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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Rat wert sein mag, hier ist er: Erstens, es wird oft sehr schwer für dich sein. Ganz bestimmt ist es gefährlich, und« - seine tiefe Stimme wurde noch rauer - »es besteht eine nicht unbeträchtliche Chance, dass es dir den Tod bringt. Wahrscheinlich, während du noch jung bist.«
    Ihren Vater sprechen zu hören hatte Berrys Starre durchbrochen. Sie schloss den Mund. »Und was noch?«
    »Zwotens hat Professor Du Havel Recht. In beiderlei Hinsicht. Die Idee ist verteufelt gut - und ganz wie er wüsste ich niemanden, der dazu besser geeignet wäre als du.«
    Mit einiger Mühe gelang es ihm, sich den nächsten Satz, den er sagen wollte, zu verbeißen. Aber von allem, was es gibt, wünsche ich dir es am wenigsten!
    Jeremy starrte ihn an. »Sie sind wohl übergeschnappt! Nun, wahrscheinlich hätte ich damit rechnen müssen, dass Sie mit so was kommen. Ein Kronenloyalist. Idioten allesamt.« Er richtete seinen wütenden Blick auf Du Havel. »Aber von Ihnen...«
    Web lächelte. »Ich bin gewiss kein Kronenloyalist, Jeremy. Übrigens bezweifle ich sehr, dass dieses Etikett besonders gut zu Captain Zilwicki passt. Jedenfalls heute. Aber nur, weil ›Kronenloyalismus‹ die Sache wie einen Fetisch behandelt. Erbmonarchien haben Vorteile und Nachteile - und betrachtet man die Geschichte insgesamt, so überwiegen gewöhnlich die Nachteile. Bei weitem sogar. Es wäre aber ebenso ein Fehler, aus dem Republikanismus einen Fetisch zu machen. Es gibt Zeiten und Orte, an denen die Vorteile der Erbmonarchie in den Vordergrund treten. Und hier haben wir diesen Fall.«
    Jeremy wollte etwas einwenden, doch Ruth Winton unterbrach ihn.
    »Er hat Recht, Mr X ... äh ...«
    Jeremy verzog gequält das Gesicht. »›Mister X‹ ist lächerlich. Nennen Sie mich Jeremy, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Ruth lächelte ihn nervös an. »Ja, gern. Bitte nennen Sie mich Ruth. Ich mag Förmlichkeiten auch nicht so gern.« Eilig stieß sie hervor: »Aber das ist auch nicht verwunderlich, denn wir sind uns sehr ähnlich. O doch, das sind wir! Nicht in jeder
    Hinsicht natürlich. Ich kann überhaupt nicht schießen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich so knallhart sein könnte wie sie. Na ja, vielleicht doch. Manchmal. Aber trotzdem ...«
    Nun schien auch sie um Worte verlegen zu sein. Was bei Ruth ebenso sehr wie bei Jeremy nur äußerst selten vorkam.
    Lange hielt es freilich nicht an. »Ich meine, wir sind beide ziemlich ... impulsiv. Reizbar. Nervös. Und sehr tüchtig ... tut mir leid, falsche Bescheidenheit liegt mir auch nicht. Was ich aber meine ...«
    Ihre nächsten Worte heulte sie beinahe. »Sie beruhigt Sie, Jeremy! Das tut sie wirklich. Deshalb habe ich Berry so gerne um mich. Nun, auch deswegen. Sie ist gut für mich. Ein wenig wie ... ich weiß nicht, wie diese Stäbe in den altmodischen Kernkraftwerken, mit denen sie verhindert haben, dass die Kettenreaktion außer Kontrolle gerät.«
    Du Havel schaltete sich ein. »Zufälligerweise ist das eine sehr gute Analogie, Jeremy - ein Beispiel, an dem ich Ihnen die Mathematik der politischen Dynamiken aufzeigen könnte.« Bevor Jeremys misstrauischer Blick sich verfestigen konnte, winkte Web ab. »Doch die Analogie ist vielleicht noch besser. In Wahrheit - verraten Sie meinen Kollegen bloß nicht, dass ich das gesagt habe - halten diese komplizierten Gleichungen längst nicht, was sie versprechen. Politologie ist nach wie vor eher eine Kunstform als eine Wissenschaft, lassen Sie sich von niemandem etwas anderes einreden.«
    Jeremy war eindeutig noch nicht überzeugt. Du Havel versuchte es anders.
    »Ich sage Folgendes vorher, Jeremy. Ursprünglich wird unsere neue Regierung eine wundervolle ›Regierung der nationalen Einheit‹ sein. Das hält aber nur ein paar Jahre an. Schon bald wird unsere neue Nationen sich in politische Lager spalten - es führt kein Weg daran vorbei. Und das ist der gefährlichste Augenblick. Oder genauer, die gefährlichste
    Phase. Die Jahre, nachdem sich Parteien gebildet haben, wir aber noch keine Zeit hatten, eigene Verfahrensweisen zu entwickeln, um das Parteigängertum zu zügeln und unter Kontrolle zu halten. Berry Zilwicki - Königin Berry aus dem Hause Zilwicki - wird uns diese Zeit verschaffen. Sie wird unser Anker sein - unser Stabilisator-, wenn wir ihn am dringendsten brauchen.«
    Web fuhr sich durch das Haar und schaute zwischen Berry und Jeremy hin und her.
    »Lassen Sie es mich so ausdrücken, Jeremy. Der Tag wird kommen - da bin ich mir sicher

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