwas Vorspielen. Wie denn auch? In diesem Augenblick war es kein Spiel:
    Eine Prinzessin kam an Bord der Felicia III. Irgendwie bewältigte sie sogar den schwierigen Übergang aus der Schwerelosigkeit der Andruckröhre in das interne Schwerefeld des Schiffes, ohne auch nur einen Augenblick lang ihre Haltung einzubüßen. Selbst die Masadaner traten einen halben Schritt zurück.
    »Sie ist drin«, sprach Lieutenant Gohr leise in ihr Comgerät, kaum dass die Luke sich geschlossen hatte. Der Shuttlepilot legte bereits von der Felicia III ab. Der Lieutenant gehörte wie auch das Haus Winton der Zweitreformierten Katholischen Kirche an. »Möge die Jungfrau im Himmel über sie wachen.«
    Als Watanapongse das Signal erhielt, grunzte er. Wie die meisten Offiziere der solarischen Navy war er ein hartgesottener Agnostiker. »Die ›Jungfrau‹ sei verdammt, und der ›Him- mel‹ liegt in einem anderen Universum. Im Hier und Jetzt ist das Mädchen also in keiner Weise besser dran. Die Höllenhündin ist unterwegs - und sie ist keinen Kilometer mehr fern.«
    »Ein Kilometer voller Korridore und Druckschotten, ein Labyrinth«, warnte Imbesi, »ganz zu schweigen von einem Spinnennetz aus Sicherheitssperren.«
    Watanapongse wirkte unbeeindruckt. »Höllenhündin, hab ich gesagt. Wissen Sie, es gibt einen Grund, weshalb Captain Rozsak diesen Marinesoffizier in seinen Stab geholt hat, nachdem Colonel Huang ihn auf sie aufmerksam machte. Sie ist erst siebenundzwanzig T-Jahre alt, aber mit ihrer Führungsakte - und ihren Auszeichnungen - wäre sie auf der Karriereüberholspur und mittlerweile vielleicht sogar schon ein Major, wenn sie von keinem OFS-Planeten käme. Warten Sie nur ab.«
    Im Augenblick lag Berry Zilwickis Schicksal in der Tat in der Hand einer jungen Frau, die zwar keine Jungfrau mehr war, aber andererseits nicht sehr weit davon entfernt. Wie die meisten jungen Leute in den meisten königlichen Familien der Geschichte, hatte Ruth unter einem Ausmaß an Beaufsichtigung gelitten, das sie oft höchst ärgerlich fand. Dass die Winton-Dynastie allen jungen Familienmitgliedern eine ausführliche Sexualerziehung und ein

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