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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Victor Cachat. Ich bin ein Agent der Federal Investigation Agency der Republik Haven und vorgeblich hier, um herauszufinden, was aus einer Schiffsladung religiöser havenitischer Flüchtlinge wurde, die auf dem Weg ins Tiberian-System verschwanden. In Wirklichkeit allerdings bin ich ein treuer Anhänger der Revolution und entschlossen, in meiner Sternnation die Prinzipien Rob Pierres und Oscar Saint- Justs wiederherzustellen. Ich musste Haven verlassen, weil ich wusste, dass die Geheimpolizei des neuen Verräterregimes schon bald entdecken würde, wem meine Loyalität wirklich gilt. Als sich die Gelegenheit ergab, meldete ich mich freiwillig zu dieser Mission, um einen Grund zu haben, den havenitischen Hoheitsraum zu verlassen.«
    Schulterzuckend: »Mir ist nichts gleichgültiger, als was einem Haufen Sozialabweichler widerfahren ist, die unter einem vernünftigen Regime schon längst verhaftet worden wären. Zufälligerweise weiß ich mittlerweile, was ihnen zugestoßen ist. Sie - oder der Soziopath Ringstorff, für den Sie gearbeitet haben - haben sie ausnahmslos ermordet.«
    Er hielt kurz inne und musterte die Masadaner erneut. »In dem Augenblick, in dem ich begriff, was hier vorgeht, erkannte ich eine Möglichkeit, mein ureigenstes Vorhaben voranzutreiben. Da ich mir bereits das Ansehen der erewhonischen Regierung erarbeitet hatte - ha! Das nenne ich einen Haufen Aasfresser, die versuchen, jeder Verantwortung aus dem Weg zu gehen -, konnte ich sie überzeugen, mich die Prinzessin begleiten und die Verhandlungen führen zu lassen.«
    Was für ein hohles Geschwätz! Jeder Idiot hätte die logischen Lücken entdeckt.
    Er ließ sich sein Unbehagen jedoch nicht anmerken. Und während er mit dem unsinnigen Gefasel fortfuhr, tröstete er sich mit dem Gedanken, dass masadanische Fanatiker im Grunde auch nicht leicht von Idioten zu unterscheiden seien, es sei denn an ihrem Talent, ein Blutbad anzurichten.
    »Ich kann Sie aus dieser Lage herausholen, Kubier. Sie alle. Wenn Sie darauf bestehen, kann ich Ihnen wahrscheinlich sogar Ihre beiden Schwätzer wiederbeschaffen. Sie müssen dazu allerdings einwilligen, auf das zu hören, was ich sage - und jeden Plan aufzugeben, die manticoranische Prinzessin anders zu benutzen denn als Geisel für Ihr sicheres Geleit.«
    »Sicheres Geleit wohin?«
    »Dorthin, wohin Sie sie, wenn ich mich nicht sehr irre, sowieso bringen wollten - nach Congo.« Victor sah sich finster um, entdeckte einen Sessel an einem Steuerpult in der Nähe und setzte sich. Der Schalttafel schenkte er keinen Blick, denn er wollte nicht, dass die Masadaner in ihrer Nervosität glaubten, er wolle das Schiff manipulieren. Er beabsichtigte lediglich, aus dem Gespräch im Stehen eines im Sitzen zu machen, wodurch sich automatisch die Spannung minderte.
    Als er saß, fuhr er sich durch das steife, dicke Haar. »Ich nehme an, Templetons Plan war es, den Mesanern dort einen Unterschlupf abzupressen. Offen gesagt bin ich sehr skeptisch, ob ihm das selbst unter den günstigsten Umständen gelungen wäre. Uber diese Affäre wird ganz Mesa - und vor allem Manpower - vor Wut Schreikrämpfe bekommen. Nicht einmal Manpower ist so arrogant, dass es das Sternenkönigreich von Manticore absichtlich provoziert. Ganz besonders aber nicht in einer Situation, in der es den üblichen solarischen Beschützern unmöglich ist, Manpower abzuschirmen.«
    Kubier hatte sich widerwillig ebenfalls gesetzt. Victor blickte ihn gleichmütig an.
    »Das ist der Grund, warum ich darauf bestehe - und immer bestehen werde -, dass das Mädchen vorsichtig behandelt wird. Verletzen Sie sie in irgendeiner Weise, Kubier, und Sie müssen damit rechnen, dass die Achte Flotte über Congo erscheint - und womöglich sogar über Mesa selbst.«
    Einer der Masadaner versuchte ein höhnisches Grinsen. »Jetzt mal im Ernst! Auf keinen Fall...«
    »Nein?«, erwiderte Cachat. »Wo waren Sie denn, als White Haven sich einen Weg durch die halbe Volksrepublik gebahnt hat?« Nachdem ihm Schweigen antwortete, fuhr er fort: »Dachte ich’s mir doch. Nun, ich war dabei - als Volkskommissar eines unserer Superdreadnoughts, bevor die Volksflotte den Rückzug an trat. Deshalb wäre ich mir nicht so sicher, dass White Haven auf keinen Fall ein gutes Stück der Solaren Liga durchquert und Mesa in einen Schlackehaufen verwandelt, falls Elisabeth III. der Sinn danach steht. Die solarische Flotte wird meines Erachtens ohnehin maßlos überschätzt. Doch das alles spielt keine Rolle

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