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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Tirade ansetzen. Victors letzte vier Worte veranlassten ihn allerdings, ihn mit einem lauten Klacken zu schließen.
    Der Masadaner an dem Pult hingegen sperrte fast Mund und Augen auf. »Was haben Sie gesagt?«
    »Sie haben mich deutlich gehört, Sie Schwachkopf. Ich sagte: Drücken Sie den Knopf.«
    Nun sperrte der Masadaner Mund und Augen auf.
    Cachat rührte keinen Muskel, und doch gelang es ihm, den Eindruck zu vermitteln, als baute er sich drohend über den Mann am roten Knopf auf. Sein Geist vielmehr. Wie ein dunkler, furchteinflößender Falke, der sich über einen Hasen beugt.
    »Sind Sie taub oder bloß feige? Drücken Sie den Knopf. Na los, Sie selbsternannter Zelot!«
    Der Masadaner hob unwillkürlich die Hand, als hätte Cachat ihn verzaubert. Endlich fand Kubier die Stimme wieder - doch sein Gesicht war nicht mehr zornrot, sondern eher recht blass.
    »Berühre nicht den Knopf, Jedidiah! Nimm die Finger da
    weg!«
    Jedidiah schüttelte den Kopf, keuchte auf und riss seine Hand zurück.
    Cachat wandte sich wieder an Kubier. Er hatte den Mund nicht etwa zu einem höhnischen Grinsen verzogen, doch seine Augen vermittelten genau diesen Eindruck.
    »Zeloten. Wie erbärmlich. Glauben Sie nicht, Sie könnten mich auch nur einen Augenblick mit dem drohenden Tod einschüchtern. Wer Oscar Saint-Just war, wissen Sie doch wohl?«
    Kubier nickte.
    »Entzückend. Ein gebildeter Zelot. Dann lassen Sie mich Ihre Bildung ergänzen. Ich war einer von Saint-Justs engsten Vertrauten. Unter strenger Geheimhaltung von ihm persönlich ausgesucht - einer von nur fünf -, die ihm in Augenblicken dienen sollten, in denen Opfer gebracht werden mussten. Und als McQueen, die Verräterin, ihren Aufstand begann, war ich der Erste, der sich freiwillig meldete, in ihr Hauptquartier einzudringen und es von dort in die Luft zu jagen, falls die Fernzündung versagen sollte.«
    Er zuckte andeutungsweise die Schultern. »Wie es sich ergab, funktionierte die Fernzündung. Aber glauben Sie nur nicht, ich wäre zurückgeschreckt, wäre Handzündung nötig geworden.«
    Er schwenkte den Kopf herum, damit er wieder den großen roten Knopf anblicken konnte. Diesmal zuckte ihm tatsächlich der Hohn um den Mund.
    »Wie beeindruckend. Ein großer roter Knopf, der achttausend Menschen töten kann. Der Knopf in Oscar Saint-Justs Kommandozentrale war klein und weiß. Als ich ihn drückte - ja, er hat dieses Privileg an mich abgetreten, weil ich mich freiwillig gemeldet hatte -, vernichtete ich in Nouveau Paris vielleicht anderthalb Millionen Menschen einschließlich McQueen und ihre Verräter. Die Anzahl der Toten ist natürlich nie genau bestimmt worden. Bei solch hohen Zahlen schien es keine wirkliche Rolle mehr zu spielen.«
    Er richtete den Blick wieder auf Kubier. Der höhnische Zug war verschwunden, doch die dunklen Augen wirkten wie bodenlose Gruben.
    »Fragen Sie mich, ob ich deshalb unruhig geschlafen habe.«
     
    Kubier schluckte.
    »Die Antwort lautet: nein. Keine Sekunde. Früher oder später stirbt jeder. Das Einzige, was zählt, ist die Frage, ob man sinnvoll stirbt oder nicht. Deshalb sage ich es noch einmal: Schaffen Sie das Mädchen aus der Zentrale, damit wir zu verhandeln beginnen können, oder messen Sie sich mit mir in Ergebenheit. Eine andere Wahl bleibt Ihnen nicht. Gehorchen Sie mir, oder drücken Sie den Knopf.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    »Entscheiden Sie sich auf der Stelle, Masadaner. Sonst gehe ich dorthin und drückte den Kopf selbst.« Er hob die Armbanduhr. »In genau fünf Sekunden.«
    Keine zwei Sekunden vergingen, bevor Kubier einen seiner Untergebenen anfuhr: »Schaff die Nutte raus, Ukiah. Steck sie zur Fracht. Einer aus der Heidencrew soll dir den Weg zeigen.«
    Ukiah stieß einen Seufzer aus. Er sah ein Besatzungsmitglied fest an, der sich bereitwillig von seinem Pult erhob. Der Mann war eindeutig noch viel erleichterter als Ukiah.
    Berry hingegen war gar nicht erleichtert. Ukiah war der Masadaner, der sie der lüsternen ›Sicherheitsabtastung‹ unterzogen hatte - und sie war sicher, dass der Weg bis zur ›Fracht‹ weit war.
    Doch Cachat erstickte die Gefahr im Keim. Seine schlangenkalten Augen hafteten nun auf Ukiah.
    »Du hast das Mädchen schon befingert, Zelot, obwohl selbst ein Kretin nicht glauben würde, dass sie eine Waffe am Körper verstecken könnte - und obwohl du mich nicht abgetastet hast. Versuch das Gleiche noch einmal, und du bist ein toter Mann. Fass sie nur an, und meine erste

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