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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Organismen analog sind und nicht zu Maschinen. Und dass man darum begreifen muss, dass die Veränderung von Gesetzen und Gebräuchen analog ist zum Verabreichen von Medikamenten - und manchmal sogar chirurgischen Eingriffen - und längst nicht so einfach wie das Auswechseln von Motorteilen.« Sein normalerweise freundliches Gesicht war vor Wut verzerrt. »Das hält mich allerdings nicht davon ab, einen chirurgischen Eingriff vorzunehmen, wenn es nötig ist.«
    Jeremy musterte ihn. »Sie sind auch ziemlich verschlagen. Was mir nur recht ist. Sie denken, wenn ich Kriegsminister werde, muss ich meine bisherigen Taktiken aufgeben.«
    »Ich denke das nicht, Jeremy, ich bestehe darauf.« Er beschleunigte seine Redeweise, als versuchte er, einem Zusammenstoß auszuweichen, indem er vorpreschte. »Ich will nicht verurteilen, was Sie in der Vergangenheit getan haben. Das habe ich noch nie -jedenfalls nicht öffentlich und ich werde es auch hier nicht privat tun. Ich sage Ihnen aber, dass es sich ändern muss. Ob die Taktik von einzelnen Morden und anderen dramatischen Gesten die Sache einer Gruppe von Gesetzlosen voranbringt, ist eine Frage, über die man streiten kann bis zum Wärmetod des Universums. Doch als Taktik einer unabhängigen Sternnation ist dergleichen vollkommen untauglich
    und schlimmer. Die Gründe sind ...«
    Jeremy winkte ab. »Sparen Sie sich den Vortrag, Professor. Ich erhebe keine Einwände, weil ich Ihnen sowieso zustimme. Was die Zukunft angeht, nicht bei Ihren Ansichten zur Vergangenheit.« Er biss kurz die Zähne zusammen. »Das heißt, solange Ihnen klar ist, dass ich den Krieg führen werde. Ich bin mir noch nicht sicher, wie - aber ja, ich bin einverstanden, auf das Vergnügen zu verzichten, hin und wieder ein Schwein abzuknallen. Doch den Krieg führe ich. Krieg bis aufs Messer, bis die Gensklaverei aus dem Universum verschwunden ist.«
    Du Havel lehnte sich breit grinsend zurück und wies auf den leeren Stuhl neben sich. »Unbedingt, Herr Kriegsminister. Ihr Präs ... - ah, Ihr Regierungschef sichert Ihnen seine volle Unterstützung zu. Das verspreche ich Ihnen jetzt schon. Ich will mich sogar genauer ausdrücken. Dieser Krieg wird nichts Verdecktes an sich haben. Ich schlage vor, dass die erste Handlung der neuen Regierung unserer neuen Sternnation in einer förmlichen, offiziellen Kriegserklärung an den Planeten Mesa besteht. Zum Teufel damit, sich mit einem informellen Kampf gegen Manpower Unlimited zu begnügen. Der gesamte Planet Mesa ist unser Todfeind - und so sollten wir die Mesaner vor der gesamten Menschheit auch nennen.«
    Jeremy grinste sehr wild. Dann trat er näher, schüttelte Du Havel die Hand und warf sich akrobatischer Anmut in den Sessel neben ihm. »Großartig! Professor Du Havel, ich glaube, dies ist der Beginn einer langen Freundschaft.«
    Nun, da er seine Schalkhaftigkeit wiedererlangt hatte, fanden auch Jeremys Gedankengänge wieder zu ihrer gewohnten Quecksilbrigkeit zurück. »Aber was soll das Zieren um diese Präsidentschaft? Sie werden doch nicht von heute auf morgen bescheiden geworden sein?«
    Du Havel räusperte sich und warf einen nervösen Blick auf Anton. »Zufälligerweise bevorzuge ich den Titel eines Premierministers viel mehr. Und ich sehe mich auch mehr als Regierungschef und weniger als Staatsoberhaupt. Und zwar aus folgenden Gründen...«
    Er unterbrach sich und sah Ruth kurz nervös an. Sie erwiderte seinen Blick mit einer Miene, die ihn offensichtlich ermutigen sollte - einer Miene, die genau gesagt am Rande des Verschwörerischen stand.
    Aha, dachte Anton. Sie steckt also mit drin. Dieses tückische Biest. Scharf wie der Zahn der Schlange ist die Undankbarkeit der Kinder.
    Anton musterte Berry. Seiner Tochter war nichts anzusehen als ein gewöhnliches Interesse am Fortgang des Gespräches. Eindeutig, Berry selbst ahnte nicht einmal ansatzweise, was Du Havel plante.
    In den nächsten Minuten erklärte es Web. Lange bevor er fertig war, stand Berrys Mund in gebanntem Erstaunen weit offen.
    So viel Genugtuung immerhin erhielt Anton. Wenigstens versuchte die eigene Tochter nicht, ihn zu manipulieren.
    Jeremy war eindeutig beinahe genauso schockiert wie Berry. Zum allerersten Mal erlebte Anton diesen Mann um Worte verlegen.
    Was leider bedeutete, dass nun Anton mit Reden an der Reihe war. Er holte tief Luft und entsagte traurig den Freuden der Vaterschaft. Dann sagte er so unbewegt er konnte:
    »Die Entscheidung liegt ganz bei dir, Berry. Was immer mein

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