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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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gehalten.«
    Thandi hockte sich neben sie. »Woher kennen Sie sich damit so gut aus?«, fragte sie.
    Ruth arbeitete weiter. »Ich verabscheue die Sklaverei. Das war nie anders. Habe den Hass wohl mit der Muttermilch eingesogen. Meine Mutter war eine Sklavin. Nicht ganz wie bei Manpower, aber ähnlich. Und mit zwei Dingen befasse ich mich immer eingehend: mit denen, die ich mag, und denen, die ich hasse.«
    Ihre flinken Finger hielten auf der Tastatur inne. »Das ist merkwürdig ...«
    Sie hob den Blick zu Thandi. »Ich wollte gerade die Überwachungsanlagen in den Sklavenquartieren abschalten. Oder genauer, die Rekorder so einstellen, dass sie zwei Stunden Aufzeichnung immer wiederholen, sodass wir hindurchgehen können, ohne dass jemand auf der Brücke erfährt, dass wir hier sind. Nur ...«
    Sie sah wieder auf den Computer. »Die Sklaven müssen sich bereits befreit haben. Sämtliche Überwachungskameras in den Sklavenquartieren sind offenbar zerschlagen worden.«
    Thandi schürzte die Lippen. »Das macht uns in einer Hinsicht das Leben leichter - aber es heißt gleichzeitig, dass dort drin das Chaos herrscht. Verdammt.«
    »Nun, alles erledigt, bis auf den letzten Schritt. Das entscheiden Sie.« Ruth tippte leicht auf eine Taste. »Sobald ich diesen letzten Befehl eingebe, öffnet sich die Luke, und wir sind mitten im Geschehen. Wahrscheinlich ein Irrenhaus, selbst wenn Manpower das Schiff nicht mit doppelt so vielen Sklaven beladen hätte, als normalerweise transportiert werden.«
    Thandi zögerte nicht. »Machen Sie schon.«
    Die Luke glitt beiseite. Thandi durchquerte sie zum Kampf geduckt. Auf keinen Fall wollte sie ein Gemetzel unter den verängstigten Sklaven anrichten, doch sie war dennoch bereit, es zu tun, wenn ihr keine andere Wahl blieb. Victor und Berry ging die Zeit aus.
    Sie blieb mehrere Sekunden lang in der Hocke. Das lag jedoch nur an ihrer Überraschung.
    »Willkommen«, sagte der lächelnde Mann, der sie empfing. Er trug die sehr zweckmäßige Kleidung, die Sklaven für den Transport erhielten: einen einfachen Overall ohne Taschen und dazu billige Sandalen. Ein Dutzend weiterer Männer und Frauen waren in die kleine Zelle gestopft. Die meisten von ihnen hockten auf den vier kleinen Kojen, jeweils zwei an den Seitenwänden. Sie waren offenbar gezwungen, sich die Betten im Schichtbetrieb zu teilen.
    Thandi starrte die Szene ungläubig an. Fast riss sie die Augen auf. Sämtliche Sklaven lächelten. Und keiner von ihnen wirkte überrascht - und schon gar nicht verängstigt.
    »Willkommen«, wiederholte der Mann. »Die Prinzessin hat uns gesagt, dass Sie kommen. Ich werde Sie zu ihr bringen.«
    37
     
    Innerhalb einer halben Stunde, nachdem sie ins Sklavenquartier gesperrt worden war, hatte sich Berry abgefunden mit der...
    Surrealen Situation.
    Ein anderes Wort dafür gab es wirklich nicht. Mittlerweile hatte sie entdeckt, dass die Sklaven nicht nur die Sklavenquartiere in ihre Gewalt gebracht hatten und seit einem Tag hielten, sondern es ihnen außerdem gelungen war, eine Art improvisierte Regierung einzurichten.
    Zupass gekommen war ihnen, dass die Masadaner mehr als die Hälfte der Sklavenschiffsbesatzung einschließlich der meisten Offiziere getötet hatten, als sie das Schiff enterten. Zumindest schätzte das Leitkomitee der Sklaven die Verlustrate so hoch ein - auf der Basis zugegebenermaßen lückenhafter Informationen. Die Schätzung passte jedoch zu der Anzahl von Besatzungsmitgliedern, die Berry auf der Brücke gesehen hatte.
    Sie hatte selbst nachgerechnet und war zum gleichen Ergebnis gelangt. Auf der Brücke hatte sie lediglich vier Besatzungsmitglieder gesehen, darunter nur ein Offizier. Man konnte davon ausgehen, dass vielleicht ein weiterer Offizier und zwei oder drei Crewangehörige im Maschinenraum übrig waren. Auf der Brücke waren vier Masadaner gewesen, sodass zwei weitere irgendwo im Schiff sein mussten. Vorausgesetzt, dass Kubier sie zur Aufsicht über die übrigen Besatzungsmitglieder im Maschinenraum abgestellt hatte, hätten die Masadaner bei der Eroberung des Schiffes etwa zwei Drittel der Crew getötet. Aller Voraussicht nach einschließlich des Kapitäns.
    Kein Wunder, dass die Masadaner nicht mehr versuchen, die Sklaven unter Kontrolle zu halten!, dachte Berry. Sie könnten es gar nicht!
    Und sie brauchten es auch nicht, wurde ihr klar. Die Sklaven konnte auf keinen Fall in den Rest des Schiffes Vordringen, Und solange ihnen das nicht gelang, waren sie keine Bedrohung

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