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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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- weil Sie sich darauf verlassen können, dass die Mesaner nicht bereit sein werden, das Risiko auf sich zu nehmen.«
    Sein Ausdruck wurde leicht herablassend. »Für wen auch? Für Sie? Was bedeuten Sie sechs - die einzigen Überlebenden - den Mesanern denn, dass sie solch ein Risiko auf sich nehmen würden? Selbst wenn Templeton noch lebte, hätten sie sich vermutlich nicht darauf eingelassen. Doch jetzt, da er tot ist...«
    Er ließ den Gedanken in der Luft hängen. Zu seiner Erleichterung sah er, dass die Masadaner mit ihrer misslichen Lage viel zu beschäftigt waren, um groß Gedanken an die Widerspräche und die offensichtliche Albernheit von Victors Tirade zu verschwenden.
    Er blickte rasch auf die Uhr. Fünf Minuten geschafft, einhundertundfünfzehn noch zu überstehen, vorausgesetzt, Thandi schafft es in zwo Stunden. Düster: Was ich bezweifle.
    Seine Gedanken hellten sich ein wenig auf, als er hörte, wie einer der anderen Masadaner plötzlich etwas hervorstieß. Solomon Farrow hieß der Mann, der zweite masadanische Pilot.
    »Im Namen des Herrn, Hosea, er hat Recht - und du weißt es. Du hast mir selbst anvertraut, dass dir bei Gideons Plan nicht ganz wohl wäre.«
    Kubier sah ihn kurz wütend an; doch, wie Victor bemerkte, bestritt er nichts. Stattdessen blickte Kubier ihn schließlich wieder an.
    »Also gut, Cachat. Was schlagen Sie vor?«
    Halleluja. Quatsch einfach weiter, Victor.
    36
     
    Innerhalb von zehn Minuten nach dem Eindringen in die Felicia III dankte Thandi allen Göttern, die es vielleicht gab, dass sie Ruth dabei hatte. Ohne sie wäre aus dem heimlichen Vordringen beinahe sofort ein Sturmangriff geworden - der nur mit der Vernichtung des Schiffes enden konnte. Thandi war sich zwar nach wie vor sicher, Templetons Bande besiegen zu können - sogar eigenhändig, und mit den Amazonen an ihrer Seite erst recht aber wozu hätte das geführt? Sobald die religiösen Irren bemerkten, dass sie unterlegen waren, hätten sie die Felicia gesprengt.
    Das Problem war simpel, und Thandi hätte es eigentlich vorhersehen müssen. Zum Glück hatte Lieutenant-Commander Watanapongse daran gedacht. Gewiss, in der Bekämpfung von Sklavenhändlern besaß Watanapongse sehr viel mehr Erfahrung als Thandi. Normalerweise wurden die Marines nicht gerufen, wenn man es mit Sklavenhändlern zu tun hatte. Die Besatzungen von Sklavenschiffen waren zu klein, um ernsthaften Widerstand zu leisten, wenn ein Kampfschiff sie aufbrachte. Deshalb ergaben sie sich in der Regel sofort.
    Allerdings hing die Frage, ob sie kapitulierten, sehr von der Art ihres Schiffes ab. Die Raumstreitkräfte der meisten zivilisierten Sternnationen hingen der Theorie an, dass Sklavenhandel ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellte. Besonders die Solare Liga vertrat diese Position seit Jahrhunderten und betrieb offiziell schon genauso lange die Auslöschung des Sklavenhandels. Die Liga hatte zu diesem Zweck ein Netz ineinander greifender bilateraler Verträge mit seinen direkten Nachbarn geknüpft, während im eigenen Hoheitsraum und den von der OFS kontrollierten Sonnensystemen entsprechende Verwaltungserlasse Gültigkeit besaßen. Gleich unter weichen Umständen hätte sich eine beträchtliche Anzahl unabhängiger Systeme kaum eine Genehmigung abringen lassen, die der SLN gestattete, in ihrem Hoheitsraum Polizeigewalt auszuüben (insbesondere von den Systemen, auf denen bereits unangenehm das begierige Auge der Frontier Security ruhte). Daher gestatteten die erwähnten Verträge der solarischen Navy lediglich, Sklavenschiffe unter der Flagge eines unabhängigen Systems überall außerhalb des Hoheitsraums der jeweiligen Sternnation abzufangen. Und obwohl das solarische Gesetz für eigene Bürger den Sklavenhandel mit der Piraterie gleichsetzte, sodass er theoretisch mit dem Tod bestraft werden konnte, stand doch fest, dass die Solare Liga noch nie einen Sklavenhändler exekutiert hatte, dessen Schiff unter einem dieser Verträge aufgebracht worden war. Allenfalls Solarier waren - in seltenen Fällen - ins Gefängnis geschickt, manchmal zu recht langen Haftstrafen verurteilt worden. Insgesamt gesehen war die Liga jedoch zu aufgeklärt, um selbst in Extremfällen tatsächlich die Todesstrafe zu verhängen.
    War der festgenommene Sklavenhändler kein solarischer Staatsbürger, stand eine noch eingeschränktere Auswahl an rechlichen Sanktionen zur Verfügung. Die Schiffe wurden beschlagnahmt und vernichtet, doch da die Partner sehr vieler

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