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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Vorrechte und kleinen Vorteile, die es hat, wenn man eine große Nummer ist. Glauben Sie wirklich, dass er Ihnen sehr ins Handwerk pfuscht - besonders, wenn Sie erst beginnen, ihm einige Mesanerköpfe auf dem Tablett zu servieren?« Sie hielt inne. »Bildlich gesprochen, selbstverständlich.«
    So bildlich nun auch nicht, dachte Thandi grimmig. Ihr kam die Erinnerung an einen mesanischen Außenposten, auf dem sie Station gemacht hatte, als sie zu einer neuen Verwendung unterwegs war. Der Planet hieß Kuy und war im Grunde nur ein großes Bergwerk, das von einem mesanischen Großkonzern hauptsächlich mit Manpower-Sklaven betrieben wurde. Thandi war an Bord eines zivilen Schiffes gereist, ihre Passage hatte das Marinecorps bezahlt. Zwei Tage hatte sie auf Kuy verbringen müssen, während sie auf das Anschlussschiff wartete, das sie zu ihrem Ziel bringen sollte.
    Kuy war keine schöne Erfahrung gewesen. Allerdings hatte sie keinerlei Überraschung erlebt, denn schließlich war sie auf Ndebele geboren worden und aufgewachsen.
    Kuy liegt gar nicht weit von hier, fiel ihr da ein.
    Kurz schossen Thandi Bilder durch den Kopf: wie sie den Sturm auf den Planeten plante und anführte. Erforderlich war dazu zwar ein Verband von Bataillonsstärke, doch ihn zu führen brachte sie gewiss zustande. Einige Kriegsschiffe - kleine reichten - brauchte sie, um Vorposten auszuschalten und alle mesanischen Handelsschiffe im Orbit zu kapern.
    Ich müsste eine Navy aufbauen. Oder mir eher jemanden suchen, der das für mich macht, denn ich weiß so gut wie gar nichts über Flottenarbeit. Zilwicki benutzt die Fregatten der Anti-Sklaverei-Liga als Schulschiffe... es müsste also mittlerweile tüchtige Leute geben...
    Sie sah die Leitzentrale des Bergbauunternehmens vor sich, daneben die Kaserne der Wacheinheit. Ganz zu Anfang dem Erdboden gleichmachen. Hart und schnell. Dabei werden wahrscheinlich auch einige Sklaven getötet, aber das lässt sich nicht vermeiden. Viele werden nicht in der Nähe sein. Die Sklaven sind vor allem in ihren eigenen Quartieren — und natürlich in den Stollen. Sobald Leitzentrale und Wachleute ausgeschaltet sind...
    Sie könnte es schaffen, das wusste sie. Und ohne sich anzustrengen. Und die Anlage auf Kuy war ein größeres Bergbauunternehmen, kein Rattenloch. Der Verlust würde Mesa wehtun. Und - das war die Hauptsache - man konnte dabei mindestens zweitausend Sklaven befreien.
    Muss auch an den Abtransport denken.
    Sie schüttelte den Kopf, um den grimmigen kleinen Tagtraum loszuwerden. Ruth hatte das Schreiten wieder aufgenommen und warf Wörter um sich, wie ein Hamster den Streu in seinem Käfig umherschleudert.
    »Ein Kinderspiel, solch ein Krieg - für Sie. Was Sie noch nicht wissen, werden Sie sich aneignen. Und wenn Sie Rat brauchen oder wünschen, kann Manticore Ihnen Berater schicken. Ich sorge dafür, dass Sie welche bekommen, sobald Sie welche anfordern. Meine Tante hört auf mich, verlassen Sie sich darauf.«
    Berry hustete. »Bevor sie dich ins Chateau d’If wirft, oder erst hinterher?«
    Wenn Ruth Winton sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, ließ sie sich von kleinlichen Hindernissen nicht aufhalten. Sie winkte ab, als wollte sie Fliegen verscheuchen.
    »Kein Problem. Sie hört mir durch das Schlüsselloch zu, wenn’s sein muss - besonders wenn ich darauf hinweise, dass Congo sich alternativ natürlich auch havenitische Berater holen könnte. Oder Andermaner. Oder Solarier.« Ruth blickte triumphierend um sich. »Aber das brauche ich gar nicht anzusprechen, weil meine Tante nämlich kein Dummchen ist. So viel kann sie sich selbst denken. Allerdings werde ich kurz erwähnen, dass Thandis Freund ein havenitischer Geheimagent ist, damit sie weiß, dass Congo wirklich keine Schwierigkeiten hätte, Kontakt mit der Republik herzustellen.«
    Nun war es an Thandi zu husten. »Äh ... Ruth, ich sage das nicht gern ... Ich weiß es nicht genau, weil Victor in dieser Hinsicht nicht sehr gesprächig ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er hier auf eigene Faust operiert und alle Befehle, die er bekommen hat, so sehr verdreht, bis sie einer Brezel ähneln. Deshalb ist es gut möglich, dass auch Victor sich nach seiner Rückkehr auf Haven mit den maßgeblichen Leuten nur durch ein Schlüsselloch unterhalten kann.«
    Ruth war völlig ungerührt. »Na und? Persönlicher Einfluss ist das Schmiermittel der Politik, aber trotzdem folgt sie ihren eigenen Bahnen. Sie denken nicht nach, Lieutenant. Ein

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