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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Mut und die Entschlossenheit, die seine Tochter im Folgenden bewiesen hatte. Selbst hartgesottene Revolutionäre wie Jeremy und Donald betrachteten sie nun eindeutig mit einer Regung, die der Ehrfurcht schon sehr nahe kam.
    Und Anton erging es nicht anders: Für ihn war offensichtlich, dass das verwahrloste Kind, das er vor Jahre auf Alterde gerettet hatte, nun ...
    Schwer zu sagen, was sie heute war. Auf jeden Fall war sie kein verwahrlostes Kind mehr.
    »Willkommen«, sagte die Ex-Sklavin, die den Hangar leitete, als sich Anton und Jeremy aus der Zugangsröhre ins interne Schwerefeld der Felicia schwangen. Sie wies auf einen anderen Ex-Sklaven, der lächelnd in der Nähe stand. »Eduard bringt
    Sie zur Prinzessin. Ich nehme an, sie ist es, die Sie zuerst sehen möchten, Captain Zilwicki.«
    Anton war informiert, dass die Ex-Sklaven an Bord der Felicia die wahre Identität der beiden Mädchen kannten. Er nahm den Raumhelm ab und schüttelte den Kopf.
    »Nein, eigentlich möchte ich zuerst meine Tochter sehen.«
    Beide Ex-Sklaven wirkten verwirrt. »Ja, natürlich«, sagte Eduard. »Deshalb bringe ich Sie ja zu ihr. Zur Prinzessin.«
    Dann begriff er und lachte. »Ach so, ein Missverständnis. Mit ›Prinzessin‹ meinen Sie die echte, wie die Galaxis so etwas sieht. Aber jetzt sind Sie bei uns, Captain, und wir haben unsere eigenen Anschauungen. Bitte folgen Sie mir. Berry weiß nicht, dass Sie hier sind, deshalb ist sie noch im Audienzzimmer.«
    Anton folgte ihm kopfschüttelnd. Prinzessin. Audienzzimmer. Er versuchte sich einen Reim darauf zu machen.
    Als er sich in Bewegung setzte, hörte er Jeremy glucksen. »Immer daran denken, Captain: nicht die gute Laune verlieren! Ah, ja, ich sehe es wirklich vor mir. Auf jedem Holovidschirm: Captain Zilwicki, der Schurke der Raumstraßen - und jetzt neu! Zum ersten Mal! Seine Tochter! Prinzessin Berry, Geißel aller Sklavenhalter! Sorgen Sie aber dafür, dass sie geziemende Kleidung trägt, Captain. Ich fand diese leicht beschürzten, schwertschwingenden Fantasy-Prinzessinnen immer recht plump. Sie nicht auch?«
    Das so genannte Audienzzimmer schien früher einmal eine große Messeabteilung gewesen zu sein. Doch kaum war Anton eingetreten und hatte sich umgesehen, als er begriff, wieso man diesen besonderen Begriff gewählt hatte.
    Berry saß auf einem Sessel kurz vor einer der Wände. Menschen umgaben sie, zum Teil auf Stühlen sitzend, zum Teil stehend, und sie schien ein geselliges Gespräch mit allen zu führen. Anton verstand nicht, was gesprochen wurde, doch das war auch gar nicht nötig. Er kannte Berry seit Jahren und hatte wenn überhaupt, kaum jemanden gefunden, der so gelassen und behaglich zu konversieren vermochte. Teils scherzhaft, teils freundlich, bot sie teils Rat, teils Trost - und besonders überwältigend war ihr Talent, anderen einfach zuzuhören: Mit Berry zu sprechen war ein echtes Vergnügen.
    Was den Rest anging ...
    Jawohl, er sah es nun deutlich. Als ›Audienz‹ hatte es keine Ähnlichkeit zu einer königlichen Zeremonie, wie man sie sonst wo in der Milchstraße beobachtet hätte. Ganz davon abgesehen, dass Berrys Sessel weder erhöht stand noch irgendwo kostbarer war als die anderen, verhielt sie sich auch viel zu leger und bescheiden. Trotzdem fiel es ihm überhaupt nicht schwer zu begreifen, wie umfassend die Ex-Sklaven sie während der beiden Wochen, seit sie an Bord der Felicia eingetroffen war und sie befreit hatte, ins Herz geschlossen hatten.
    Anton verfügte nicht über das enzyklopädische Geschichtswissen eines Web Du Havel, doch so weit kannte er sich aus, dass er das Muster erkannte. Vor sich sah er längst nicht das erste Beispiel, dass ein verachtetes, gemiedenes Volk, das einen strahlenden Streiter fand, ihn für sich vereinnahmte. Wenn Berry auch keine echte Prinzessin war, so stand sie solchen Kreisen doch nahe genug - so nahe, dass sie in Gesellschaft einer Prinzessin reiste und sich für sie ausgab. Darüber hinaus hatten Anton Zilwicki und Catherine Montaigne sie adoptiert. Cathy hatte den Grafentitel zwar abgetreten, doch die Ex-Sklaven kümmerte das nicht. Für sie würde Cathy immer die Gräfin bleiben - die reiche, einflussreiche Adlige, die die Sache der Sklaven zu ihrer eigenen gemacht hatte. Die sich der Befreiung der Verachtetesten, missbrauchtesten, vergessensten Opfer der gesamten Milchstraße verschrieben hatte, und zwar nicht weil sie es musste, sondern aus freier Ent-
    Scheidung. Und die diesen Opfern und den

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