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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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sein, bevor ich dem zustimme! Ich will eine Krone mit Biss!«
    Ehe Du Havel Einwände Vorbringen konnte, winkte Jeremy ab, theatralisch natürlich. »Nein, nein, nichts Absurdes. Herrschende Königinnen sind normalerweise ein langweiliger Haufen. Zarinnen sind noch schlimmer. Die Regierungsarbeit überlässt man lieber den Politikern, die wenigstens die Öffentlichkeit mit ihren Schurkenstreichen unterhalten können. Ich werde aber darauf bestehen, dass die Königin das Recht erhält, im Jahr eine Person willkürlich hinrichten zu lassen, nur damit die Politiker sich nicht zu selbstsicher fühlen. Eine Person pro
    T-Jahr, meine ich damit, um genau zu sein - wie ich höre, dauern Congo-Jahre beinahe drei T-Jahre.«
    Berry verzog das Gesicht. Jeremy beäugte sie, strich sich noch immer den nicht vorhandenen Bart, und zuckte bedauernd mit den Schultern.
    »Nun, dann wohl doch nicht. Schade, ein weichherzige Königin. Zu traurig. Katharina die Große war so viel farbiger. Nun ja, dann eben ... ein Kompromiss! Die Königin kann jedes Jahr eine Person aus dem Königreich verbannen! Keine Debatten, keine Diskussionen, keine Gnadengesuche. Raus mit dir, Lümmel, und Schluss! Du hast Ihre Majestät geärgert! Oder - noch schlimmer! - du hast sie gelangweilt.«
    Berry lachte. Web ebenfalls. »Seien Sie vorsichtig, Jeremy«, warnte er. »Sie könnte Sie verbannen, nicht wahr?«
    »Das Risiko gehe ich ein«, erwiderte Jeremy unerschüttert. »Eine lebhafte junge Frau? Mich verbannen? Da schickt sie doch lieber einen öden alten Knacker von Professor fort, der ihr ständig sagt, dass sie dies nicht tun dürfe und das auch nicht. Während ich ein lebhafter, drolliger Kerl bin.«
    Du Havel sah ihn überrascht an. Anton lachte. »Da hat er nicht ganz Unrecht, Web. Und was noch, Jeremy?«
    Der Ballroom-Anführer fuhr mit dem albernen ›Bartstreichen‹ fort. »Nun ... wir müssen natürlich über eine bewaffnete Einheit sprechen, die der Krone verantwortlich ist. Ich hielte das für eine gute Idee. Eine Art von Prätorianergarde als Gegengewicht zu uns blutdürstigen Ballroomern. Wir werden natürlich den Kern der neuen Armee bilden müssen.«
    Web runzelte die Stirn und überdachte das Für und Wider der Idee. Doch bevor er zu einem Schluss gelangte, entschied Berry bereits.
    »Nein«, sagte sie. »Unter keinen Umständen. Auf keinen Fall.«
    Sie wandte sich Anton zu. »Sag mir die Wahrheit, Vater.«
    »Ich werde dich vermissen«, sagte er und erstickte beinahe an den Worten. »Mehr als ich dir sagen kann. Aber ...«
    Anton lief noch der Entwicklung hinterher, aber plötzlich kam ihm ein neuer Gedanke. »Vielleicht doch nicht so sehr, wie ich zuerst dachte. Eine unabhängige Sternnation von Ex- Sklaven wäre doch das ideale Hauptquartier - oder eine zentrale Niederlassung - der Anti-Sklaverei-Liga. Bei der ...« - er hüstelte bescheiden - »ich denke, es ist angemessen, wenn ich sage, dass ich ihren Arm organisiere. Also könnte es sein, wenn man’s recht bedenkt, dass ich dich doch ziemlich häufig sehe.«
    Dieser Gedanke heiterte Berry offensichtlich genauso sehr auf wie ihn. Anton verfolgte ihn noch etwas weiter.
    »Tu es, Mädchen, wenn du möchtest. Du bist jetzt erwachsen, so weit es mich betrifft, und darum gehört die Entscheidung allein dir. Doch wenn man alles andere beiseite lässt...«
    Die Schlussfolgerung, die sich so schwer treffen ließ, durchlief ihn mühelos und natürlich, nachdem sie einmal gefällt war. »Du wärst furchtbar gut darin, Berry, ja, wirklich. Und ich glaube, dir würde dieses Leben Spaß machen. So lange es eben dauert.«
    Sie dachte kurz darüber nach, in dieser einfachen, durchsichtigen Art, die sie an sich hatte, und nickte.
    »Okay. Das leuchtet mir ein. Aber ...«
    Sie schenkte Jeremy den gleichen Blick, mit dem sie im Laufe der Jahre so oft Anton bedacht hatte. Einfach, durchsichtig -Vernunft im Frühling, hatte er oft gedacht.
    »Ich werde weder herrschen noch regieren - jedenfalls in dem Maße, der mir zugestanden wird -, wenn nicht zwei Bedingungen erfüllt sind.«
    »Lassen Sie hören«, sagte Jeremy.
    »Erstens muss darüber von den Leuten abgestimmt und von ihnen gebilligt werden. Ich lasse mich ihnen von keiner noch so illustren Clique aufdrängen.«
    »Einverstanden.« Jeremy blickte Du Havel an, der nickte. »Und die zweite?«
    »Ich möchte keine Leibwächter. Keinen einzigen, und ganz bestimmt eine ganze verdammte Prätorianergarde.«
    Sowohl Jeremy als auch Du Havel blickten

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