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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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eine schwere - und mehrfach verriegelte - Eingangsluke geleitet. Geleitet in dem Sinne, dass Ezekiel und der Sklavenhändler zurücktraten, nachdem sie die Luke entriegelt und ein Stück geöffnet hatten, und sie mit drängenden Bewegungen aufforderten, hindurchzutreten. Beide wirkten sehr nervös, beide hielten Pulser in der Hand, die sie auf die Luke richteten. Irgendwie erinnerten sie Berry an Götzenanbeter, die ein Opfer auffordern, die Kammer mit den Dämonen zu betreten.
    Da sie keine andere Wahl sah, zog sie die Luke noch ein wenig weiter auf und beugte sich durch die Öffnung. Bücken musste sie sich, weil die Luke ungewöhnlich niedrig war. Ganz offensichtlich war sie darauf ausgelegt, dass immer nur eine Person sie durchqueren konnte, niemals aber mehrere auf einmal - und selbst allein war es noch schwierig.
    Kaum war sie hindurch, als die Luke hinter ihr zugeschlagen wurde. Einen Augenblick später hörte sie, wie die Riegel einrasteten.
    Sie achtete jedoch kaum noch auf das, was hinter ihr geschah. Im Moment machte sie sich erheblich größere Gedanken um das, was sie umgab.
    Sie befand sich in einer kleinen Abteilung, die in allen Raumrichtungen nicht mehr als fünf Meter maß und im Augenblick recht überfüllt war. Acht Männer und fünf Frauen, alle mit improvisierten Waffen in den Händen - sehr primitiv; aus der Kleidung gerissene Stoffstreifen, deren Enden beschwert waren -, und allesamt sahen sie aus, als wollten sie Berry bei lebendigem Leib in Stücke reißen.
    Fieberhaft überlegte sie, was sie sagen konnte, um ihren bevorstehenden Tod zu verhindern, doch wie sich erwies, war es gar nicht nötig. Keine zwei Sekunden, nachdem sie die Kammer betreten hatte, keuchte eine der Frauen auf und rief:
    »Das ist ja die Prinzessin! Sie ist es persönlich!«
    Für komplizierte Erklärungen war keine Zeit. Berry nahm eine so würdevolle Haltung ein, wie es die alberne hautenge Kleidung ihr gestattete. Die gleiche Würde - was für ein Scherz! - versuchte sie in ihre Stimme zu legen.
    »Jawohl. Ich bin es persönlich!«
    Victor war der Verzweiflung nahe. Nicht wegen der Frage, ob er die Masadaner weiterhin an der Nase herumführen könnte - in dieser Hinsicht war er nunmehr recht zuversichtlich, zumindest eine weitere Stunde ginge es mühelos -, sondern darüber, wie er den ganzen Schlamassel, wenn alles vorbei war, Kevin Usher erklären sollte.
    Vorausgesetzt natürlich, er überlebte.
    Tja, Chef, dann habe ich wieder eine deiner Regeln gebrochen und einen Sowieso schon zu verschnörkelten Plan noch weiter verschnörkelt, indem ich ihnen schwor, dass du Teil der Verschwörung seist, die Pritchart stürzen wolle. Dass dir aber die Hände gebunden seien, weil du deinen eigenen Leuten nicht mehr trauen könntest. Deshalb habest du - natürlich - mich angewiesen, ein Auge nach Masadanern offen zu halten, die sich vielleicht anwerben ließen, als ich nach Erewhon geschickt wurde. »Die besten Leute für Schmutzarbeit in der Galaxis«, habest du zu mir gesagt. »Überleg nur,wie sie fast Elizabeth Winton, dieses Miststück, erwischt hätten - aber wenigstens konnten sie ihren handzahmen Premierminister ausschalten.«
    Sicher, geschluckt haben sie es. Was hast du anderes erwartet. Es liegt noch nicht einmal an ihrer Eitelkeit, nur...
    Verdammt, Chef, die Burschen sind verrückt. Sie glauben wirklich, dass hinter allem menschlichen Tun weitverzweigte, finstere Verschwörungen stecken. Wenn sie sehen, wie zwo Hunde sich beschnüffeln, dann sehen sie Satan am Werke. Warum also sollten sie nicht an eine weitverzweigte, finstere Verschwörung glauben, die ihnen vielleicht - nur vielleicht, aber sie stehen mit dem Rücken an der Wand — die eigene Haut rettet ?
    Düster sah er Ushers Spott voraus, seine sarkastischen Kommentare. Noch finsterer überlegte er sich, was er auf die nächste Frage antworten sollte.
    »Ja, das ergibt Sinn«, räumte Hosea Kubier ein. Der Anführer der überlebenden Masadaner rieb sich das Kinn. »Lassen wir für einen Augenblick mal beiseite, wie wir Präsidentin Pritcharts Personenschutz durchdringen. Das Wichtigere zuerst: Wie wollen Sie uns aus der Lage befreien, in der wir stecken? Wie Sie selbst schon sagten, werden die Mesaner nicht begeistert sein, wenn sie uns auf Congo Asyl gewähren sollen.«
    »Gelinde ausgedrückt«, schnaubte Victor. »Das liegt aber nur daran, dass sie den Arger nicht auf sich ziehen wollen. Sie würden aber gern - sie wären darüber sogar entzückt -

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